Auch in dieser Nacht hatten die Bären offensichtlich unser Lager gemieden, denn die Essenskanister lagen am nächsten Morgen unberührt an der gleichen Stelle. Mit einem Bärenhunger machten wir uns über Trekking-Cheeseburger aus der Dose her. Das Geschmackserlebnis war eher bescheiden, dafür bot uns der See mit dem Spiegelbild des Banner Peak in der Morgensonne einen Augenschmaus.
Wir brachen rasch auf, der 3.400 m hohe Donohue Pass lag vor uns. Meter um Meter kämpften wir uns in der dünnen Luft über die Baumgrenze in ein steinernes Meer. Der Weg war gut, doch mit jedem Höhenmeter schienen die Rucksäcke schwerer zu werden. Scharfes Sonnenlicht wurde vom hellen Grau der Steinwelt zurückgeworfen, das Gehen in dieser unwirklich anmutenden Landschaft gepaart mit der Anstrengung versetzten mich in eine Art Trance. Oben bot sich uns dann ein grandioses Panorama.
Eine kurze Pause, ein Snack - dann ging es wieder runter, nach Lyell Fork.
Unterwegs trafen wir ein junges, deutsches Päärchen aus Freiburg. Völlig begeistert erzählten sie von ihrer Reise, auf die sie jahrelang hingespart hatten und wir freuten uns, mal wieder ein paar Worte in der Muttersprache wechseln zu können. Deutschländer trifft man hier eher selten.
Nach einem kräftezehrenden Tag waren wir froh, als wir am Merced River ankamen und auf einer sumpfigen Wiese endlich einen einigermassen trockenen Lagerplatz fanden. Ein erfrischendendes Bad im Fluss, ein Feuer und eine leckere Mahlzeit, dann war es wieder schlagartig dunkel und heute begleitete uns das Rauschen des Flusses in den Schlaf.
Dienstag, 3. November 2009
Montag, 2. November 2009
Vergnügungen
Der erste Blick aus dem Fenster am Morgen
Das wiedergefundene Buch
Begeisterte Gesichter
Schnee, der Wechsel der Jahreszeiten
Die Zeitung
Der Hund
Die Dialektik
Duschen, Schwimmen
Alte Musik
Bequeme Schuhe
Begreifen
Das wiedergefundene Buch
Begeisterte Gesichter
Schnee, der Wechsel der Jahreszeiten
Die Zeitung
Der Hund
Die Dialektik
Duschen, Schwimmen
Alte Musik
Bequeme Schuhe
Begreifen
Neue Musik
Schreiben, Pflanzen
Reisen
Singen
Freundlich sein
Schreiben, Pflanzen
Reisen
Singen
Freundlich sein
Berthold Brecht
Sonntag, 1. November 2009
Freitag, 30. Oktober 2009
Sie sind nicht tot - sie haben nur die Saiten gewechselt
Naja, bis Weihnachten isses noch ein bisschen. Wie mir zu Ohren gekommen ist, sind aber viele von euch schon fleissig am Wunschzettel schreiben. Vielleicht ist euch der alleinige Wunsch nach einer besseren Welt auch zu abgefahren und der Plattenschrank oder die Festplatte lässt keine Wünsche mehr offen, dann gibt es hier, speziell für Musikfans und passend zur Jahreszeit eine kleine, morbide Empfehlung:
2010 und es gibt ihn wieder! Der Kultkalender ist zurück. Mit noch mehr Toten! Auf 480 Seiten warten über 1100 verstorbene Musiker und Musikerinnen darauf, wiederentdeckt und unter Zuhilfenahme hochprozentiger Getränke gewürdigt zu werden.
Bestellen kann man das gute Stück bei Onkel & Onkel - also, nichts wie drauf auf den Wunschzettel !
The White Stripes - Walking With A Ghost [mp3]
INXS - Devil Inside [mp3]
The Ventures - He Never Came Back [mp3]
Greatful Dead - Friend Of The Devil [mp3]
Black Sabbath - Black Sabbath [mp3]
† Kalendarium toter Musiker für das Jahr 2010 †
2010 und es gibt ihn wieder! Der Kultkalender ist zurück. Mit noch mehr Toten! Auf 480 Seiten warten über 1100 verstorbene Musiker und Musikerinnen darauf, wiederentdeckt und unter Zuhilfenahme hochprozentiger Getränke gewürdigt zu werden.
