Mittwoch, 30. Mai 2007

Was haben wir damit zu tun?







































Fragte mich heute ein Kollege ernsthaft, als ich mich zur Telekom-Kundgebung aus dem Büro verabschiedete.
Eine aus seiner Sicht durchaus berechtigte, aber dennoch denkwürdige Frage. Zwischen Tür und Angel gab ich ihm den Tipp, über den Begriff "Solidarität" nachzudenken.
Diese Bulldozer-Politik, welche zur Zeit von der Telekom-Führung betrieben wird, die alle bisher versuchten Kahlschlagattacken in den Schatten stellt, wird bei Erfolg Signalwirkung für andere Konzerne haben. Wenn ganze Bereiche in den Niedriglohnsektor abgedrängt werden, mit Löhnen, die zum Teil unter der Mindestlohnschwelle von 7,50 Euro liegen, dann geht das nicht nur an die Grenze des Zumutbaren für die Arbeitnehmer, sondern schwächt auch in Folge die sozialen Sicherungssysteme. Und das geht widerum uns alle etwas an.
Wenn Telekom gleichzeitig ohne Not 5 Prozent - 3,1 Mrd. Euro - ihres Umsatzes an Dividende ausschüttet, kann man das nur noch als Zynismus bezeichnen. "Pfui Teufel", war die treffende Bezeichnung Berthold Maier's auf der heutigen Kundgebung dafür.
Falls es den Streikenden gelingt, die unverschämten Versuche von Lohndumping abzuwehren, wird auch dieses Signalwirkung haben. Sowohl für das Managment anderer Unternehmen, welche mit Argusaugen auf den Ausgang der Auseinandersetzung schauen, als auch im besonderen für die Arbeitnehmer anderer Branchen, welche dadurch ermutigt werden, sich gegen ähnliche Angriffe zur Wehr zu setzen.
Also, wir haben etwas damit zu tun, und ich hoffe, dass noch viele andere ihre Solidarität mit den Streikenden in der Öffentlichkeit bekunden!

Bei SeeMoz gibts auch einen ausführlichen Bericht über den Demo-Verlauf zu lesen.

Skunk Anansie - Political [mp3]

Dienstag, 29. Mai 2007

Aldo Lagrutta

"Was steht denn auf dem Plan für heute abend?"
"Ich weiss noch nicht, der Plan heisst: kein Plan. Wir könnten Hildes Wanderkarten schnappen und durch den See laufen."
"Welchen See?"
"Na, irgendeinen da draussen, die Kneipen haben wir ja alle durch."
"Dann wäre die nächste Frage: welche Farbe für die Gummistiefel?"
"Hast Du vielleicht nen langärmligen Schirm?"
"Nee, aber ne wasserdichte Unterhose."
"Gut, dann geh ich schon mal Schwimmreifen besorgen..."

Ich weiss nicht, was meine lustigen, temporären Kollegen aus Berlin für den heutigen Abend sonst noch empfehlen - ich empfehle: Unterdiedeckemitteekatzeundbuchodertvkuschelstunde.
Nicht besonders aufregend, aber trocken und warm.
Wenn's draussen auch wieder trocken und warm ist, nächsten Sonntag nämlich, empfehle ich folgendes klassische Gitarren-Konzert:
















Aldo Lagrutta
Sonntag 3. Juni 19:00 Uhr
Kulturzentrum am Münster - Wolkensteinsaal
Programm: "Espana" spanische Gitarrenmusik aus drei Jahrhunderten

Karten erhältlich im Klavierhaus Faust und in der Südkurier-Geschäftsstelle
16,-Euro

Aldo Lagrutta, Sohn eines italienischen Geschäftsmannes, entdeckte mit 15 Jahren das Spiel auf der klassischen Gitarre. Er war so fasziniert von dem Instrument, dass er sich völlig dem Studium der Gitarre widmete und dieses, normalerweise neunjährige Studium am Konservatorium, in drei Jahren absolvieren konnte.
Im Alter von nur 17 Jahren wurde er jüngster Professor am National Conservatorium für Musik in Caracas, Venezuela.
Nach 15-jähriger Lehrtätigkeit in Südamerika und den USA widmet sich Aldo Lagrutta nun nur noch seinen Konzerten und verbringt seine Zeit in Venezuela, den USA und Europa. Seitdem er als “Acharya” ordiniert wurde (der, der durch eigenes Beispiel lehrt) unterstützt er andere, ihre innere Welt zu erweitern durch die Stille der Meditation. Es ist auf Grund dieser Lebensart und der Widmung seiner Kunst, dass er sein Instrument so “beherrscht, wie nur wenige Meister”.

Freunde der klassischen Gitarre sollten sich dieses Konzert nicht entgehen lassen!

