Freitag, 29. Juni 2007

Patti Smith X-Tra
















Verschnupft, verblast, verkniet, verzahnt, verplant, verpeilt - die vergangene Woche könnte man ohne Skrupel in die Tonne kippen. Doch dann kam Doc Leonhard, Retter der Laune und Kniegelenke. Der wandelte - vorerst verbal - auf wundersame Weise mein irreparabel geglaubtes, arthrotisches Kniegelenk flugs in ein reparables, nur Meniskalzerschlissenes. Die zu erwartende Krückenlaufzeit reduziert sich somit auf ein Minimum - wenn schon Sch..., dann wenigstens mit Schwung. Kurz nach meinem Ausflug in die Schwarzwaldklinik folgte der Gang auf den Liegestuhl. Dieses mal nicht auf den vom OBI, sondern auf den in der Zahnarztpraxis. Beim Anblick der vielen, winzig-präzisen Foltergerätschaften klappte mir vor Ehrfurcht der Unterkiefer auf's Brustbein und stumm in mich hineinleidend, verharrte ich in diesem Zustand für die folgenden zwei Stunden. Auch die schöne, klassische Musikuntermalung konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass dies ein Ort des Grauens ist. Und nichts gibt's umsonst. Wer richtig gequält sein will, soll wenigstens auch ordentlich dafür bezahlen, stolze 700 Euro kostete mich der Wahn mit dem Zahn.
Nachdem meine schief hängende Gesichtshälfte wieder in die Ursprungsposition zurückgeschnellt war, konnte ich mich endlich dem Highlight der Woche widmen, welches dafür sorgte, dass diese doch nicht restlos im Sondermüll verschwand.
Patti Smith live - Jahrzehnte hab ich auf dieses Ereignis hingearbeitet. Der vorangegangene Tag bot zwar nicht die Basis für maximal ungetrübtes Konzertglück, doch inzwischen konnte ich die Zähne wieder zusammenbeissen und im X-Tra fand sich sogar noch ein Sitzplatz auf einem Barhocker. Hoch über dem Geschehen, zwar in gebührender Distanz zur Bühne und hinter Glas, aber gut belüftet und mit bester Sicht und gutem Sound.
Faszinierend, mit welcher Präsenz und Energie die 60jährige Rocklady ihr Repertoire präsentierte, welches sich aus zum Teil eigenwillig interpretierten Coverversionen von Klassikern der Rockgeschichte und grossen Songs aus ihrem 30jährigen Schaffen zusammensetzte. Bis auf einen kleinen Zwischenfall, bei dem eine Meute von Fotografen ihr allzu dicht auf den Pelz rücken wollte und sie das wütend mit „Get your fucking cameras off my face!" kommentierte, rockte Patti gut gelaunt zwei Stunden ohne Pause und liess sich am Ende noch zwei Zugaben entlocken.
Ein tolles Konzert, ohne Frage, auch wenn mir der Blickkontakt mit Patti versagt blieb und der Abend etwas zerknautscht war...

P.S. völlig zusammenhangslos, aber spassig: unter 58.100 Einträgen bei Google zu: "ein bisschen Haue gern" ist Spinnennetz auf Rang 3. Sollte mir das etwa zu denken geben???

Mittwoch, 27. Juni 2007

Patti Smith in Zürich

"Wenn an Siebenschläfer die Knochen pochen, so pochen sie vier ganze Wochent".
So oder so ähnlich lautet eine hildemässig abgewandelte Bauernregel zum heutigen Tag.
Dabei wollt ich am Sonntag nur ganz harmlos meine neue Bergbereifung testen. Seither lauf ich mit offenen Schlappen durch die Gegend, und das bei dieser Kälte. Hat irgendjemand Mitleid? Nein? Dann kann ich weitererzählen. Zwei gigantische Löcher, die kurzzeitig mal Blasen waren, zieren meine Fersen. Ausserdem ist mir ein Grosszehnagel während des 1200metrigen, barfüssigen Abstiegs abhanden gekommen. Die Schuhe sind toll. Ich werd ihnen treu bleiben; am Wochenende gibt's das nächste Extrem-Blasing.
Morgen geht's aber erst mal in die Schwarzwaldklinik, zum Brainstorming für die zukunftsorientierte Bergtauglichkeitsoptimierungs-OP. Dr. Brinkmann ist tot, es lebe Dr.Leonhard. Der wird mir dann hoffentlich meine lang und heiss ersehnten Steinbockhufen transplantieren.
Was ich aber eigentlich sagen wollte: morgen ist der 28. Juni. Und morgen abend wird Standfestigkeit getestet. Im X-Tra in Zürich. Dort wird auch Patti Smith sein. Und darauf freu ich mich ganz doll...mit oder ohne Schlappen.

