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Samstag, 14. April 2012
9. Akt - Die Katzen
Snookie sprang gleich keck in meinen Rucksack. Eine handvoll schwarzweisser Wildfang mit frechem Fleck auf der Nase. Es war klar, sie würde meine Pflanzen und mein Sofa ruinieren, ich würde beim Wegräumen der Scherben fluchen, aber sie würde bei mir einziehen. Die 3 Tage Bedenkzeit dazwischen brachten keine neuen Erkenntnisse. Katzen nur im Doppelpack? Kein Problem, den Kinderstubenfreund Juwel packte ich gleich mit in den Koffer. Und es kam, wei es kommen musste. Beim Wegräumen der Scherben fluchte ich, eine Pflanze nach der anderen flog zerfleddert in die Biotonne und die zerbrochenen Staubfänger nebenan in den Restmüll. Die Bude glich einem Abenteuerspielplatz, der Boden übersät von alten Kartons, Getränkedeckeln und zahllosen Spielmäusen, welche ich jeden Tag aufs Neue mit der Fliegenklatsche unter dem Kühlschrank und dem Sofa hervorpulte. Die Vorhänge hatte ich wohl gut ausgesucht, sie hielten sich tapfer und hängen immer noch.
Ich habe sie gezähmt, ein wenig. Snookie heisst jetzt Emily und Juwel wurde zu Merlin, das Fluchen hat sich verflüchtigt in eine alltäglichen Begeisterung über das Raubtierliche in meinem Alltag.
Bis ich über die ersten sterblichen Vogelreste auf der Terrasse stolpere...
8.Akt - Wer bin ich und wenn ja wozu?
Das längste Kapitel ist noch lange nicht fertig. Aussortieren ausmisten. Das kann dauern. Die Welt wieder mit 2 Augen sehen.
Er ging durch die Tür und sagte tschüss. Und ich antwortete unaufgeregt hemdsärmlig machs gut. Die Tränen flossen erst Stunden später, ungehemmt, bildeten Pfützen, in denen sich die vergangenen Jahre spiegelten. Mein Baby, mein Kind, mein Sohn, entlassen in den Fluss des Lebens. Und nun?
Life goes on. Alles gut. Er hat alle Möglichkeiten offen, hat bewusst die Selbständigkeit gesucht und sein Studium in einer anderen Stadt gewählt. Wie mein Mädchen vor 6 Jahren. Ich bin stolz auf sie, alle beide.
Was nun? Habe meinen Lebensrucksack geleert und und bin am sortieren. Falsche Freunde, Abhängigkeiten, Zeiträuber, Ideologien, unnütze Dinge, raus. Leere rein. Und nicht zu schnell auffüllen, mit Bedacht auswählen.
Es bleiben wenige, zarte Freundschaften, Berge, Musik, Katzen und.
Er ging durch die Tür und sagte tschüss. Und ich antwortete unaufgeregt hemdsärmlig machs gut. Die Tränen flossen erst Stunden später, ungehemmt, bildeten Pfützen, in denen sich die vergangenen Jahre spiegelten. Mein Baby, mein Kind, mein Sohn, entlassen in den Fluss des Lebens. Und nun?
Life goes on. Alles gut. Er hat alle Möglichkeiten offen, hat bewusst die Selbständigkeit gesucht und sein Studium in einer anderen Stadt gewählt. Wie mein Mädchen vor 6 Jahren. Ich bin stolz auf sie, alle beide.
Was nun? Habe meinen Lebensrucksack geleert und und bin am sortieren. Falsche Freunde, Abhängigkeiten, Zeiträuber, Ideologien, unnütze Dinge, raus. Leere rein. Und nicht zu schnell auffüllen, mit Bedacht auswählen.
Es bleiben wenige, zarte Freundschaften, Berge, Musik, Katzen und.
Freitag, 27. Januar 2012
6.Akt - Schlafen auf Rädern
Es läuft immer auf das Selbe raus. Entweder man tut es, oder man lässt es.
Ich tat es. Fuhr nach Aachen und kaufte mir ein Auto.
Mein alter Herr war am Ende anständig genug, um zu vergessen.
All das unbezahlte Taschengeld, die nicht gewährte Ausbildung, die fehlende Unterstützung beim Sprung ins Leben, all das investierte der alte Geizkragen in wildfremde Familien. Wie erbärmlich.
Dann, als sein Stündlein geschlagen hatte, erinnerte er sich an seine Tochter.
Die Polizei brachte ihn, nachdem er seine Bude fast abgefackelt hatte. Ich schrubbte ihm die Wohnung. So, wie ich es für einen alten Nachbarn getan hätte.
Die Kriegsgeneration nahm ihren Schrecken mit ins Grab. Das Übrige reichte der Nachkriegsgeneration für einen Kleinwagen. Er ist gross genug, um darin zu träumen. Meistens steht er nur da, verteidigt einen begehrten Parkplatz und leidet unter Wertverlust. Dann erinnert er mich an meinen Vater.
Freiheit ist allgemein ein abgedroschener Begriff. Nicht für meinen kleinen Roomster und mich. Das Bett ist fast fertig, die Implantation und der Frühling stehn vor der Tür und die abgelegensten Parkplätze warten auf uns.
Ich tat es. Fuhr nach Aachen und kaufte mir ein Auto.
Mein alter Herr war am Ende anständig genug, um zu vergessen.
All das unbezahlte Taschengeld, die nicht gewährte Ausbildung, die fehlende Unterstützung beim Sprung ins Leben, all das investierte der alte Geizkragen in wildfremde Familien. Wie erbärmlich.
Dann, als sein Stündlein geschlagen hatte, erinnerte er sich an seine Tochter.
Die Polizei brachte ihn, nachdem er seine Bude fast abgefackelt hatte. Ich schrubbte ihm die Wohnung. So, wie ich es für einen alten Nachbarn getan hätte.
Die Kriegsgeneration nahm ihren Schrecken mit ins Grab. Das Übrige reichte der Nachkriegsgeneration für einen Kleinwagen. Er ist gross genug, um darin zu träumen. Meistens steht er nur da, verteidigt einen begehrten Parkplatz und leidet unter Wertverlust. Dann erinnert er mich an meinen Vater.
Freiheit ist allgemein ein abgedroschener Begriff. Nicht für meinen kleinen Roomster und mich. Das Bett ist fast fertig, die Implantation und der Frühling stehn vor der Tür und die abgelegensten Parkplätze warten auf uns.
