Samstag, 10. März 2007
Donnerstag, 8. März 2007
Wie Männer den Frauen das Brauen klauen
Die Frauen brauten nach prähistorischem Feinheitsgebot und streng gehüteter Rezeptur das Bier, die Männer gingen dabei auf den Geist und deshalb zur Jagd und die Kinder halfen zu gleichen Teilen. Nach der Jagd tranken die Männer mit den Frauen im gemütlichen Höhlenpub das leckere Gebräu und teilten mit Frauen und Kindern ihre Jagdbeute.
Nach dem Mahl zeugten sie lustvoll miteinander wissbegierige kleine Jäger und Brauerinnen, denn die Geheimnisse um das Jagen und Brauen mussten weitergegeben werden.
Danach schliefen alle seelig, träumten von Zeug, Wild und Bier bis am nächsten Tag freundlich das Murmeltier grüsste und das muntere Treiben von vorne begann.
Das Bier schmeckte so gut, dass die Männer manchmal zuviel davon tranken und beim anschliessenden Jagen doppelt so viele Tiere sahen und halb so viele wie sonst mit nach Hause brachten. Das fanden die Frauen nicht so toll und sie tranken das Bier fortan alleine. Da runzelten die Männer ihre dicken Brauen, schauten dumm in die Wäsche und alle zankten sich.
Die Männer dachten sich allerelei List aus, um an die geheimen Rezepte der Braukunst zu kommen und dann ihr eigenes Bier herstellen zu können, aber die Frauen durchschauten das und amusierten sich darüber.
Eines Tages kam ein ganz talentiertes Bürschchen auf die begnadete Idee, sich in ausgestopften Frauenkleidern unter das kreative Weibsvolk zu mischen, um die begehrte Rezeptur zu erlangen.
Der Urahn der Transvestiten war geboren und die Braukunst fortan fest in Männerhand.
Seither behaupten alle, Bierbrauen- und trinken sei Männersache und sich beklauen zu lassen liege den Frauen in den Genen.
Und wenn sie nicht besoffen sind, brauen sie noch heute Ruppaner macht Kopfweh o weh. Frauen, lasst euch bitte nicht mehr beklauen, fleh. Und - Prost!
Und die Moral von der Geschicht: Männer rudern im gleichen Boot durch die nur eine Welt, kommen manchmal betrunken aus der Kneipe, fliegen dann voller Hoffnung zum Mond und anschliessend auf die Nase und Frauen auch.
Diese Geschichte entsprang freilich meiner freien Elefantasie, jede Ähnlichkeit mit sich noch auslebenden Männern und Frauen ist pure Zufällerei.
Keine Phantasie ist: das Bierbrauen ist ursprünglich eine Kunst der Frauen.
Nachzulesen bei Patente Frauen.
Oberschwester Wils hat in seinem Blog noch ne andere Vision von patenten Frauen entworfen.
Auch hübsch...Wils wird entsprechend verkleidet selbstverständlich als Ehrenschwester und Drittgitarre mit in die Gang aufgenommen ;-)
Montag, 5. März 2007
In Ulm, über Ulm und um den Wilden Mann herum
768 Stufen darf man erklimmen, bis man in ca 143 m Höhe den vollen Überblick über Ulm und seine Umgebung geniessen kann. Von da aus fehlen dann nochmal 18,5 m bis zur Domspitze, der weltweit höchsten.
Das Konstanzer Münster steht mit seinen 76 m dagegen immerhin noch an 159. Stelle auf der Liste der höchsten Kirchtürme der Welt.
Auch als durchaus höhengewohnter, berggängiger Mensch kommt man beim schwindelerregenden Anstieg leicht aus der Puste. Dafür erwartet uns ein atemraubender Tiefblick auf die Stadt, die Häuschen wirken wie frisch aus der Spielzeugkiste hingestellt.
Nach diesem schweisstreibenden aber lohnenswerten Akt trieb uns der Hunger durch die Ulmer Altstadt ins Fischerviertel, wo wir im "Wilden Mann" nahrung- und platzfündig wurden.
Eine hübsche, gemütliche Kneipe und Cocktail-Bar mit preiswertem, leckeren Essen und angenehm dezenter Beschallung. Absolut empfehlenswert für potenzielle Ulmbesuchswillige!
Samstag, 3. März 2007
Die Bleiche
Erstaunlich, wo es im Sommer so trubelt und man schier um guten, unbesetzten Platz kämpfen muss, gähnte Leere. Freie Parkplätze und den Tisch konnten wir aussuchen zwischen "Oberrhein" und "Niederrhein". Schwäne paddelten am Fenster vorbei und der Blick aufs Wasser und das abendliche Wolkenschauspiel vermittelte eine wunderbar friedliche Stimmung. Ein wirklich paradiesisches Fleckchen, um den Wochenstress hinter sich zu lassen.
Das Personal war wohl etwas unterfordert und in den Pausen der 10-minütigen Frage-Intervallen "ist bei Ihnen alles in Ordnung" - was es durchaus war - sinnierten wir über die geschichtsträchtige Vergangenheit des Gebäudes, in welchem wir heute kulinrischen Genüssen frönen und in dem wohl früher Menschen geschwitzt und geschafft haben.
