Freitag, 25. Mai 2007

Im Zeichen der Zwillinge



















Das könnten meine Zweibeiden sein, wenn sie nicht schon aus den Knien rausgewachsen wären. Immerhin sind beide Geminis. Also nicht richtig, die eine im Mai, der andere im Juni, aber jeder für sich ist schon ein rechter Solo-Zwilling. Ach was, zu kompliziert, hier gibts den einfachen
mythologischer Hintergrund:

Die Namen der beiden hellsten Sterne, Castor und Pollux, kann man man in der griechischen Mythologie wiederfinden:

Dereinst verführte Zeus Leda, die Gattin des Königs von Sparta, Tyndareos. Um sich Leda nähern zu können, nahm Zeus die Gestalt eines Schwanes an. Leda wurde schwanger und gebar die Zwillinge Castor und Pollux. Zeus war auch der Vater von Helena, der Schwester der Zwillinge. Es handelte sich um dieselbe Helena, die von Paris geraubt und nach Troja gebracht wurde; dies war der Anlaß zum Ausbruch des trojanischen Krieges.

The Moody Blues - Gemini Dream [mp3]

Bet Williams













Der heisse Tipp vom Blog-Nachbar trieb mich heute abend zu
Bet Williams ins K9.
Es war wirklich ein ausergewöhnliches Konzert, klein aber fein, im nicht überfüllten Saal der ehemaligen Paulskirche.
Von folkig bis rockig, mal sanft, mal laut und beeindruckend virtuos, begleitet von Bass, Piano und Schlagzeug, spielte Bet Williams auf der verstärkten Akkustikgitarre und sang dazu mit ihrer über 4 Oktaven umfassenden, fantastischen Stimme. Ausserdem ist die Frau mit einen feinen Sinn für Humor und unaufdringlichem Charme ausgestattet, was Bet ausgeordentlich sympathisch machte.
Zur letzten Zugabe brachte sie ihren "little man" mit auf die Bühne, Söhnchen durfte auf den Knien des Drummers mitrocken und hatte offensichtliche Freude daran.
Es hat einfach grossen Spass gemacht, Bet Williams und ihre Band live zu erleben, die dürfen ruhig öfter's nach Konstanz kommen!
Fazit: tolle Musik - klasse Band - schöner Abend.

Hier eine Hörprobe aus dem "Epiphany Projekt":

Bet Williams - Chasing The Moon [mp3]

Donnerstag, 24. Mai 2007

Telekom-Streik - Aufruf von ver.di

Aufruf zur Solidarität mit den streikenden Telekomlern/innen

Mittwoch, 30. Mai 2007
Demonstration und Kundgebung
Treffpunkt: Telekom-Gebäude, Moltkestr. 4, Konstanz

"Liebe Kolleginnen und Kollegen,
die Tarifauseinandersetzung unserer Kolleginnen und Kollegen bei Telekom verschärft sich zusehends. Der Vorstand plant weiterhin, die Einkommens- und Beschäftigungsverhältnisse seiner Mitarbeiter/innen in unverschämter Weise zu verschlechtern. Die Arbeitsplätze und Existenzen von bis zu 50.000 Mitarbeiter/innen werden massiv bedroht. Sie sollen in „Service-Gesellschaften“ abgeschoben werden, eine Verlängerung der Wochenarbeitszeit von 34 auf 38 Stunden ohne Lohnausgleich in Kauf nehmen und als Dankeschön auf 9 % Gehalt verzichten. Gleichzeitig wurden an die Aktionäre über 3 Mrd. Euro ausgeschüttet.
Eine solche „Bulldozerpolitik“ darf sich in unserer Republik nicht durchsetzen. Dies kann und darf in unserem Land niemals Vorbildcharakter erreichen.
Unterstützt alle den Streik der Telekomler/innen, kommt zu unserer Demo und Kundgebung am 30. Mai."