Bestellen kann man das gute Stück bei Onkel & Onkel - also, nichts wie drauf auf den Wunschzettel !
The White Stripes - Walking With A Ghost [mp3]
INXS - Devil Inside [mp3]
The Ventures - He Never Came Back [mp3]
Greatful Dead - Friend Of The Devil [mp3]
Black Sabbath - Black Sabbath [mp3]
Es sind Worte, nur Worte
Der Eine und der Andere. Beide in einem Boot. Sie segeln zwischen zwei Polen, der sicheren Bucht und dem bewegten offenen Meer. Existenzielles Schwimmen, zwischen Aufbruch und Abschiednehmen. Eine Unterhaltung, bestehend aus fragmentierten Sätzen und unzulänglichem Satzgerüst füllt die Szenerie, beeindruckend untermalt von den aufwühlenden Klängen eines Cellos.
Ich habe es getan
Wie hast Du es getan?
einfach so
Der Eine, überdrüssig des Lebens, des Lärms der Anderen und seiner selbst. Der Gedanke, vom Boot zu springen, es einfach zu tun, auch wenn es Angst macht, lässt ihn nicht los. Der Andere versucht zu vermitteln, zu ergänzen und zu verstehen, folgt den Erklärungen des Einen, Erklärungen, die sich auflösen, die sich immer wieder verlieren an den Grenzen der Sprache.
Das sind alles nur Worte. Es ist alles ausgedacht.
Fosse zeichnet poetische, vielschichtige Sprachlandschaften, deren Wortgewalt sich durch Aussparung, durch Reduktion auf das Unwesentliche auszeichnet. Es, das vermeintlich Wesentliche bleibt nebulös, wird durch das Unaussprechliche ausgedrückt, drängt sich dem Zuschauer auf im Scheitern der Sprache. Ein logisches Paradoxon.
Ich fühle mich so schwer, so schwer wie ein Stein
Du meinst, grau?
Ja. Grau. Nein. Grau ist nicht hässlich. Grau ist schön. Und hässlich.
Handlung gibt es in diesem Stück kaum, es offenbart sich einem eher als Meditation, als Landschaft oder schwebender Zustand zwischen Leben und Tod. Die imaginäre Wirklichkeit wird unterstützt durch ein Bühnenbild, welches ebenso reduziert ist, wie das Stück selbst. Die beiden Männer sitzen auf einem schwankenden Balken, dahinter ist ein netzartiges Segel gespannt. Befreiende Aufbruchstimmung kommt auf, als auf dem Balken gespeist und Schnaps gekippt wird. Die Koketterie mit anheimelnder Normalität ist jedoch von kurzer Dauer. Der Eine stellt sich euphorisch in den Wind, will hinaus in die ungewisse Weite, der Andere klammert sich an den Anker der Sicherheit versprechenden Bucht. Der Eine lässt sich nicht beirren, segelt hinaus, lässt alle Fixpunkte hinter sich. Das Boot wird zum Spiel der Wellen. Und dann passiert es.
wo bist Du? wo bist Du?
Jegliche Rettungsversuche scheitern. Der eine ist fort. Fort mit dem Wind. Das Scheitern manifestiert sich in verzweifeltem Aufbäumen gegen das Unfassbare.
ich bin fort mit dem Wind - ich bin der Wind
Fosse erzeugt in diesem sperrigen Stück eine triste Stimmung, die nicht leicht zu ertragen ist. An manchen Stellen entsteht der Wunsch, die Protagonisten von der Stange zu werfen, um der Befindlichkeitsfolter ein Ende zu setzen. Manchmal fragt man sich, ob nicht das Cello allein das Stück sehenswert macht.
Doch das täuscht. Die Kraft von Fosse's Sprache wirkt nach, erschliesst sich einem in ihrer Tiefe erst nach dem Verlassen des Theaters. Auch Stunden später bleiben unklare Gedanken, die aber nach und nach einer klaren Faszination weichen.
