Samstag, 21. April 2012

Urinstinkte

Was haben wir eigentlich früher mit unserer Zeit gemacht?
Massenbegeisterung bedeutet nicht immer Qualität und. Güte, eher im Gegenteil.
Mal das Essen durch den Kopf gehen lassen. Oder Miezekotze.
Und dann ein Kino im Kopf haben
In heiterer Gelassenheit
Irgendwann stellt sich jedem die Frage: Hund oder Partner? Willst Du dir nur den Teppich versauen lassen oder das ganze Leben?
Schnauzevollunddickerhalserreger.
Man darf ja auch mal eine Meinung haben
Mein Vater pflegte zu dem Thema folgendes zu sagen: "Ich kann soviel essen wie ich will, ich nehm' überhaupt nicht AB.

Dienstag, 17. April 2012

Eine Maus zum Frühstück

Müde mit der Teetasse ins Bad schlurfen, der Duft des Katzenklos erreicht die Nase. Erst duschen, ein paar Föhnwellen ins Haar, dann Klumpen aus der Kiste schaufeln, Krallen schärfen. Zurück in die Küche, unterwegs einen Blick auf den Kalender, auf die Uhr. Kann man ja mal machen. Es ist der 17. April 2012, 7:20Uhr. Schnell noch eine Pfanne abspülen, wieder zu Spiegel, Bürofinish auftragen.  Der Katzer beschmust das Waschbecken. Warum nicht. Mal nach der Kätzin schauen.
Wie sie da liegt diese Riesenmaus mitten auf dem Wohnzimmerteppich, mausgrau und maustot, nebendran völlig verzückt die stolze Jägerin.
Merlin will jetzt nicht mehr schmusen, schnappt sich das Bisschen und türmt damit ins Schlafzimmer. Auch Katzenmänner scheinen sich gern mit fremden Mäusen zu schmücken.
Jetzt bin ich hellwach.
Bevor er den Braten auf meinem Bett filetiert, fliegt das Ding raus auf die Wiese, bekommt ein anonymes Grab auf meiner Friedwiese. Das Wehklagen über den schmerzlichen Verlust verstummt, als ich die Tür hinter mir zuziehe.

Frühstück hab ich heute ins Büro verlegt.

Samstag, 14. April 2012

10.Akt - überholt

Der letzte Akt hat sich inzwischen überholt. Etwas Neues, welches sich als alt entpupste, bevor es neu werden konnte. Auch mal eine gute Erfahrung, unabhängig entscheiden zu können.

9. Akt - Die Katzen


Snookie sprang gleich keck in meinen Rucksack. Eine handvoll schwarzweisser Wildfang mit frechem Fleck auf der Nase. Es war klar, sie würde meine Pflanzen und mein Sofa ruinieren, ich würde beim Wegräumen der Scherben fluchen, aber sie würde bei mir einziehen. Die 3 Tage Bedenkzeit dazwischen brachten keine neuen Erkenntnisse. Katzen nur im Doppelpack? Kein Problem, den Kinderstubenfreund Juwel packte ich gleich mit in den Koffer. Und es kam, wei es kommen musste. Beim Wegräumen der Scherben fluchte ich, eine Pflanze nach der anderen flog zerfleddert in die Biotonne und die zerbrochenen Staubfänger nebenan in den Restmüll. Die Bude glich einem Abenteuerspielplatz, der Boden übersät von alten Kartons, Getränkedeckeln und zahllosen Spielmäusen, welche ich jeden Tag aufs Neue mit der Fliegenklatsche unter dem Kühlschrank und dem Sofa hervorpulte. Die Vorhänge hatte ich wohl gut ausgesucht, sie hielten sich tapfer und hängen immer noch.
Ich habe sie gezähmt, ein wenig. Snookie heisst jetzt Emily und Juwel wurde zu Merlin, das Fluchen hat sich verflüchtigt in eine alltäglichen Begeisterung über das Raubtierliche in meinem Alltag.
Bis ich über die ersten sterblichen Vogelreste auf der Terrasse stolpere...

8.Akt - Wer bin ich und wenn ja wozu?

Das längste Kapitel ist noch lange nicht fertig. Aussortieren ausmisten. Das kann dauern. Die Welt wieder mit 2 Augen sehen.
Er ging durch die Tür und sagte tschüss. Und ich antwortete unaufgeregt hemdsärmlig machs gut. Die Tränen flossen erst Stunden später, ungehemmt, bildeten Pfützen, in denen sich die vergangenen Jahre spiegelten. Mein Baby, mein Kind, mein Sohn, entlassen in den Fluss des Lebens. Und nun?
Life goes on. Alles gut. Er hat alle Möglichkeiten offen, hat bewusst die Selbständigkeit gesucht und sein Studium in einer anderen Stadt gewählt. Wie mein Mädchen vor 6 Jahren. Ich bin stolz auf sie, alle beide.
Was nun? Habe meinen Lebensrucksack geleert und und bin am sortieren. Falsche Freunde, Abhängigkeiten, Zeiträuber, Ideologien, unnütze Dinge, raus. Leere rein. Und nicht zu schnell auffüllen, mit Bedacht auswählen.
Es bleiben wenige, zarte Freundschaften, Berge, Musik, Katzen und.

Sonntag, 29. Januar 2012

7.Akt - Seealpen

Auf Alltägliches freut man sich meistens nicht.

Es gibt wunderbare Freundinnen. Ich habe mindestens 2 davon. Wir sehen uns nicht jeden Tag, auch nicht unbedingt jede Woche. Aber wir sehen uns immer, wenn wir gemeinsam in die Berge gehen.
Tolle Wege sind wir schon zusammen gewandert, haben aufregende Situationen gemeistert, allen Unkenrufen zum Trotz, Dreierkonstellationen seien schwierig.
In den Bergen sind wir ein Team, das ist kostbar und nicht alltäglich.

Die Landschaft der Seealpen ist geprägt durch idyllische Dörfer, mediterrane Mittelgebirge und die teilweise hochalpine Region des Nationalparks Mercantour. Dieses abgeschiedene, wildromantische Wanderparadies, nur 60km vom Mittelmeer entfernt, sollte dieses mal unser Ziel sein.

Freitag, 27. Januar 2012

6.Akt - Schlafen auf Rädern

Es läuft immer auf das Selbe raus. Entweder man tut es, oder man lässt es.
Ich tat es. Fuhr nach Aachen und kaufte mir ein Auto.

Mein alter Herr war am Ende anständig genug, um zu vergessen.
All das unbezahlte Taschengeld, die nicht gewährte Ausbildung, die fehlende Unterstützung beim Sprung ins Leben, all das investierte der alte Geizkragen in wildfremde Familien. Wie erbärmlich.
Dann, als sein Stündlein geschlagen hatte, erinnerte er sich an seine Tochter.
Die Polizei brachte ihn, nachdem er seine Bude fast abgefackelt hatte. Ich schrubbte ihm die Wohnung. So, wie ich es für einen alten Nachbarn getan hätte.

Die Kriegsgeneration nahm ihren Schrecken mit ins Grab. Das Übrige reichte der Nachkriegsgeneration für einen Kleinwagen. Er ist gross genug, um darin zu träumen. Meistens steht er nur da, verteidigt einen begehrten Parkplatz und leidet unter Wertverlust. Dann erinnert er mich an meinen Vater.

Freiheit ist allgemein ein abgedroschener Begriff. Nicht für meinen kleinen Roomster und mich. Das Bett ist fast fertig, die Implantation und der Frühling stehn vor der Tür und die  abgelegensten Parkplätze warten auf uns.