Mehr zum Telekom-Streik bei ZEIT online

Mittwoch, 23. Mai 2007

Peter Löscher wird neuer Siemens-Chef

Der Österreicher Peter Löscher ist vom Siemens-Aufsichtsrat zum Nachfolger von Klaus Kleinfeld nominiert worden. Löscher, Pharmamanager bei Merck, gilt als überaus stiller Mensch, dem Selbstdarstellung fremd ist. Sein Name ist Verpflichtung, der "Neue" wird auch sein Debut als Löscher von Skandalfeuern geben, um den Konzern dann hoffentlich in ruhigeres Fahrwasser zu steuern. Keine leichte Aufgabe, man darf gespannt sein, wie er diese löst.

Der stellvertretende Aufsichtsratschef und Zweite Vorsitzende der IG Metall, Berthold Huber betonte, die Arbeitnehmer hätten ausführlich mit Löscher gesprochen. Löscher habe zugesagt, keine Kahlschlagpolitik zu betreiben sowie den Erhalt der Arbeitsplätze in Deutschland und anderswo in den Mittelpunkt seiner Bemühungen zu stellen.

Das lässt hoffen.

Sonntag, 20. Mai 2007

Vom Jazz ins Bett

Nach diesem tollen Bergtag dachte ich nicht, dass es noch besser kommen könnte, aber es kam.
Nach ausgiebiger Duschaktion und genüsslich eingeworfenem Steak, machten wir uns mit dezent schwächelnden Gliedern auf den Weg zur Musik. Die Befürchtung, dort umzufallen, erwies sich als unbegründet. Menschenmassen, gemischt von ganz jung bis ziemlich alt, zogen friedlich und gut gelaunt durch die Strassen und Gassen, begleitet von Klängen unterschiedlichster Couleur aus den vielen Kneipen. In der lauen Frühsommernacht tummelten sich munter schnackende Grüppchen in den Strassencafes, der Mond zeichnete darüber eine wunderbar scharfe Sichel an den nachtblauen Himmel. Die ideale Basis für ein Event wie Jazz-Downtown, bei dem man gerne äusserlich trocken und unbeschwert, auch kleidungstechnisch, von Lokal zu Lokal zieht.
Unser erstes Anlaufziel war das ExxTra mit Schwester Gaby.
Ich freute mich riesig, Gaby wieder dabei zu sehen! Seit meiner Geburtstagsfete und Gaby's anschliessendem, krankheitsbedingtem Ausscheiden im letzten Jahr, habe ich sie nicht mehr zusammen erlebt. Das Publikum und die Band zeigte sich am Anfang noch etwas zurückhaltend, aber was ich zu hören bekam, war gut wie selten zuvor. Anders, ernsthafter und intensiver - nicht nur Gaby mit ihrer neuen Kurzhaarfrisur, die ihr übrigens ausgezeichnet steht - aber durchweg positiv.
Nächste Station war Skin n'Bone im Shamrock, auch die spielten Blues vom Feinsten. Inklusive gab's noch einen Sitzplatz an der Theke und das heissersehnte Guinness. Und ganz nebenbei wechselte in der Spielpause der Solarlader den Besitzer.
Mit meiner neuen Errungenschaft im Plastebeutel zogen wir weiter zur Stehkuh, in der, wie jedes Jahr, Black Cat Bone ihr Debut gaben. Gut wie immer, obwohl ich die stimmgewaltige Bluesröhre Tanja Telschow vermisste. Und voll wie immer - schön, dass mir mein Kollege einen Barhocker in Guinnessreichweite freimachte.
Die letzte Runde trieb uns dann auf dem Weg zum Parkplatz nochmal zur Schwester, welche inzwischen zur Hochform aufgelaufen war. Ausgelassen und tanzfreudig forderte das Publikum am Schluss 4 Zugaben ein - ein Ende mit Sahnehäubchen.
Sicherlich gab es noch viel andere hörenswerte Musik, z.B. das Konstanzer Gitarrentrio. Dies spielte aber leider etwas abseits unserer Rennstrecke, und soviel Energie gaben die berglahmen Beine einfach nicht mehr her. Ausserdem bin ich nicht die eingefleischte Jazz-Liebhaberin, Blues-Rock ist meine Heimat und deshalb passte das Programm.