Sonntag, 27. Mai 2007

Geburtstag














Das war mein Lieblingsbaby vor 24 Jahren.
Und heut? Nein, sie spuckt mir nicht auf den Kopf, obwohl das bei meiner körperlichen Grösse keiner besonderen Anstrengung bedarf, nein, sie ist in Anstand gewachsen und gealtert und wir begegnen uns exakt auf Augenhöhe ;-) Heut ist Lieblingsbaby 24 Jahre jung geworden.
Einen fetten, virtuellen Burzeltagsknutscher von Deiner Mum, Baby. Schön, dass es Dich gibt :-) Geh weiter Deinen Weg, und - ich bin stolz auf Dich!
Dein altes Schlaflied, welches meine geduldige Klampfe einige Saiten gekostet hat, hier mal nicht von mir gespielt:

Jeff Beck - Greensleeves [mp3]
Loreena Mckennitt - Greensleeves [mp3]
Sarah Mclachlan - Greensleeves [mp3]
Mozart - Greensleeves [mp3]
Jethro Tull - Greensleeves [mp3]
John Coltrane - Greensleeves [mp3]
und weils so schön ist und Dein Geburtstag meistens den Sommer mitbringt, hier noch Coltrane's Summertime. Auch wenn sich Summertime erst mal verabschiedet hat...
John Coltrane - Summertime [mp3]

Freitag, 25. Mai 2007

Im Zeichen der Zwillinge



















Das könnten meine Zweibeiden sein, wenn sie nicht schon aus den Knien rausgewachsen wären. Immerhin sind beide Geminis. Also nicht richtig, die eine im Mai, der andere im Juni, aber jeder für sich ist schon ein rechter Solo-Zwilling. Ach was, zu kompliziert, hier gibts den einfachen
mythologischer Hintergrund:

Die Namen der beiden hellsten Sterne, Castor und Pollux, kann man man in der griechischen Mythologie wiederfinden:

Dereinst verführte Zeus Leda, die Gattin des Königs von Sparta, Tyndareos. Um sich Leda nähern zu können, nahm Zeus die Gestalt eines Schwanes an. Leda wurde schwanger und gebar die Zwillinge Castor und Pollux. Zeus war auch der Vater von Helena, der Schwester der Zwillinge. Es handelte sich um dieselbe Helena, die von Paris geraubt und nach Troja gebracht wurde; dies war der Anlaß zum Ausbruch des trojanischen Krieges.

The Moody Blues - Gemini Dream [mp3]

Bet Williams













Der heisse Tipp vom Blog-Nachbar trieb mich heute abend zu
Bet Williams ins K9.
Es war wirklich ein ausergewöhnliches Konzert, klein aber fein, im nicht überfüllten Saal der ehemaligen Paulskirche.
Von folkig bis rockig, mal sanft, mal laut und beeindruckend virtuos, begleitet von Bass, Piano und Schlagzeug, spielte Bet Williams auf der verstärkten Akkustikgitarre und sang dazu mit ihrer über 4 Oktaven umfassenden, fantastischen Stimme. Ausserdem ist die Frau mit einen feinen Sinn für Humor und unaufdringlichem Charme ausgestattet, was Bet ausgeordentlich sympathisch machte.
Zur letzten Zugabe brachte sie ihren "little man" mit auf die Bühne, Söhnchen durfte auf den Knien des Drummers mitrocken und hatte offensichtliche Freude daran.
Es hat einfach grossen Spass gemacht, Bet Williams und ihre Band live zu erleben, die dürfen ruhig öfter's nach Konstanz kommen!
Fazit: tolle Musik - klasse Band - schöner Abend.

Hier eine Hörprobe aus dem "Epiphany Projekt":

Bet Williams - Chasing The Moon [mp3]

Donnerstag, 24. Mai 2007

Telekom-Streik - Aufruf von ver.di

Aufruf zur Solidarität mit den streikenden Telekomlern/innen

Mittwoch, 30. Mai 2007
Demonstration und Kundgebung
Treffpunkt: Telekom-Gebäude, Moltkestr. 4, Konstanz

"Liebe Kolleginnen und Kollegen,
die Tarifauseinandersetzung unserer Kolleginnen und Kollegen bei Telekom verschärft sich zusehends. Der Vorstand plant weiterhin, die Einkommens- und Beschäftigungsverhältnisse seiner Mitarbeiter/innen in unverschämter Weise zu verschlechtern. Die Arbeitsplätze und Existenzen von bis zu 50.000 Mitarbeiter/innen werden massiv bedroht. Sie sollen in „Service-Gesellschaften“ abgeschoben werden, eine Verlängerung der Wochenarbeitszeit von 34 auf 38 Stunden ohne Lohnausgleich in Kauf nehmen und als Dankeschön auf 9 % Gehalt verzichten. Gleichzeitig wurden an die Aktionäre über 3 Mrd. Euro ausgeschüttet.
Eine solche „Bulldozerpolitik“ darf sich in unserer Republik nicht durchsetzen. Dies kann und darf in unserem Land niemals Vorbildcharakter erreichen.
Unterstützt alle den Streik der Telekomler/innen, kommt zu unserer Demo und Kundgebung am 30. Mai."

Mehr zum Telekom-Streik bei ZEIT online

Mittwoch, 23. Mai 2007

Peter Löscher wird neuer Siemens-Chef

Der Österreicher Peter Löscher ist vom Siemens-Aufsichtsrat zum Nachfolger von Klaus Kleinfeld nominiert worden. Löscher, Pharmamanager bei Merck, gilt als überaus stiller Mensch, dem Selbstdarstellung fremd ist. Sein Name ist Verpflichtung, der "Neue" wird auch sein Debut als Löscher von Skandalfeuern geben, um den Konzern dann hoffentlich in ruhigeres Fahrwasser zu steuern. Keine leichte Aufgabe, man darf gespannt sein, wie er diese löst.

Der stellvertretende Aufsichtsratschef und Zweite Vorsitzende der IG Metall, Berthold Huber betonte, die Arbeitnehmer hätten ausführlich mit Löscher gesprochen. Löscher habe zugesagt, keine Kahlschlagpolitik zu betreiben sowie den Erhalt der Arbeitsplätze in Deutschland und anderswo in den Mittelpunkt seiner Bemühungen zu stellen.

Das lässt hoffen.