Bergwandern auf eigene Gefahr - seht selbst :
Montag, 27. Oktober 2008
Donnerstag, 23. Oktober 2008
Sonntag, 19. Oktober 2008
WKAFP - Who Killed Amanda Fucking Palmer ?
Das würden wir auch gerne wissen.
Und nicht nur das.
Gerne wüsste ich auch, was schreiben über das Solodebüt der Dresden Dolls Sängerin Amanda Palmer, die mich letzten Donnerstag komplett sprachlos aus dem Abart ins herbstlich verregnete Zürich entlassen hat.
Mehr noch. Glücklich. Staunend. Berührt.
Amandas Stimme flüsterte und stöhnte, kratzte und schrie und im Zusammenspiel mit theatralischer Mimik und ihrem Piano raubte einem diese Fülle an Ausdruck die eigenen Ausdrucksmöglichkeiten.
Wie die Wortfindungssötrungen überwinden ? Erst mal anschleichen mit dem zum Glück vergeblichen Versuch, die Palmer in eine Schublade zu stecken. Ein passendes Genre zu finden ist schwierig, weckt jedoch eine lange Liste von Assoziationen.
Kurt Weill meets PJ Harvey, Madonna unternimmt beschwingte Ausflüge in den Chaleston der 30er Jahre, da haucht für Sekunden die sanftmütige Tori Amos am Piano sphärische Töne um sich gleich darauf als David Bowie im Berliner Kabarett der 20er wiederzufinden.
Der Bogen ist weit gespannt und der Ansatz, deutsche Cabaret Tradition und Weillsche Songstrukturen mit Punk und Alternativ-Rock zu paaren, wohl einzigartig.
Ihr Solo-Arrangement nutzt die charismatische Amanda genial, um mehrere Musiker/innen - ihre "friends" - zu beteiligen. Herausragend erwähnenswert die grossartige Ex-Rasputina Cellistin Zoe Keating, die auch schon das Vorprogramm bestritt.
Völlig absorbiert lauschte ich den Tönen, die Zoe aus ihrem Cello zupfte und streichelte, mal sphärisch psychedelisch, dann wieder basslastig rockig, an Apocalyptica orientiert. Seit ihrer Kindheit streicht sie sich durchs Leben - die sympathische, gebürtige Kanadierin Zoe hat ihr Handwerk gelernt, das hörte man.
Während Amanda sich spottend und tröstend hinter dem Piano räkelte, um sich dann wieder kraftvoll in die Tasten fallen zu lassen, umschmeichelten Zos's Streich- und Zupfarrangements ihren facettenreichen Gesang - eine ideale Ergänzung.
Der Konzertabend barg viele Überraschungen und wurde nie langweilig. Mal tauchte überraschend eine Gitarre auf, dann wieder wurde die Bühne in ein groteskes, an die Rocky Horror Picture Show erinnerndes Spektakel verwandelt.
Die Spielfreude und dynamische Kreativität der Vollblutkünstler liess nichts zu Wünschen übrig und sie rockten, als ob sie die Weimarer Republik ein zweites Mal erschüttern wollten.
Dass es gut werden würde, ahnte ich schon. Es war unbeschreiblich gut. Dieser Beitrag ist ein Versuch, das Unbeschreibliche in Worte zu fassen...
Zoe Keating - Tetrishead [mp3]
Dresden Dolls - Life On Mars [mp3]
Dresden Dolls - Cosmic Dancer [mp3]
Samstag, 18. Oktober 2008
Freitag, 17. Oktober 2008
Donnerstag, 16. Oktober 2008
8. Aufbruch, der :
Von Pelly Crossing/Yukon nach Eagle/Alaska mit dem KajakIdealerweise ein von hektischer Betriebsamkeit geprägter, optimistischer Moment.
In der Realität oft von Motivationsdefizit und der skeptischen Frage überlagert:
Wie wird das Wetter, Liebling ?
An diesem Morgen trafen sich Ideal und Skepsis in der Mitte, es war immerhin trocken.