Jon Fosse "Ich bin der Wind" / Regie Wulf Twiehaus / Stadttheater Konstanz
Arcade Fire - Cold Wind [mp3]
Juliette Lewis - Suicide Dive Bombers [mp3]
The Decemberists - Lost At Sea [mp3]
Regina Spektor - Sailor Song [mp3]
The Unicorns - Sea Ghost [mp3]
Ich habe es getan
Wie hast Du es getan?
einfach so
Der Eine, überdrüssig des Lebens, des Lärms der Anderen und seiner selbst. Der Gedanke, vom Boot zu springen, es einfach zu tun, auch wenn es Angst macht, lässt ihn nicht los. Der Andere versucht zu vermitteln, zu ergänzen und zu verstehen, folgt den Erklärungen des Einen, Erklärungen, die sich auflösen, die sich immer wieder verlieren an den Grenzen der Sprache.
Das sind alles nur Worte. Es ist alles ausgedacht.
Fosse zeichnet poetische, vielschichtige Sprachlandschaften, deren Wortgewalt sich durch Aussparung, durch Reduktion auf das Unwesentliche auszeichnet. Es, das vermeintlich Wesentliche bleibt nebulös, wird durch das Unaussprechliche ausgedrückt, drängt sich dem Zuschauer auf im Scheitern der Sprache. Ein logisches Paradoxon.
Ich fühle mich so schwer, so schwer wie ein Stein
Du meinst, grau?
Ja. Grau. Nein. Grau ist nicht hässlich. Grau ist schön. Und hässlich.
Handlung gibt es in diesem Stück kaum, es offenbart sich einem eher als Meditation, als Landschaft oder schwebender Zustand zwischen Leben und Tod. Die imaginäre Wirklichkeit wird unterstützt durch ein Bühnenbild, welches ebenso reduziert ist, wie das Stück selbst. Die beiden Männer sitzen auf einem schwankenden Balken, dahinter ist ein netzartiges Segel gespannt. Befreiende Aufbruchstimmung kommt auf, als auf dem Balken gespeist und Schnaps gekippt wird. Die Koketterie mit anheimelnder Normalität ist jedoch von kurzer Dauer. Der Eine stellt sich euphorisch in den Wind, will hinaus in die ungewisse Weite, der Andere klammert sich an den Anker der Sicherheit versprechenden Bucht. Der Eine lässt sich nicht beirren, segelt hinaus, lässt alle Fixpunkte hinter sich. Das Boot wird zum Spiel der Wellen. Und dann passiert es.
wo bist Du? wo bist Du?
Jegliche Rettungsversuche scheitern. Der eine ist fort. Fort mit dem Wind. Das Scheitern manifestiert sich in verzweifeltem Aufbäumen gegen das Unfassbare.
ich bin fort mit dem Wind - ich bin der Wind
Fosse erzeugt in diesem sperrigen Stück eine triste Stimmung, die nicht leicht zu ertragen ist. An manchen Stellen entsteht der Wunsch, die Protagonisten von der Stange zu werfen, um der Befindlichkeitsfolter ein Ende zu setzen. Manchmal fragt man sich, ob nicht das Cello allein das Stück sehenswert macht.
Doch das täuscht. Die Kraft von Fosse's Sprache wirkt nach, erschliesst sich einem in ihrer Tiefe erst nach dem Verlassen des Theaters. Auch Stunden später bleiben unklare Gedanken, die aber nach und nach einer klaren Faszination weichen.
Jon Fosse "Ich bin der Wind" / Regie Wulf Twiehaus / Stadttheater Konstanz
Arcade Fire - Cold Wind [mp3]
Juliette Lewis - Suicide Dive Bombers [mp3]
The Decemberists - Lost At Sea [mp3]
Regina Spektor - Sailor Song [mp3]
The Unicorns - Sea Ghost [mp3]
Dienstag, 27. Oktober 2009
anal, oral oder vaginal?
Dem Kollegen auf die Sprünge helfen...Nachtschwester Kroymann weiss Rat. Immer wieder schön :
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