Sonntag, 1. Januar 2012
5.Akt - Augen Blicke
Es ging nicht um's Sehen und Gesehenwerden. Es ging nur um's Sehen.
Die Story dahinter ist kurz. Unsere Blicke trafen sich nicht mehr, wenn ich ihm in die Augen sah.
Eigentlich ein angenehmer Zustand, doch ich wollte raus aus der Komfortzone.
Ein langes Jahr dauerte die Entscheidung, dann war es so weit.
Der neue Durchblick war schönschrecklich.
Doktor Maier - ein sehr guter Maier - ermöglichte es mir, die Welt mit anderen Augen zu sehen.
Die Story dahinter ist kurz. Unsere Blicke trafen sich nicht mehr, wenn ich ihm in die Augen sah.
Eigentlich ein angenehmer Zustand, doch ich wollte raus aus der Komfortzone.
Ein langes Jahr dauerte die Entscheidung, dann war es so weit.
Der neue Durchblick war schönschrecklich.
Doktor Maier - ein sehr guter Maier - ermöglichte es mir, die Welt mit anderen Augen zu sehen.
Freitag, 30. Dezember 2011
4.Akt - Holger und die Schwitzhütte
"Inipi (Lakota: sie schwitzen), die Schwitzhütte, war bei den Indianern Nordamerikas wie auch bei allen anderen Völkern der nördlichen Erdhalbkugel weit verbreitet und diente der zeremoniellen Reinigung und physischen Gesunderhaltung und Heilung bei Erkrankung. Bei den Lakota gehört Inipi zu den Sieben Riten der Heiligen Pfeife und wird auch heute noch durchgeführt"
Direkt nach der Beerdigung meines Vaters fuhr ich nach Nürnberg, wo ich Gudrun traf. Wir wechselten das Auto und fuhren weiter nach Talheim, ins Erzgebirge. Eine solidaritätszuschlagsfreie Zone, landschaftlich schön und menschlich herzerwärmend. Ein 5-Sterne Asyl.
Das Sächsisch störte mich entgegen meiner ursprünglich gehegten Befürchtungen überhaupt nicht, es kam so ur-sächsisch über die Lippen, ich musste es einfach mögen.
Schafe, ein Bauwagen, mitten drin ein Tipi auf dem Waldcampingplatz mit Blockhütte, alles sehr liebevoll gestaltet von einem ebenso liebenswürdigen Päärchen.
Wie wir dann in der engen Hütte sassen, mit brennendem Herz, den Arsch auf Grundeis. Unser Elend und unsere Hoffnungen in die glühenden Steine warfen, mit den Kräutern, wie wir sprachen, kotzten, flüsterten, unverständlich verständlich. Und verständlich schwiegen, aber mit brennenden Herzen.
Den Holger mochte ich gleich. Ein Mensch.
Ich warf meinen Vater in die glühenden Steine und sagte "HO"
Direkt nach der Beerdigung meines Vaters fuhr ich nach Nürnberg, wo ich Gudrun traf. Wir wechselten das Auto und fuhren weiter nach Talheim, ins Erzgebirge. Eine solidaritätszuschlagsfreie Zone, landschaftlich schön und menschlich herzerwärmend. Ein 5-Sterne Asyl.
Das Sächsisch störte mich entgegen meiner ursprünglich gehegten Befürchtungen überhaupt nicht, es kam so ur-sächsisch über die Lippen, ich musste es einfach mögen.
Schafe, ein Bauwagen, mitten drin ein Tipi auf dem Waldcampingplatz mit Blockhütte, alles sehr liebevoll gestaltet von einem ebenso liebenswürdigen Päärchen.
Wie wir dann in der engen Hütte sassen, mit brennendem Herz, den Arsch auf Grundeis. Unser Elend und unsere Hoffnungen in die glühenden Steine warfen, mit den Kräutern, wie wir sprachen, kotzten, flüsterten, unverständlich verständlich. Und verständlich schwiegen, aber mit brennenden Herzen.
Den Holger mochte ich gleich. Ein Mensch.
Ich warf meinen Vater in die glühenden Steine und sagte "HO"
3.Akt - Überleben und Tod
Der Tod meines Vaters.
Er traf mich nicht unvorbereitet. Er traf mich eigentlich gar nicht. Als Tochter existierte ich wohl gar nicht für ihn, führte ein Schattendasein in seinem Leben.
Trauer spürte ich darüber, dass ich keine Trauer verspürte. Nicht einen Funken, da war nichts, nicht eine halbe Träne. Ein alter Mann, der sein Leben gelebt hat und dem am Ende die grosse Gnade des Vergessens zuteil wurde, der mit dem Vergessen friedlich einschlief und vergass, wieder aufzuwachen. Er vergass und wurde vergessen, war lange vor seinem Schwinden aus der Welt für mich gestorben, die Trauer darüber längst verarbeitet.
Es ist nicht gut, es ist nicht schlecht. Weder falsch noch richtig, es ist. Der Kreislauf des Lebens.
Sonst nichts.
Nach der Beerdigung fuhr ich zu einer Schwitzhüttenzeremonie ins Erzgebirge. Das war lange vorher geplant, fühlte sich aber stimmig an.
Er traf mich nicht unvorbereitet. Er traf mich eigentlich gar nicht. Als Tochter existierte ich wohl gar nicht für ihn, führte ein Schattendasein in seinem Leben.
Trauer spürte ich darüber, dass ich keine Trauer verspürte. Nicht einen Funken, da war nichts, nicht eine halbe Träne. Ein alter Mann, der sein Leben gelebt hat und dem am Ende die grosse Gnade des Vergessens zuteil wurde, der mit dem Vergessen friedlich einschlief und vergass, wieder aufzuwachen. Er vergass und wurde vergessen, war lange vor seinem Schwinden aus der Welt für mich gestorben, die Trauer darüber längst verarbeitet.
Es ist nicht gut, es ist nicht schlecht. Weder falsch noch richtig, es ist. Der Kreislauf des Lebens.
Sonst nichts.
Nach der Beerdigung fuhr ich zu einer Schwitzhüttenzeremonie ins Erzgebirge. Das war lange vorher geplant, fühlte sich aber stimmig an.
