Sonntag, 7. Januar 2007

Auf der Roten Liste der bedrohten Arten...


...oder Deutschland entdeckt seine Kinder.

Stoibers Ede, unser toller Spitzenbayer ganz vorneweg: wir brauchen Vorsorgeuntersuchungen, damit wir rechtzeitig Endsymptome des Aussterbens erkennen; geistige Wohlstandsmagersucht von Hartz4-Unterernährung unterscheiden lernen.
Klobale Medienverdummung wird hoffentlich in Zukunft endlich wie Drogen im Strafgesetz behandelt und als Strafmassnahme den Verbreitern ihren Schund 24 Stunden am Tag und das für mindestens 100 Jahre um Augen und Ohren gewedelt werden.
Sonst noch was?
Ach ja, Kleinfamilie, wir lieben dich. Und, Kinder, wir schützen euch in Zukunft auch vor euren Eltern! Grüss di Gott sei dank, endlich sind die Verursacher der Kindheitsträume, -traumata und -dramas ausgemacht. Jawoll. Eltern! und Killerspiele gehören endlich verboten und die freilaufenden süssen Kleinen in die verstaatlichte, CDU/CSU nahe Kinder-WehGeh gesperrt, hehe klasse Idee! Für die weniger Süssen, wär ich dafür, Käfighaltung einzuführen.

Zukunftsmusik? Vermutlich wird dieses hohle Gesabbel nur eine weitere Panikattacke vor dem politischen Offenbarungseid.

Ich persönlich bin stark für gentechnisch bereinigtes Erbgut, welches endlich dieser grauenvollen bunten Vielfalt ein Ende bereitet und uns den perfekt gestylten, angepassten, ewigjugendlichen, physisch-psychisch-photoshopgeglätteten, erfolgreichen, geist- und gefühlfreien, medientauglichen Einheitslangweiler beschert, gezeugt im sterilen Familienzeughaus von staatlich geprüften Batteriewesen.

"Reproduktionsmedizin" - oh Schwachsinn, wir brauchen dich!


Mädels und Bubels, lasst euch nicht allgemein verunsichern. Falls ihr euch weiterhin von diesen Damen und Herren vereiert fühlt - bevor ihr ausrastet, füllt dieses Amokformular aus und schickt es zuhauf an: Familienministerium.

Samstag, 6. Januar 2007

Flying In My Dreams





Flying In My Sleep [mp3]







Ewigkeit, 20 Jahre oder eine Nacht
Geheime Offenbarung
Getragen vom Sturm der Zeit
Der Andromedanebel zieht sich zusammen
Gebiert einen neuen Stern
Namenlos, schickt er sein Feuer
Bläht sich auf
Erhellt für eine Nacht das Universum
In seiner Unendlichkeit
Verglüht verschwenderisch im Funkenregen
Kometenbruch fällt in mein Herz
Kleidet es in ein neues Mosaik
Stein an Stein
Freude in schwarz neben Lust in grün
Weisse Trauer hinter purpurrotem Schmerz
Langsam wird ein Muster erkennbar
Farbenprächtig und klar die Formen
Versetzt, kantig und schwungvoll
Nichts war wie es bleibt
Bin verwirrt, stehe sprachlos wie berauscht
Mir schwindelt
Ein Steinwurf neben der unendlichen Weite

Viel erlebt

Ikea Möbel sind toll

Donnerstag, 4. Januar 2007

Geil!


Als Blumenkinder sind wir in alten Zeiten oft per Anhalter mit Nietenhosen und Jutebeutel über den Globe getrottet. Unser Atombusen war ein Augenschmaus, aber manche Benzinkutsche fuhr trotzdem mit einem Affenzahn an uns vorbei. Die Beziehungskisten waren ein Eiertanz mit viel Bambule, die uns auf manch fetziger Fete in die Bredouille brachte. Spiesser mit Wampe und Nasenfahrrad aus dem Bürgerkäfig, oh Graus, mit Familienplanung hatten wir nicht viel am Hut. Wenn wir mit der Gummikuh in die nächste Disco fuhren, machten wir Remmidemmi und gaben den Poppern den Laufpass. Geil war das!

Manche Dinge verschwinden klammheimlich aus unserem Leben, aus unserer Sprache, ohne dass wir es bewusst wahrnehmen. Zum Beispiel Laufpass. Wer gibt heute noch wem einen Laufpass?
Eben. Oder etwa doch das Fräulein dem Ganoven? Denkste! Humbug!
Geiz ist bei Media Markt zwar immer noch geil, aber vermutlich nicht mehr lange.











Als Gutmensch würde ich aus dem Stegreif behaupten, das ist eh Firlefanz, aber wer weiss schon, dass Stegreif ohne h geschrieben wird und dass es nichts mit stehen und greifen zu tun hat? Eben. Der Besswiss in mir sagt (hab ich nicht mit der Muttermilch eingesogen sondern angelesen), dass Steg-Reif ein altes Wort für Steigbügel ist und wenn jemand aus dem Stegreif handelt, macht er das so lässig, dass er nicht dafür vom Pferd steigen muss. Das ist geil, oder? Geil ist auch, dass das Wort geil ein uraltes ist, es stammt aus dem Althochdeutschen und bedeutete ursprünglich in etwa "übermütig". Im 15. Jahrhundert geriet dieses Wort in Verruf, weil man es mit sexueller Erregung gleichsetzte. Es verschwand dann für lange Zeit aus dem Wortschatz, bis es irgendwann ein Pop-Duo namens Bruce & Bongo mit dem Lied "Everybody's geil" wieder zum Leben erweckte.
Geil benutze ich persönlich häufig und gerne als Attribut für Dinge, die einfach noch ein bisschen besser sind als "toll" und "klasse", das Sahnehäubchen also. Das hat für mich selten einen sexuellen Bezug, und dennoch klingt es oft anrüchig.

Die Gailtalerin [mp3]

Schade eigentlich, was ich dann aber beim googeln danach gefunden hab, das Lexikon der bedrohten Wörter, ist einfach geil!

Mittwoch, 3. Januar 2007

Lippenbekenntnis


Nur noch ungefähr 208 Arbeitstage, dann ist Weihnachten *freu*.
Sowas aberauch wünsch ich mir:

Musikalische Unterlippe [wmv]

sonst nix. Schreiben tu ich auch nix mehr heut.

Und die Spinne spinnt und schweigt. Träumt alle was Schönes.