So klang es am Donnerstag Abend von der Bühne im Stadttheater. Und so ähnlich klingt's manchmal auch im wirklichen Leben.
"Denn wer viel hat / hat auch die Macht, / und wer die Macht hat, / hat das Recht, / und wer das Recht hat / beugt es auch, / denn über allem herrscht Gewalt!"
Es ist schwer auszumachen, wer von den Darstellern Schauspieler/in oder Sänger/in ist, stellen doch sowohl die Sänger von der Philharmonie ihr schauspielerisches Talent als auch die Schauspieler wacker ihre Singstimmen unter Beweis.
Die Bühne ist schlicht, aber mit raffinierten, beweglichen Elementen ausgestattet.
Genial das königliches Bett, welches aus dem Schnürboden geschwebt kommt - mein absoluter Favorit.
Archaisch schlicht und schnell erzählt - der Märchenstoff, aus welchem das Stück gewebt ist.
Ein einfältiger Bauer fällt trotz Vorwarnung seiner klugen, schönen Tochter auf die List des Königs rein und wird zur Strafe in den Kerker geworfen. Mit Klugheit und Witz verhilft ihm die Tochter zur Freiheit und sich selbst in die königlichen Gemächer. Liebe ist - was wär ein Märchen ohne sie? - mit im Spiel. Des Königs kluge Gefährtin zeigt aber Ungehorsam und wird in Folge dessen mit einer Truhe voll dem Liebsten, was sie besitzt, vor die königliche Tür gesetzt. Kurzerhand verpasst sie dem König einen Schlaftrunk und packt ihn in die Kiste.
"Klug sein und lieben kann kein Mensch auf dieser Welt." Oder doch?
Kein schönes Märchen ohne Happy End, am Schluss siegt die Liebe.
Und wenn sie nicht gestorben sind...dann ist die Moral von der Geschicht: ohne Liebe nutz auch Klugheit nicht.
Grimmscher Märchenstoff und Orffsche Rhythmen schön verpackt in ein erfrischend mitreissendes Musiktheater.
Und - das muss noch gesagt werden - das Haus war wieder mal rappelvoll.
Als ich neulich zufällig auf die Theaterseite surfte, las ich das:
Schüler und Schülerinnen sowie Studierende erhalten an der Abendkasse kurz vor Vorstellungsbeginn Karten in den verfügbaren Kategorien zu 5,–. Euro."
Theater-Lastminute, eine nette Idee, finde ich. Ein rechter Fux ist er, der Nix ;-)