2.Akt - Tropenflucht
Geburtstag in den Tropen. Eine flüchtige, reizvolle Idee, flugs in die Tat umgesetzt.
Wir feierten am Strand, mein Bruder, Lek und ich. Bunte Lichterketten, eine kühle Meeresbrise erleichterte die schwere Tropenluft, die Cocktails schmeckten scheisse, das Essen wie beim Thai ums Eck. Aber der Rückweg zur Strandhütte in schwarzer Nacht. Ein Traum. Wie das Meer immer wieder an meinen nackten Füssen leckte, zärtlich flüsternd, wie Liebespaare, geheime Botschaften in den Schutz der Dunkelheit stöhnend, wie ich noch lange in das leise Rauschen der Brandung lauschte und dann in einen tropischen Sommernachtstraum fiel.
Später dann verliess ich die Insel, um mich mit Marianne zu treffen. Es war nicht einfach, in einem touristisch durchorganisierten Land das Abenteuer zu finden. Aus dem selben Holz geschnitzt, machten wir uns dennoch hartnäckig auf die Suche. Wie wir dann in unserem schwimmenden Bungalow sassen, inmitten einer Thai-Grossfamilie, und ein Dreikäsehoch uns laufend mit exotischen Köstlichkeiten bewirtete, wie wir abends mit dem Kajak lautlos über den See glitten und die Rufe der Gibbons uns verzauberte, wie wir anschliessend Bier tranken, mit den Thais und einem jungen Kanadier, der beim Bauen half, und Karten spielten bis spät in die Nacht, wie ich dann jedes Spiel gewann, obwohl ich die Regeln nicht kannte. Spätestens am nächsten Morgen, als wir mit Yaya und dem Longtailboot in die Dämmerung fuhren, Affen beim Frühstück störten, später durchs Dschungeldickicht auf einen Berg stiegen und dann einer der ältesten Primärwälder uns zu Füssen lag, spätestens da waren wir sicher, das Abenteuer gefunden zu haben.
Es folgten noch einige Abenteuer im Land des Lächelns. Nach 4 Tagen Bangkok aber verging mir am Ende das Lachen. Die Hitze sperrte den Smog in die Strassenschluchten, durch welche sich nicht enden wollende Blechlawinen wälzten, Massen von Menschen, Lärm und Gestank.
Am letzen Abend beim letzten Bier plagten mich Fata Morganas von weiten, menschenleeren Schneelandschaften, ich sehnte mich wie nie zuvor in die winterlich kalte Heimat.
Im Züricher Flughafen genoss ich dann in vollen Zügen die frühmärzlichen 5°C in einem ärmellosen Top und freute mich über die verständnislosen Blicke der Mitreisenden.
Wir feierten am Strand, mein Bruder, Lek und ich. Bunte Lichterketten, eine kühle Meeresbrise erleichterte die schwere Tropenluft, die Cocktails schmeckten scheisse, das Essen wie beim Thai ums Eck. Aber der Rückweg zur Strandhütte in schwarzer Nacht. Ein Traum. Wie das Meer immer wieder an meinen nackten Füssen leckte, zärtlich flüsternd, wie Liebespaare, geheime Botschaften in den Schutz der Dunkelheit stöhnend, wie ich noch lange in das leise Rauschen der Brandung lauschte und dann in einen tropischen Sommernachtstraum fiel.
Später dann verliess ich die Insel, um mich mit Marianne zu treffen. Es war nicht einfach, in einem touristisch durchorganisierten Land das Abenteuer zu finden. Aus dem selben Holz geschnitzt, machten wir uns dennoch hartnäckig auf die Suche. Wie wir dann in unserem schwimmenden Bungalow sassen, inmitten einer Thai-Grossfamilie, und ein Dreikäsehoch uns laufend mit exotischen Köstlichkeiten bewirtete, wie wir abends mit dem Kajak lautlos über den See glitten und die Rufe der Gibbons uns verzauberte, wie wir anschliessend Bier tranken, mit den Thais und einem jungen Kanadier, der beim Bauen half, und Karten spielten bis spät in die Nacht, wie ich dann jedes Spiel gewann, obwohl ich die Regeln nicht kannte. Spätestens am nächsten Morgen, als wir mit Yaya und dem Longtailboot in die Dämmerung fuhren, Affen beim Frühstück störten, später durchs Dschungeldickicht auf einen Berg stiegen und dann einer der ältesten Primärwälder uns zu Füssen lag, spätestens da waren wir sicher, das Abenteuer gefunden zu haben.
Es folgten noch einige Abenteuer im Land des Lächelns. Nach 4 Tagen Bangkok aber verging mir am Ende das Lachen. Die Hitze sperrte den Smog in die Strassenschluchten, durch welche sich nicht enden wollende Blechlawinen wälzten, Massen von Menschen, Lärm und Gestank.
Am letzen Abend beim letzten Bier plagten mich Fata Morganas von weiten, menschenleeren Schneelandschaften, ich sehnte mich wie nie zuvor in die winterlich kalte Heimat.
Im Züricher Flughafen genoss ich dann in vollen Zügen die frühmärzlichen 5°C in einem ärmellosen Top und freute mich über die verständnislosen Blicke der Mitreisenden.
Donnerstag, 29. Dezember 2011
Selbstgespräche Einer, die es gelernt hat oder ein Jahr in 10 Akten. 1.Akt - Höhenfeuer
Lange wurde darüber gemunkelt, nun ist es raus: das Jahr geht zu Ende.
Wer hätte am Anfang schon gedacht, dass so viel Jahr in zwölf neue Monate passt.
Aber jetzt von Anfang an.
Das Jahr begann mit einem fulminaten Feurwerk auf dem Berg. Der schönste Wechsel, den ich jemals erleben durfte.
Zartrosa blassblau war der Himmel, als wir mit Davoser Rodelschlitten bewaffnet die Klewenalp eroberten. Zauberhaftes Himmelsschauspiel, wie sich das Pastell in dunkles Nachtblau flüchtete, die Milchstrasse über unberührtem Schnee ihre Sternlaternen anzündete und uns auf rasanter Fahrt immer wieder zum schauenden Innehalten einlud. Wie der kalte Wind um die Ohren pfiff und wir die Mützen nicht weit genug über die roten Wangen ziehen konnten. Kinderlachen aus der kalten Nacht, freudiges Glucksen, Familienglück überall, Glühweihngeruch erwärmte die Nasen, Fackeln und Stirnlampen huschten wie Irrlichter durch die magische Winternacht.