Patti Smith - All Along The Watchtower [mp3]
Patti Smith - Dancing Barefoot [mp3]
Patti Smith - Over The Rainbow [mp3]
REM&Patti Smith - E-Bow The Letter [mp3]

Dienstag, 26. Juni 2007

Violent Celli















Violent Celli spielen auf im:

Neuen Schloss Meersburg
Ev. Schlosskirche
Sonntag, 1. Juli 2007
19.00 Uhr (Einlass 18.15 Uhr)
Erwachsene 13€
Schüler, Studenten 8€
Nur Abendkasse

Die vier Jungs sind spitzenklasse!
Hingehen - hören - sehen - freuen!
Da gibt's dann hoffentlich auch die heisserwartete CD...;-)

Bis es soweit ist, hier erst mal Fremd-Cellosound.

Loren Westbrook-Fritts - Train Of Consequences [mp3]
Loren Westbrook-Fritts - A Toute Le Monde [mp3]
Judgement Day - Seventh Circle [mp3]
Nick Drake - Cello Song [mp3]

Sonntag, 24. Juni 2007

Rietstöckli




































































Heut war wieder mal Bergtag.
Im Glarner Land haben wir von Linthal aus mit der Zahnradbahn die ersten 600 Höhenmeter überwunden. Von Braunwald liefen wir auf das Rietstöckli. Eine sehr schönen Ausblick auf die Glarner Bergwelt belohnte die Mühen des Auf- und Abstiegs.
Bilanz des heutigen Tages:
ein Sonnenbrand
zweihundertsechs müde Knochen
zwei fette Blasen
beste Laune

Systam Of A Down - Holy Mountain [mp3]
Nick Drake - Black Mountain Blues [mp3]
Led Zeppelin - Misty Mountain Hop [mp3]
Led Zepelin - White Summer Black Mountain Side [mp3]

Neuwerk

















Gestern hab ich mal gschwind im Neuwerk hinter die Türen der dort ansässigen Ateliers geschaut.
Äusserst interessant und ansprechend, was die dort werkelnden Künstler im Verborgenen produzieren.
Spannend fand ich auch den Blick in Schwester Gaby's Atelier, ähm, Probenraum.
Wie geleckt sah er aus, jedenfalls viel ordentlicher, als der damals im DGB-Haus.
Nichts vom Schweiss und der harten Arbeit des Musikerlebens war darin zu spüren, eher die gefühlte Lässigkeit einer gemütlichen Lounge...;-)
Aber, wer zum Teufel schlägt da das Zeug? Hat Schwester Gaby etwa nen neuen Schlagzeuger aufgetan?

Samstag, 23. Juni 2007

Kanada - Alaska - Chilkoot Trail



In diesem Video kann man virtuell unsere Route durch Kanada/Alaska ablaufen.
Neulich fragte mich jemand, ob ich denn keine Angst vor den Bären in der Wildnis hätte.
Respekt hab ich vor denen, Angst eher vor Menschen.
Ich hatte schon Bärenbegegnungen life - mehrmals laut in die Hände geklatscht, und Meister Petz trollte sich ins Gebüsch. Das funktioniert mit Sicherheit nicht immer.
Der Normalbär scheut aber den Menschen, es sei denn man lädt ihn zum Essen ein. Übellaunig reagiert er, wenn man ihn in seinem Futterrevier unangekündigt überrascht oder ihm seinen Weg streitig macht. Ist nachvollziehbar, würd ich nie machen, und selbstverständlich bimmel ich vor dem Date an. Die Wahrscheinlichkeit, auf einen Problembären zu treffen ist jedoch im Vergleich, einem Problemmenschen übern Weg zu laufen, verschwindend gering.
Fahr mal auf der Autobahn und klatsch in die Hände, wenn so ein Dösbaddel dir entgegenkommt...

Konfuzius sagt

"Wenn die Sprache nicht stimmt, so ist das, was gesagt wird, nicht das, was gemeint ist;
Ist das, was gesagt wird, nicht das was gemeint ist, so kommen die Werke nicht zustande;
Kommen die Werke nicht zustande, so gedeihen Moral und Kunst nicht;
Gedeihen Moral und Kunst nicht, so trifft das Recht nicht;
Trifft das Recht nicht, so weiß die Nation nicht, wohin Hand und Fuß setzen;
also dulde man keine Willkürlichkeit in den Worten - das ist es, worauf es ankommt."

Chicago - It's Hard To Say I'm sorry [mp3]
UB40 - Wise Man Say [mp3]
Lori McKenna - Hardly Speaking A Word [mp3]
Marcy Playground - Blood In Alphabet Soup [mp3]
Linkin Park - Everything You Say To Me [mp3]