Sonntag, 29. Januar 2012

7.Akt - Seealpen

Auf Alltägliches freut man sich meistens nicht.

Es gibt wunderbare Freundinnen. Ich habe mindestens 2 davon. Wir sehen uns nicht jeden Tag, auch nicht unbedingt jede Woche. Aber wir sehen uns immer, wenn wir gemeinsam in die Berge gehen.
Tolle Wege sind wir schon zusammen gewandert, haben aufregende Situationen gemeistert, allen Unkenrufen zum Trotz, Dreierkonstellationen seien schwierig.
In den Bergen sind wir ein Team, das ist kostbar und nicht alltäglich.

Die Landschaft der Seealpen ist geprägt durch idyllische Dörfer, mediterrane Mittelgebirge und die teilweise hochalpine Region des Nationalparks Mercantour. Dieses abgeschiedene, wildromantische Wanderparadies, nur 60km vom Mittelmeer entfernt, sollte dieses mal unser Ziel sein.

Freitag, 27. Januar 2012

6.Akt - Schlafen auf Rädern

Es läuft immer auf das Selbe raus. Entweder man tut es, oder man lässt es.
Ich tat es. Fuhr nach Aachen und kaufte mir ein Auto.

Mein alter Herr war am Ende anständig genug, um zu vergessen.
All das unbezahlte Taschengeld, die nicht gewährte Ausbildung, die fehlende Unterstützung beim Sprung ins Leben, all das investierte der alte Geizkragen in wildfremde Familien. Wie erbärmlich.
Dann, als sein Stündlein geschlagen hatte, erinnerte er sich an seine Tochter.
Die Polizei brachte ihn, nachdem er seine Bude fast abgefackelt hatte. Ich schrubbte ihm die Wohnung. So, wie ich es für einen alten Nachbarn getan hätte.

Die Kriegsgeneration nahm ihren Schrecken mit ins Grab. Das Übrige reichte der Nachkriegsgeneration für einen Kleinwagen. Er ist gross genug, um darin zu träumen. Meistens steht er nur da, verteidigt einen begehrten Parkplatz und leidet unter Wertverlust. Dann erinnert er mich an meinen Vater.

Freiheit ist allgemein ein abgedroschener Begriff. Nicht für meinen kleinen Roomster und mich. Das Bett ist fast fertig, die Implantation und der Frühling stehn vor der Tür und die  abgelegensten Parkplätze warten auf uns.

Sonntag, 1. Januar 2012

5.Akt - Augen Blicke

Es ging nicht um's Sehen und Gesehenwerden. Es ging nur um's Sehen.
Die Story dahinter ist kurz. Unsere Blicke trafen sich nicht mehr, wenn ich ihm in die Augen sah.
Eigentlich ein angenehmer Zustand, doch ich wollte raus aus der Komfortzone.
Ein langes Jahr dauerte die Entscheidung, dann war es so weit.
Der neue Durchblick war schönschrecklich.

Doktor Maier - ein sehr guter Maier - ermöglichte es mir, die Welt mit anderen Augen zu sehen.