Mit der Gewissheit eines grossartigen Moments reichte das alte Jahr dem neuen die Hand, fast still und ehrfurchtsvoll, gewärmt von einem riesigen Höhenfeuer.
Wir waren sicher - das ist der Beginn eines grandiosen Jahres.
Wer hätte am Anfang schon gedacht, dass so viel Jahr in zwölf neue Monate passt.
Aber jetzt von Anfang an.
Das Jahr begann mit einem fulminaten Feurwerk auf dem Berg. Der schönste Wechsel, den ich jemals erleben durfte.
Zartrosa blassblau war der Himmel, als wir mit Davoser Rodelschlitten bewaffnet die Klewenalp eroberten. Zauberhaftes Himmelsschauspiel, wie sich das Pastell in dunkles Nachtblau flüchtete, die Milchstrasse über unberührtem Schnee ihre Sternlaternen anzündete und uns auf rasanter Fahrt immer wieder zum schauenden Innehalten einlud. Wie der kalte Wind um die Ohren pfiff und wir die Mützen nicht weit genug über die roten Wangen ziehen konnten. Kinderlachen aus der kalten Nacht, freudiges Glucksen, Familienglück überall, Glühweihngeruch erwärmte die Nasen, Fackeln und Stirnlampen huschten wie Irrlichter durch die magische Winternacht.
Mit der Gewissheit eines grossartigen Moments reichte das alte Jahr dem neuen die Hand, fast still und ehrfurchtsvoll, gewärmt von einem riesigen Höhenfeuer.
Wir waren sicher - das ist der Beginn eines grandiosen Jahres.
Dienstag, 5. April 2011
Is there anybody out there?
Selbst wenn.
Wir hätten noch mal reden können.
Ich glaube.
Ich hätte es nicht gewollt.
Montag, 21. Februar 2011
reif für die Insel
Achtung: der Rucksack geht gleich in die Luft ! |
Wassertemperatur: 29°
Lufttemperatur: 29°
Sonntag, 29. August 2010
Mittwoch, 16. Juni 2010
jammerhaft
Leider hab ich für J.Bonamassa noch keine Karte und der Gig ist ausverkauft. So ein Jammer.
Dann geh ich halt zu Katzenjammer. Die jammern am Samstag, 31.7. beim Stimmenfestival zu Lörrach.
Konstanz - Lörrach = 160km und ca.2 Std. Fahrt. Vielleicht muss ich da einfach trotzdem hin :)
Dann geh ich halt zu Katzenjammer. Die jammern am Samstag, 31.7. beim Stimmenfestival zu Lörrach.
Konstanz - Lörrach = 160km und ca.2 Std. Fahrt. Vielleicht muss ich da einfach trotzdem hin :)
Dienstag, 8. Juni 2010
Montag, 31. Mai 2010
Von nichts kommt nichts
Montag ist ein guter Tag um zu verschwinden. Das Wetter versprüht hier keine Superlative und auch sonst... Ich geh mal wieder in die andere Richtung, schau mir die Elbphilharmonie an, Millionengrab hin, Millionengrab her. Und Anderes.
Die Berge laufen mir zum Glück nicht davon, weder die aus Stein, noch die aus Papier.
Und nächsten Montag wird eh alles neu. Und aufregend.
Die Berge laufen mir zum Glück nicht davon, weder die aus Stein, noch die aus Papier.
Und nächsten Montag wird eh alles neu. Und aufregend.
Sonntag, 2. Mai 2010
Joe Bonamassa beim Ulmer Zelt
Das Ulmer Zelt, eines der größten und längsten Zelt-Festivals in Deutschland, öffnet am 18.Mai auf dem Festplatz Friedrichsau wieder mal seine Pforten.
Im und um das 1.000 Besucher fassende Zirkusrundzelt herum finden vom 18.05. – 03.07. über 70 Veranstaltungen statt. Viele nationale wie auch internationale Künstler geben sich die Ehre – von Rock, Pop, Blues, Jazz und Klassik sowie Comedy, Tanz, Kabarett und Varieté - für jeden Geschmack wird etwas geboten.
Für meinen Geschmack sind auch wieder einige Schmankerln dabei, vor allen Dingen folgender Leckerbissen:
Samstag 05.06. BluesRock (stehend)
18:00 Bleeding Fingers Roots Rock (Eintritt frei)
20:00 Joe Bonamassa
"Mag sein, dass Joe Bonamassa wie eine Supernova am Blues-Himmel auftauchte. Doch er verglüht nicht. Explosives wie filigranes Gitarrenspiel von einem, der schon mit 12 auf der Bühne stand - mit BB King höchstpersönlich. Heute gilt der 33-Jährige als einer der Besten. 2009 gab's für ihn in London schon nach 15 Sekunden Standing Ovations."
Joe Bonamassa – Had To Cry Today
Joe Bonamassa – Tea For One
Joe Bonamassa – A New Day Yesterday
Stehplatz 32 und 33 sind schon gebucht :)
Ulmer Zelt 2010 – 18.05. bis 03.07.2010
Das ganze Programm:
18.05.10 Gerhard Polt und die Biermösl Blosn
19.05.10 Gerhard Polt und die Biermösl Blosn
20.05.10 Lost Bayou Ramblers/Cajun Roosters Trio
21.05.10 LaBrassBanda: Übersee
22.05.10 Siyou’n’Hell
23.05.10 Tamikrest/Dirtmusic
24.05.10 David Orlowsky Trio: Nessiah
26.05.10 Panteón Rococó: 15 Jahre – Ejercito de Paz
27.05.10 Erja Lyytinen: Voracious Love
28.05.10 Rajaton
29.05.10 Sophie Hunger „1983“
30.05.10 Oropax: Im Rahmen des Unmöglichen
02.06.10 Dulsori: Binari – The Spirit of the Beat
03.06.10 Birth Control/ Epitaph: 40 Jahre Krautrock
04.06.10 Mardi Gras.bb: Von Humboldt Picnic
05.06.10 Joe Bonamassa
06.06.10 GlasBlasSing Quintett: Keine Macht den Dosen
08.06.10 The Baseballs
09.06.10 Hazmat Modine: Cicada
11.06.10 !High Voltage! am Freitag
12.06.10 !High Voltage! am Samstag
13.06.10 Fatih Çevikkollu: Komm zu Fatih
14.06.10 Roxy Open Stage
16.06.10 Annamateur & Außensaiter: Walgesänge
17.06.10 SWR1 Pop&Poesie
18.06.10 Wallis Bird: New boots
19.06.10 Sväng: Jarruta
20.06.10 Simone Solga: Bei Merkels unterm Sofa
23.06.10 Carmen: Arrangiert für ein Zigeunerorchester
24.06.10 Nina Hagen Band
25.06.10 Martin Turner’s Wishbone Ash
26.06.10 Ten Years After
27.06.10 Ottfried Fischer: Wo meine Sonne scheint
30.06.10 Uiscedwr: Fish – Cat – Door
01.07.10 Michael Schenker Group: MSG 30 Jahre Tour
02.07.10 Saltatio Mortis: 10 Jahre
03.07.10 Saint Lu
(Quelle: Originalmeldung)
Im und um das 1.000 Besucher fassende Zirkusrundzelt herum finden vom 18.05. – 03.07. über 70 Veranstaltungen statt. Viele nationale wie auch internationale Künstler geben sich die Ehre – von Rock, Pop, Blues, Jazz und Klassik sowie Comedy, Tanz, Kabarett und Varieté - für jeden Geschmack wird etwas geboten.
