Montag, 16. Oktober 2006

Steuer kommt teuer

Geschafft! 3 Tage vor der Zwangsgeldvollstreckung ist es eingetütet, das dicke, bekritzelte Formularpaket der Einkommenssteuererklärung. Mein geistiges Auge tränt noch, wenn das Zahlen-Dejavu Revue passiert. Aber was sein muss, wird erledigt, schliesslich bin ich eine ordentliche Staatsbürgerin, ab und zu. Jedenfalls hab ich mir vorgenommen, nie wieder krank zu werden, denn Staat braucht meinen Zustupf dringend zur Finanzierung der entarteten Gesundheitsreform.

Sonntag, 15. Oktober 2006

Die Nacht auf dem Kugelgipfel...

...im Schlafsack, wie ich sie im Frühjahr geplant hatte , ist es nun doch nicht geworden. Unerwarteter Besuch hätte das Unterfangen zu einem abenteuerlichen Nachtaufstieg gemacht.
Kurzum improvisiert wurde daraus heute ein beinahe Nachtaufstieg mit Frühstück im Sonnenaufgang auf dem Gipfel.
Mitten in der Nacht sind wir mit einer Thermoskanne Kaffee, Speckbrettchen und Salami, Käse und Brötchen bewaffnet losgefahren Richtung Bregenzerwald. Es war noch ziemlich finster als wir zur Hohen Kugel losmarschierten, die Stirnlampen konnten wir aber im Rucksack lassen, das Auge gewöhnt sich schnell an das Dämmerlicht und es wurde dann rasch heller. Allerdings waren wir froh, nicht am Abend zuvor losgezogen zu sein, denn der Weg erwies sich als steil, rutschig und am Anfang von zahllosen Stolperfallen in Form von Wurzelwerk überzogen. Nach einer guten Stunde waren wir oben und wurden belohnt mit einer herrlichen Aussicht auf den Nebel überm Bodensee und Rheintal, nur die Spitze Säntismassivs lugte neugierig aus der Wolkendecke in die strahlende Herbstmorgensonne. Wir genossen die klare Luft und unser Frühstück zuerst alleine, bis sich dann kurz vor unserem Aufbruch eine handvoll weitere Frühwanderer auf dem Gipfel einfanden.
Um 12 Uhr mittags waren wir schon wieder zuhause und konnten den verpassten Nachtschlaf bei einer Runde Knacken auf dem Sofa nachholen. Schee war's, das hat sich echt gelohnt!














Donnerstag, 12. Oktober 2006

Elderly Evening

War das wieder ein Abend heute!
Elternabend der... *nachrechen*...40ste?
Vielleicht auch der 45ste.
Ist eigentlich egal, Pflichtfach für Muttern, basta.
Sie ist es immer noch, eine schlimme Klasse.
Sie sind es immer noch, schlimme Teenies.
Sie sind es immer noch, schlimme Eltern.
Ähm. mich ausgenommen, weil, ich nicht schlimm, sondern schlimmer.
Und, weil ich nicht Eltern, sondern HildeMum.
Aber, jetzt kommts: sie sind es nicht mehr, schlimme Lehrer!
Der erste Elternabend in meiner langjährigen Karriere als
Abendsschulbankdrückerin, an dem ich mir wünschte,
mal wieder tagsüber die harten Stühlchen warmdrücken zu dürfen.
Im Ernst, was ich da zu sehen und hören bekam,
war äusserst attraktiv. Teilweise zumindest, wenn man von den weinerlichen
Monologen über die Sozialpotenzschwächen und den Testosteronüberschuss
der 95% männlichen Klassenherrschaft absieht.
Neue Lehrer lehren gut, in diesem Fall scheint das zuzutreffen.
Wenn die so knackig unterrichten, wie sie aussehen, kann die Klasse
hoffnungsfroh Richtung Abitur blicken.

Dollhouse


Nachmittags in der Stadt.
Gefährliche Szenen spielen sich da ab.
Springt mir doch dieser Schuh heute
unvermittelt und ohne Vorwarnung erst
mitten ins Auge und dann an den Fuss.
Dann der Zweite. Meine Füsse wehrten sich nicht.
Mein Portemonnaie auch nicht.
Und es kam noch schlimmer, beide blieben dran.
Und das Geld war weg.

Blick in die Vergangenheit:





Bei Google Earth heute entdeckt.
Da isser wieder, mein Bussi!
Nur, wie kann man den konvertieren?
Da fehlt mir der ripper...

Dienstag, 10. Oktober 2006





















Das Ideal

Ja, das möchste:

Eine Villa im Grünen mit großer Terrasse,
vorn die Ostsee, hinten die Friedrichstraße;
mit schöner Aussicht, ländlich-mondän,
vom Badezimmer ist die Zugspitze zu sehn -
aber abends zum Kino hast dus nicht weit.

Das Ganze schlicht, voller Bescheidenheit:

Neun Zimmer - nein, doch lieber zehn!
Ein Dachgarten, wo die Eichen drauf stehn,
Radio, Zentralheizung, Vakuum,
eine Dienerschaft, gut gezogen und stumm,
eine süße Frau voller Rasse und Verve -
(und eine fürs Wochenend, zur Reserve) -,
eine Bibliothek und drumherum
Einsamkeit und Hummelgesumm.

Im Stall: Zwei Ponies, vier Vollbluthengste,
acht Autos, Motorrad - alles lenkste
natürlich selber - das wär ja gelacht!
Und zwischendurch gehst du auf Hochwildjagd.

Ja, und das hab ich ganz vergessen:
Prima Küche - erstes Essen -
alte Weine aus schönem Pokal -
und egalweg bleibst du dünn wie ein Aal.
Und Geld. Und an Schmuck eine richtige Portion.
Und noch ne Million und noch ne Million.
Und Reisen. Und fröhliche Lebensbuntheit.
Und famose Kinder. Und ewige Gesundheit.

Ja, das möchste!

Aber, wie das so ist hienieden:
manchmal scheints so, als sei es beschieden
nur pöapö, das irdische Glück.
Immer fehlt dir irgendein Stück.
Hast du Geld, dann hast du nicht Käten;
hast du die Frau, dann fehln dir Moneten -
hast du die Geisha, dann stört dich der Fächer:
bald fehlt uns der Wein, bald fehlt uns der Becher.

Etwas ist immer.
Tröste dich.

Jedes Glück hat einen kleinen Stich.
Wir möchten so viel: Haben. Sein. Und gelten.
Daß einer alles hat:
das ist selten

Kurt Tucholsky

Montag, 2. Oktober 2006






Thai Panang Curry

Vier Hand voll Putenbrustwürfel wälzen sich in scharfer, roter Paste, hüpfen in den heissen, erdnussbeölten Wok, bräunen sich und knuddeln anschliessend mit zarten, grünen Bohnen in einem Bad von Kokosmilch und Hoisin-Sauce.
Garniert mit einem Zweig Koriander - hier ausnahmsweise mit Rosmarin, zwecks der Optik - sieht's toll aus und der Feinschmecker kann nicht meckern, für Alltag. Auge isst mit. Und speziell in diesem Fall - Katz auch.
Das ohne ausdrückliche Genehmigung der Halterin. Was ihr - lernt eine ausgewachsene Katz aus Erfahrung? - nächtens zu ungewohnter Darmgeräuschentwicklung verhalf.