Da drängten sich Motorengeräusche zwischen Traum und Kaffeeduft - das konnten nur die Arbeiter sein ! Inzwischen hellwach stürmten wir ans Ufer, um die Ankömmlinge zu begrüssen.
Zwei Indianer zuckelten in ihrem Motorboot winkend vorbei, tja, der frühe Jäger fängt den Fisch...
Die Wolken rissen langsam auf und der dadurch erzeugte Motivationsschub trieb uns auch bald auf den Fluss.
Als wir Kirkman Creek erreichten, zeigte sich das Wetter von seiner besten Seite und wir nutzten den einladenden Ort für eine willkomene, ausgiebige Pause. Nach alter Yokon Tradition sah es rund um das Anwesen aus wie auf einer Müllhalde. Die Bewohner hatten offensichtlich keine Mühe gescheut, Sperrmüll und defekte Geräte gleichmässig auf dem Gelände zu verteilen.
Das Blockhaus selbst machte einen ziemlich baufälligen Eindruck, im Gegensatz zur strammen Besitzerin und ihren zahlreichen, ebenso strammen Familienmitgliedern. Die Familie lebt wohl im Sommer am Fluss von der Ausbeutung des nahen, auf sie verebten Gold Claims, den Winter verbringen sie in ihrem Haus in Dawson City.
Der Empfang dort war herzlich und hier trafen wir auch unsere alten Freunde David und Jos aus Fort Selkirk wieder. Auch die zehnköpfige Kanutengruppe war schon da und alle genossen die Bewirtung mit frischem Kaffee und köstlichen Muffins.
Während wir gemütlich miteinander im Gazebo plauschten, schlugen plötzlich die zwei Hunde der hausherrin an und rasten wie von der Tarantel gestochen ans Ufer, gefolgt von den zwei Söhnen. Gespannt schauten wir zum Fluss, um dort den Grund für die allgemeine Aufregung zu erspähen. Eine Elchkuh versuchte schwimmend das andere Ufer zu erreichen, die Jungs schnappten ihre Gewehre und verschwanden mit dem Boot...
Bald kletterten auch wir wieder in unsere Boote, der Tag war noch jung und wir wollten noch einige Kilometer zurücklegen.
Gegen Abend sichteten wir eine hübsche Sandbank und beschlossen, dort die Nacht zu verbringen.
Am nächsten Morgen grinste die Sonne von einem strahlend blauen Himmel in unser Zelt, wir blinzelten uns zu und schon war beschlossen, heute nicht aufbrechen zu wollen.
Als wir später am Tag faulenzend und der Strömung des Flusses hinterherträumend im Sand lagen, sahen wir plötzlich etwas Braunes in der Nähe des Ufers vorbeischwimmen. Ein Bär - er verriet sich durch die aus dem wasser ragenden Rundohren - hatte uns wohl gewittert und versuchte, ans andere Ufer zu schwimmen. Die Strömung war hier ziemlich stark und der Bursche hatte alle Mühe, wieder Boden unter die Füsse zu bekommen.
Einige Zeit später widerholte sich das Schauspiel, dieses mal war es ein Elch und wir hörten schon von Weitem das Geklapper, wenn seine Hufe unter Wasser auf Steine trafen.
Diese Tierbegegnungen in der Natur sind immer wieder ein beglückendes Geschenk und so wurden wir für's Faulenzen an diesem Tag auch noch reichlich belohnt.
Dafür zog der Himmel mit zunehmender Dämmerung immer mehr zu, dunkle Wolken verhiessen nichts Gutes und wir schafften es gerade noch, die Küche aufzuräumen. Kaum waren wir in unseren Schlafsäcken, fing es an zu schütten wie aus Kübeln.
"It's raining cats and dogs" sagt der Engländer - Bernd sagte "It's raining moose and bears"...
Blitzen Trapper - Black River Killer [mp3]
Dresden Dolls - Rid Of Me [mp3]
Dresden Dolls - Dance Me To The End Of Love [mp3]
Montag, 13. Oktober 2008
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