Für meinen Geschmack sind auch wieder einige Schmankerln dabei, vor allen Dingen folgender Leckerbissen:
Samstag 05.06. BluesRock (stehend)
18:00 Bleeding Fingers Roots Rock (Eintritt frei)
20:00 Joe Bonamassa
"Mag sein, dass Joe Bonamassa wie eine Supernova am Blues-Himmel auftauchte. Doch er verglüht nicht. Explosives wie filigranes Gitarrenspiel von einem, der schon mit 12 auf der Bühne stand - mit BB King höchstpersönlich. Heute gilt der 33-Jährige als einer der Besten. 2009 gab's für ihn in London schon nach 15 Sekunden Standing Ovations."
Joe Bonamassa – Had To Cry Today
Joe Bonamassa – Tea For One
Joe Bonamassa – A New Day Yesterday
Stehplatz 32 und 33 sind schon gebucht :)
Ulmer Zelt 2010 – 18.05. bis 03.07.2010
Das ganze Programm:
18.05.10 Gerhard Polt und die Biermösl Blosn
19.05.10 Gerhard Polt und die Biermösl Blosn
20.05.10 Lost Bayou Ramblers/Cajun Roosters Trio
21.05.10 LaBrassBanda: Übersee
22.05.10 Siyou’n’Hell
23.05.10 Tamikrest/Dirtmusic
24.05.10 David Orlowsky Trio: Nessiah
26.05.10 Panteón Rococó: 15 Jahre – Ejercito de Paz
27.05.10 Erja Lyytinen: Voracious Love
28.05.10 Rajaton
29.05.10 Sophie Hunger „1983“
30.05.10 Oropax: Im Rahmen des Unmöglichen
02.06.10 Dulsori: Binari – The Spirit of the Beat
03.06.10 Birth Control/ Epitaph: 40 Jahre Krautrock
04.06.10 Mardi Gras.bb: Von Humboldt Picnic
05.06.10 Joe Bonamassa
06.06.10 GlasBlasSing Quintett: Keine Macht den Dosen
08.06.10 The Baseballs
09.06.10 Hazmat Modine: Cicada
11.06.10 !High Voltage! am Freitag
12.06.10 !High Voltage! am Samstag
13.06.10 Fatih Çevikkollu: Komm zu Fatih
14.06.10 Roxy Open Stage
16.06.10 Annamateur & Außensaiter: Walgesänge
17.06.10 SWR1 Pop&Poesie
18.06.10 Wallis Bird: New boots
19.06.10 Sväng: Jarruta
20.06.10 Simone Solga: Bei Merkels unterm Sofa
23.06.10 Carmen: Arrangiert für ein Zigeunerorchester
24.06.10 Nina Hagen Band
25.06.10 Martin Turner’s Wishbone Ash
26.06.10 Ten Years After
27.06.10 Ottfried Fischer: Wo meine Sonne scheint
30.06.10 Uiscedwr: Fish – Cat – Door
01.07.10 Michael Schenker Group: MSG 30 Jahre Tour
02.07.10 Saltatio Mortis: 10 Jahre
03.07.10 Saint Lu
(Quelle: Originalmeldung)
Dienstag, 16. März 2010
Stellt euch vor, es steht ein Konzerthaus, und keiner geht hin...
Dies wird mein erster und gleichzeitig mein letzter, sprich mein einzigster Beitrag zum KKH sein. Die Sau wurde oft genug durchs Dorf getrieben, ausserdem verbrät das Fundament für ein zweites Standbein grade meine volle Energie, frisst Stunde um Stunde der freien Zeit und hemmt zusehends die Schreibwut.
Vorneweg: das Benefizkonzert der Konzerthausgegner im Neuwerk am Samstag war klasse und begeisterte mich, wie auch viele der ca. 400 anderen Zuhörer aller Schichten und Altersgruppen (ausführlicher Bericht gibt's bei Schwester Gaby, wo ich mir auch das Video geborgt hab...)
Leider gibt's von mir diesmal keine Bilder, der Flaschenkampf erforderte meine volle Aufmerksamkeit (man sehe mir die laienhaften Patzer bei der Pfand- und Weinberatung nach ;-) und die Sicht auf das Geschehen von hinterm Tresen war dementsprechend eingeschränkt.
Nicht so die persönliche Sicht auf das Projekt KKH nach gründlich abwägender Bedenkzeit.