Es war einfach ein schöner Abend mit netten Menschen, toller Musik und super Wetter - dem Zehnjährigen von Jazz-Downtown durchaus angemessen und für den Hospiz-Verein sicherlich ein erfreulicher Erfolg.

Israel Kamakawiwo'ole - Somwhere Over The Rainbow [mp3]

Vom Speer zum Jazz

Unser gestriges Bergziel war der zwischen Toggenburg und Walensee aufragende Gipfel des 1950 m hohen Speer, dem höchsten Nagelfluhbergs Europas.














Nagelfluh: in wesentlich früheren Epochen der Erdgeschichte durch Erosion entstandene Flusskiesel wurden durch Silikate unter dem Druck später sedimentierter Schichten zusammengebacken und bilden den sog. Nagelfluh. Kennzeichen ist die waschbetonartige Zusammensetzung.














Auf mehreren Routen gelangt man dort hin, unsere sollte der Kletterweg über die Nordwestrippe sein. Vom Parkplatz "Mittler Wengi" stiegen wir über die Obere Rossalp steil bergan bis zum Kettersteig-Einstieg auf 1730 m. Da es letzte Woche nochmal kräftig geschneit hatte, mussten wir dabei einige Schneefelder überqueren.














Am Kletterweg angekommen, zeigte sich der Einstieg schwieriger als gedacht. Der Fels war schneebedeckt und schlüpfrig, ein paar Meter bis zum Drahtseil ausserdem ziemlich ausgesetzt und ungesichert. Wir zogen es vor, erst mal Pause für's zweite Frühstück einzulegen und einem unerschrockenen Bergburschen beim Abstieg durch die Felsen zuzuschauen.

Unten angekommen, schilderte er uns die Beschaffenheit des Weges als äusserst riskant und er riet uns als erfahrener Alpinist davon ab, den Steig ungesichert zu gehen.
Kein Problem für uns, denn aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Somit trat dann Plan B in Kraft, der hiess "null Plan". Die Karte lag noch in der Kommode zuhause, da entschieden wir von Wegweiser zu Wegweiser die folgende Route, immer unsere rechtzeitige Rückkehr im Auge, denn wir wollten ja restauriert und gestärkt pünktlich zu Jazz-Downtown wieder in Konstanz sein.














Es gibt seltene Tage im Leben, an denen passiert eigentlich nichts Ungewöhnliches, und doch unterscheiden sie sich bei genauerem Hinsehen durch kleine, feine Details von gewöhnlichen Tagen und schmuggeln sich als kostbare Perlen zwischen die eintönigen Strasssteine der Altages-Kette des Lebens. Gestern war wieder so ein Glückstag.


















Der Himmel war blauer, die Luft war frischer und der Berg erhabener. Das Wasser stürzte sich kristallklar, kraftvoll und übermütig den Fels hinunter, die Frühlingsflora reckte sich voll Neugierde und strotzender Energie durch die teilweise noch braunen Wiesen und selbst die Mücken tanzten verspielt durch die warme Bergluft.














Es passte einfach alles - was für ein ein wunderbarer Tag!

Lou Reed - Perfect Day [mp3]

Freitag, 18. Mai 2007

Patti Smith

"Nie war Patti Smith die Frau zum Liebhaben. Die Dame war für’s Feuer und voll Feuer, sie war der Punk, ehe der Punk harmlose Mode war, sie war entfesselte Provokation, ehe dies schicke Attitüde wurde, und sie war intellektuelle Herausforderung im Gewand des Rock ’n’ Roll, ehe sich dessen domestizierte Poeten ungefährlich darin übten." [FAZ]

Am 28. Juni ist Patti mit ihrer Band live zu erleben im Züricher X-tra.


PJ Harvey & Patti Smith - Dress [mp3]
Patti Smith - Pissing In A River [mp3]