Gegen ein Konzerthaus bin ich grundsätzlich nicht, solange es die Bedürfnisse einer breiten Bevölkerungsschicht abdeckt. Grosse Bedenken habe ich jedoch bei der Finanzierung in Kombination mit dem Standort. Deutschlands letztes Zipfele weigert sich beharrlich, eine kriselnde Rezession mit ins Kalkül zu ziehen, obwohl inzwischen jeder wissen sollte, dass die Talsohle noch nicht erreicht ist und für viele Kommunen ab 2011 das grosse Wehklagen beginnen wird. Konstanz is mit diesem Vorhaben definitiv zu spät dran - oder zu früh, je nach spekulativer Sichtweise. In der jetzigen Zeit ein dermassen kostenintensives Projekt zu planen, obwohl in anderen Städten bei vergleichbaren Bauvorhaben die Kosten im Schweinsgalopp davonlaufen, finde ich nicht mutig, sondern leichtsinnig und verantwortungslos. Es ist abzusehen, dass Kongressaktivitäten aus Kostengründen und aufgrund neuer Technologien (z.B. Videokonferenzen) rückläufig sind, wichtige Kongresse werden nach wie vor überwiegend in Grossstädten oder in elitären Millionärsdörfern stattfinden. Da wäre in eine schöne Konzerthalle oder eben in ein Multifunktionshaus für alle an einem verkehrstechnisch günstig angebundenen Standort, in welchem Veranstaltungen verschiedenster couleur wie Seminare etc.stattfinden können, besser investiert.
Ausserdem sind wir Konstanzer/innen auch gebrannte Kinder, Beispiele von Investitionssünden gibt es einige.
Die Therme ist ein Zuschussgeschäft ebenso wie der Kat. Mit dem Katamaran dümpelt ein Millionengrab über den See, er entwickelte sich nicht wirklich zum Traumschiff. Die Crossboarder-Leasing Geschichte wird totgeschwiegen, vermutlich kamen die blauäugigen Unterzeichner des Mammutvertragwerks mit einem blauen Auge davon. Das Sealife. Nominiert für die Goldene Himbeere. Gruselig! Weder das Lago noch den neuen Gruner-Bau sehe ich als Aufwertung eines verkehrsberuhigten Stadtbildes. Arbeitsplätze? Hauptsächlich im unteren Einkommenssektor. Das geplante KKH? Wenn schon hässlich, dann mit Schwung! Ich habe Architektenentwürfe gesehen, da lief mir das Wasser im Munde zusammen, da hätte ich mich bei einer Abstimmung vielleicht der Eselssprache bedient...
Dennoch, beide Seiten haben durchaus hörenswerte Argumente, vorausgesetzt, man hört an der rechten Stelle richtig zu. Leider gibt es auch in dieser Debatte nicht nur Schwarz und Weiss, viele Argumente begründen sich beiderseits auf Spekulationen und verleiten zusehends zu einer unsachlichen, kleinkarierten Fingerzeigmentalität. Weder JA noch NEINsager sind per se gute oder schlechte Menschen, Idioten gibt es quer Beet. Allerdings hätte es meiner Meinung nach den Konstanzer Tonangebern gut gestanden, wenn sie für das Projekt KKH weniger mit Hochglanzpropaganda - aus der einem vorrangig monetäre Verflechtungen, Meinungsmache und Vetterleswirtschaft ins Auge springen - als mit wirklich schlagkräftigen Argumenten, sprich einem städtebaulichen Gesamtkonzept und geklärten Fragen zum Bebauungsplan ins Rennen gegangen wären. Einen Hausbau fängt man nicht am Dach an, sondern mit dem Fundament. Informationen, solange sie ernsthaft der demokratischen Entscheidungsfindung dienen, sind sinnvoll, Propaganda in dieser Art und Weise dient der Verschleierung und unseriösen Manipulation.
Zum Glück haben da die "ewigen Bedenkenträger" wieder Konjunktur. denn Zockerei, in welcher Form auch immer, verliert an Popularität, wenn die Stimmen der Bedenkenträger mutiger, zahlreicher und lauter werden. Es soll ja immer wieder Zeiten geben, in denen Menschen bedenkenlos manipuliert, aber begeistert ins Unglück rennen.
Nun sind die Bürger gefragt. Ob sie sich vom Wunschdenken leiten lassen oder der Realität stellen? Nächsten Sonntag sind wir vermutlich nicht schlauer, aber um das Ergebnis einer basisdemokratischen Abstimmung reicher. Aufklärungskampagnen waren selten so zahlreich vor einer Abstimmung und jede/r hatte die Möglichkeit, sich ausführlich zu informieren. Mit einem Mindestmass an gesundem Menschenverstand dürfte nun einem tragfähigen Ergebnis nichts im Wege stehen
Falls es zu einer Befürwortung kommen sollte - die Welt wird davon nicht untergehen, auch wenn der Bau auf Klein Venedig giftige Altlasten mit hässlichen Neulasten kompensiert. Ob es die Lebensqualität vermindert oder steigert, wird davon abhängen, welche Lasten und Einschränkungen die Bewohner der Stadt an anderer Stelle dafür in Kauf nehmen müssen.
Ich werd am Sonntag auf jeden Fall gegen den Kanonenkrepierer mit einem kräftigen NEIN stimmen und freu mich dann auf Freischlader im KuLa :)
Vorneweg: das Benefizkonzert der Konzerthausgegner im Neuwerk am Samstag war klasse und begeisterte mich, wie auch viele der ca. 400 anderen Zuhörer aller Schichten und Altersgruppen (ausführlicher Bericht gibt's bei Schwester Gaby, wo ich mir auch das Video geborgt hab...)
Leider gibt's von mir diesmal keine Bilder, der Flaschenkampf erforderte meine volle Aufmerksamkeit (man sehe mir die laienhaften Patzer bei der Pfand- und Weinberatung nach ;-) und die Sicht auf das Geschehen von hinterm Tresen war dementsprechend eingeschränkt.
Nicht so die persönliche Sicht auf das Projekt KKH nach gründlich abwägender Bedenkzeit.
Gegen ein Konzerthaus bin ich grundsätzlich nicht, solange es die Bedürfnisse einer breiten Bevölkerungsschicht abdeckt. Grosse Bedenken habe ich jedoch bei der Finanzierung in Kombination mit dem Standort. Deutschlands letztes Zipfele weigert sich beharrlich, eine kriselnde Rezession mit ins Kalkül zu ziehen, obwohl inzwischen jeder wissen sollte, dass die Talsohle noch nicht erreicht ist und für viele Kommunen ab 2011 das grosse Wehklagen beginnen wird. Konstanz is mit diesem Vorhaben definitiv zu spät dran - oder zu früh, je nach spekulativer Sichtweise. In der jetzigen Zeit ein dermassen kostenintensives Projekt zu planen, obwohl in anderen Städten bei vergleichbaren Bauvorhaben die Kosten im Schweinsgalopp davonlaufen, finde ich nicht mutig, sondern leichtsinnig und verantwortungslos. Es ist abzusehen, dass Kongressaktivitäten aus Kostengründen und aufgrund neuer Technologien (z.B. Videokonferenzen) rückläufig sind, wichtige Kongresse werden nach wie vor überwiegend in Grossstädten oder in elitären Millionärsdörfern stattfinden. Da wäre in eine schöne Konzerthalle oder eben in ein Multifunktionshaus für alle an einem verkehrstechnisch günstig angebundenen Standort, in welchem Veranstaltungen verschiedenster couleur wie Seminare etc.stattfinden können, besser investiert.
Ausserdem sind wir Konstanzer/innen auch gebrannte Kinder, Beispiele von Investitionssünden gibt es einige.
Die Therme ist ein Zuschussgeschäft ebenso wie der Kat. Mit dem Katamaran dümpelt ein Millionengrab über den See, er entwickelte sich nicht wirklich zum Traumschiff. Die Crossboarder-Leasing Geschichte wird totgeschwiegen, vermutlich kamen die blauäugigen Unterzeichner des Mammutvertragwerks mit einem blauen Auge davon. Das Sealife. Nominiert für die Goldene Himbeere. Gruselig! Weder das Lago noch den neuen Gruner-Bau sehe ich als Aufwertung eines verkehrsberuhigten Stadtbildes. Arbeitsplätze? Hauptsächlich im unteren Einkommenssektor. Das geplante KKH? Wenn schon hässlich, dann mit Schwung! Ich habe Architektenentwürfe gesehen, da lief mir das Wasser im Munde zusammen, da hätte ich mich bei einer Abstimmung vielleicht der Eselssprache bedient...
Dennoch, beide Seiten haben durchaus hörenswerte Argumente, vorausgesetzt, man hört an der rechten Stelle richtig zu. Leider gibt es auch in dieser Debatte nicht nur Schwarz und Weiss, viele Argumente begründen sich beiderseits auf Spekulationen und verleiten zusehends zu einer unsachlichen, kleinkarierten Fingerzeigmentalität. Weder JA noch NEINsager sind per se gute oder schlechte Menschen, Idioten gibt es quer Beet. Allerdings hätte es meiner Meinung nach den Konstanzer Tonangebern gut gestanden, wenn sie für das Projekt KKH weniger mit Hochglanzpropaganda - aus der einem vorrangig monetäre Verflechtungen, Meinungsmache und Vetterleswirtschaft ins Auge springen - als mit wirklich schlagkräftigen Argumenten, sprich einem städtebaulichen Gesamtkonzept und geklärten Fragen zum Bebauungsplan ins Rennen gegangen wären. Einen Hausbau fängt man nicht am Dach an, sondern mit dem Fundament. Informationen, solange sie ernsthaft der demokratischen Entscheidungsfindung dienen, sind sinnvoll, Propaganda in dieser Art und Weise dient der Verschleierung und unseriösen Manipulation.
Zum Glück haben da die "ewigen Bedenkenträger" wieder Konjunktur. denn Zockerei, in welcher Form auch immer, verliert an Popularität, wenn die Stimmen der Bedenkenträger mutiger, zahlreicher und lauter werden. Es soll ja immer wieder Zeiten geben, in denen Menschen bedenkenlos manipuliert, aber begeistert ins Unglück rennen.
Nun sind die Bürger gefragt. Ob sie sich vom Wunschdenken leiten lassen oder der Realität stellen? Nächsten Sonntag sind wir vermutlich nicht schlauer, aber um das Ergebnis einer basisdemokratischen Abstimmung reicher. Aufklärungskampagnen waren selten so zahlreich vor einer Abstimmung und jede/r hatte die Möglichkeit, sich ausführlich zu informieren. Mit einem Mindestmass an gesundem Menschenverstand dürfte nun einem tragfähigen Ergebnis nichts im Wege stehen
Falls es zu einer Befürwortung kommen sollte - die Welt wird davon nicht untergehen, auch wenn der Bau auf Klein Venedig giftige Altlasten mit hässlichen Neulasten kompensiert. Ob es die Lebensqualität vermindert oder steigert, wird davon abhängen, welche Lasten und Einschränkungen die Bewohner der Stadt an anderer Stelle dafür in Kauf nehmen müssen.
Ich werd am Sonntag auf jeden Fall gegen den Kanonenkrepierer mit einem kräftigen NEIN stimmen und freu mich dann auf Freischlader im KuLa :)
Dienstag, 12. Januar 2010
Freitag, 1. Januar 2010
Auf zu neuen Ufern
Fürs neue Jahr wünsch ich euch soviel Glück, wie der Regen Tropfen hat, soviel Liebe wie die Sonne Strahlen hat und soviel Gutes wie der Regenbogen Farben hat!
New Years Revolution - 5,000 Miles (Proclaimers Cover)
New Years Revolution - This Place Is Fucking Hot
Led Zeppelin - Ten Years Gone
Bob Dylan - Things Have Changed
Lightnin' Hopkins - Happy New Year
Dienstag, 29. Dezember 2009
The Point Of No Return
Seit 3 Jahren spinne ich nun schon an den Fäden meines virtuellen Spinnennetzes, mal mehr und mal weniger lustvoll, oft begleitet von den Fragen: wie? wann? warum? Meistens war es die Musik, die mich die Fäden weiter spinnen liess. Damit war wenigstens das "warum" beantwortet. Interessante Stilrichtungen, wunderbare Songs und grosssartige Musiker mit teilweise eindrucksvoller Biografie verfingen sich in meinem Netz, viele engagierte Musikblogs spinnen im Hintergrund unermüdlich und unkommerziell mit. Hörerlebnisse fand ich auf ihern Seiten, die ich auf herkömmliche Weise niemals entdeckt hätte, viel davon bereichert inzwischen meinen Plattenschrank und meine Ohren.
Vor einiger Zeit entdeckte ich so "Sno Cat" von Kristin Hersh. Die US-amerikanische Sängerin, Gitarristin und Songwriterin, die vor allem durch die Indie-Rock-Band Throwing Muses bekannt wurde, sägte mit ihrer rauchigen, leicht brüchigen Stimme und den komplett verrückten Texten sofort an all meinen Tischbeinen.
Ziemlich schräg, aber unbedingt schön.
Lange nichts mehr von ihr gehört, verirrte ich mich heute wieder mal auf Kristin's Homepage.
Ich fand ein Bild von Vic's Gitarre und den Satz "he's gone...so much to go away in a moment.I miss him more than I've missed anybody ever"
Vic Chesnutt, US-Folkmusiker mit eindringlicher Stimme und Kristin's enger Freund hat sich am Heiligabend mit einer Medikamentenüberdosis das wohl unerträglich gewordene Leben genommen.
Welche Ironie...auch seine Musik hatte ich vor Jahren über Musikblogs kennen- und schätzengelernt, sie schlich sich übernacht mit "Everybody Can Change" übers Ohr direkt ins Herz. Inzwischen besitze ich fast alle seine Alben.
„What a great day to come out of coma“, hat er einmal in einem seiner Songs getextet, und diese Art des schwarzen Humors mochte ich von Anfang an, sie ist charakteristisch für viele seiner Songs.
"Dieser Mann hatte übermenschliche Fähigkeiten. Vic war brillant, wahnsinnig komisch und so wichtig. Er entwickelte einen Gitarrenstil, der es ihm erlaubte, gleichzeitig Bass, Rhythmus und Melodie zu spielen – indem er lediglich zwei Finger bewegte", trauert Kristin Hersh auf einer Spendenseite, die sie zur Unterstützung von Chesnutts Hinterbliebenen eingerichtet hat.
Chesnutt war auf den Rollstuhl angewiesen, seit er im Alter von 19 Jahren im Suff einen Autounfall hatte. In einem Interview der Los Angeles Times klagte er vor kurzem, dass er nicht mehr wisse, wie er seine Arztrechnungen begleichen solle. "Ich habe immer gezahlt, aber jetzt habe ich nichts mehr und weiß einfach nicht, was ich tun soll." Es mache ihn so wütend, dass die in Washington debattierte Gesundheitsreform nicht vorankomme, sagte er der Zeitung im Dezember.
Die überfällige Gesundheits-Reform, die US-Präsident Barack Obama noch an Heiligabend mit breiter Unterstützung des Senats auf den Weg brachte, kommt für Vic Chesnutt zu spät.
Leider durfte ich Vic Chesnutt nie live erleben, obwohl er schon lange auf meiner Liste stand.
Vic kokettierte gerne mit dem Sensenmann, er hatte einige Suizid-Versuche hinter sich und machte dadurch ein mögliches Ende immer greifbar. Dennoch hat mich die Nachricht von Vic's Tod zutiefst berührt.
Rest In Peace, Vic Chesnutt.
Vic Chesnutt - Flirted With You All My Life
Vic Chesnutt - You Are Never Alone
Vic Chesnutt - Chain
Vic Chesnutt - Rustic City Fathers
Vic Chesnutt - Panic Pure Live
Kristin Hersh - Houdini Blues
Kristin Hersh - Sno Cat
Kristin Hersh - Three Nights Drunk
Kristin Hersh - Gin
Vor einiger Zeit entdeckte ich so "Sno Cat" von Kristin Hersh. Die US-amerikanische Sängerin, Gitarristin und Songwriterin, die vor allem durch die Indie-Rock-Band Throwing Muses bekannt wurde, sägte mit ihrer rauchigen, leicht brüchigen Stimme und den komplett verrückten Texten sofort an all meinen Tischbeinen.
Ziemlich schräg, aber unbedingt schön.
Lange nichts mehr von ihr gehört, verirrte ich mich heute wieder mal auf Kristin's Homepage.
Ich fand ein Bild von Vic's Gitarre und den Satz "he's gone...so much to go away in a moment.I miss him more than I've missed anybody ever"
Vic Chesnutt, US-Folkmusiker mit eindringlicher Stimme und Kristin's enger Freund hat sich am Heiligabend mit einer Medikamentenüberdosis das wohl unerträglich gewordene Leben genommen.
Welche Ironie...auch seine Musik hatte ich vor Jahren über Musikblogs kennen- und schätzengelernt, sie schlich sich übernacht mit "Everybody Can Change" übers Ohr direkt ins Herz. Inzwischen besitze ich fast alle seine Alben.
„What a great day to come out of coma“, hat er einmal in einem seiner Songs getextet, und diese Art des schwarzen Humors mochte ich von Anfang an, sie ist charakteristisch für viele seiner Songs.
"Dieser Mann hatte übermenschliche Fähigkeiten. Vic war brillant, wahnsinnig komisch und so wichtig. Er entwickelte einen Gitarrenstil, der es ihm erlaubte, gleichzeitig Bass, Rhythmus und Melodie zu spielen – indem er lediglich zwei Finger bewegte", trauert Kristin Hersh auf einer Spendenseite, die sie zur Unterstützung von Chesnutts Hinterbliebenen eingerichtet hat.
Chesnutt war auf den Rollstuhl angewiesen, seit er im Alter von 19 Jahren im Suff einen Autounfall hatte. In einem Interview der Los Angeles Times klagte er vor kurzem, dass er nicht mehr wisse, wie er seine Arztrechnungen begleichen solle. "Ich habe immer gezahlt, aber jetzt habe ich nichts mehr und weiß einfach nicht, was ich tun soll." Es mache ihn so wütend, dass die in Washington debattierte Gesundheitsreform nicht vorankomme, sagte er der Zeitung im Dezember.
Die überfällige Gesundheits-Reform, die US-Präsident Barack Obama noch an Heiligabend mit breiter Unterstützung des Senats auf den Weg brachte, kommt für Vic Chesnutt zu spät.
Leider durfte ich Vic Chesnutt nie live erleben, obwohl er schon lange auf meiner Liste stand.
Vic kokettierte gerne mit dem Sensenmann, er hatte einige Suizid-Versuche hinter sich und machte dadurch ein mögliches Ende immer greifbar. Dennoch hat mich die Nachricht von Vic's Tod zutiefst berührt.
Rest In Peace, Vic Chesnutt.
Vic Chesnutt - You Are Never Alone
Vic Chesnutt - Chain
Vic Chesnutt - Rustic City Fathers
Vic Chesnutt - Panic Pure Live
Kristin Hersh - Houdini Blues
Kristin Hersh - Sno Cat
Kristin Hersh - Three Nights Drunk
Kristin Hersh - Gin
Sonntag, 20. Dezember 2009
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