Die grossformatigen Drucke an den Wänden zeugen von einer Vergangenheit, über die uns, ausser dass hier einmal eine zelteproduzierende Fabrik florierte, recht wenig einfiel.
Dem Informationsdefizit habe ich dank Google gleich mal Abhilfe geschaffen, wurde auf diversen Seiten fündig und hab folgendes zusammengetragen:
"Die Straßen im Gewerbegebiet Stromeyersdorf direkt am Rhein in Konstanz tragen heute noch die Namen derer, die hier einst arbeiteten: Näherinnen, Weberinnen und Färber. Sie nähten, webten und färbten in flachen Manufakturgebäuden für die Zeltfabrik von Ludwig Stromeyer, der sich das Ensemble seiner Fabrikgebäude um 1905 vom Industriearchitekten Philipp Jakob Manz errichten ließ. Um einen geschlossenen Arbeitsablauf zu gewährleisten, entwarf Manz große, eingeschossige und hintereinander gestaffelte Fabrikhallen, zwischen denen Straßen verliefen, so dass das Ganze wie ein Dorf wirkte, eben Stromeyersdorf.
Der Namensgeber Ludwig Stromeyer fing im 19. Jahrhundert mit Juteverarbeitung an und es gelang ihm als erstem Unternehmer, wasserdichte Gewebe zu fabrizieren, die als Militärzelte und als Decken für die Eisenbahn und für den Privatgebrauch verarbeitet wurden. Da die Herstellung von maschinell geprägten Stoffen ein Novum war, wurde das Unternehmen nun auch international bekannt. Ab 1878 nahm Stromeyer die Produktion von Zirkus- und Schauststellerzelten auf und festigte damit seine führende Marktstellung. Zunächst in der Konstanzer Münzgasse ansässig, verlagerte er mit dem boomenden Zeltgeschäft die Produktion auf das Gelände des Lohnerhofs am rechten Rheinufer, wo sich bereits die Bleiche befand. Schon kurz nach der Jahrhundertwende errichtete das Unternehmen auf ihrem Fabrikgelände, dem Stromeyersdorf, auf über 150.000 qm eine moderne Industrieanlage, die allen Anforderungen eines Großbetriebs entsprach. Durch die ständige Expansion des Unternehmens und den damit bedingten Anforderungen an Fabrikationsräume und Lagerhallen erfuhr die Fabrikanlage eine kontinuierliche Erweiterung ihrer baulichen Anlagen bis in die 50er Jahre.
Neben den schlichten Fabrikhallen entwarf Manz die Kontorbauten im so genannten "deutschen Nationalstil", der um 1800 aufkam. Während die Bleiche als Riegel zur Rheinseite hin erhalten blieb, stellte der um 1910 erbaute Wasserturm für das Sprinklersystem in den Fabrikhallen eine weithin sichtbare Geländemarke dar.
Der Wasserturm wurde bereits in Stahlbeton gegossen, während die Fabrikhallen und die Kontorbauten noch traditionell gemauert wurden. Zusammen mit der Bleiche hat sich der Wasserturm als identifikationsstiftend für Konstanz erwiesen. Neben einigen Verwaltungsgebäuden und nur wenigen Fabrikhallen haben auch Bleiche und Wasserturm die Schließung der Zeltfabrik 1989 überstanden, denn die alten Strukturen sind nur teilweise erhalten, vor allem die ganzen eingeschossigen Fabrikhallen wurden abgerissen.
Freitag, 2. März 2007
Hier eine Alternative zur Rente mit 67
"Ich hab soeben beschlossen „Ich will nie ins Altersheim!“
Wenn ich einmal in später Zukunft alt und klapprig bin, werde ich bestimmt nicht
„Die durchschnittlichen Kosten für ein Altersheim betragen 200 EUR pro Tag.“
Nach Adam Riese bleiben mir dann noch 65 EUR pro Tag übrig.
1. Ich habe mindestens 10 freie Mahlzeiten, wenn ich in eines der
Das heißt in anderen Worten, ich kann jeden Tag der Woche mein Frühstück
2. Die „Aida“ hat drei Swimmingpools, einen Fitneßraum, freie
3. Es gibt auf dem Schiff kostenlos Zahnpasta, Rasierer, Seife und
4. Das Personal behandelt mich wie einen Kunden, nicht wie einen
5. Alle 8 bis 14 Tage lerne ich neue Leute kennen.
6. Fernseher defekt ? Glühbirne kaputt ? Die Bettmatratze ist zu hart
Kein Problem, das Personal wechselt es kostenlos und bedankt sich für mein
7. Frische Bettwäsche und Handtücher
8. Wenn ich im Altersheim falle und mir eine Rippe breche, dann komme
Auf der „Aida“ bekomme ich für den Rest der Reise eine Suite und werde vom
9. Ich habe noch von keinem Fall gehört, bei dem zahlende Passagiere
Mit der „Aida“ kann ich nach Südamerika, Afrika, Australien, Japan, Asien..
Darum sucht mich in Zukunft nicht im Altersheim, sondern „just call shore to
Rechnerin mit von der Partie sind, besetzen wir einfach den ganzen Kutter."
Mittwoch, 28. Februar 2007
Dienstag, 27. Februar 2007
Do Make Say Think
Auf verschlungenen Pfaden hat sich mal wieder leckere Musikbeute im Spinnennetz verfangen.
"Do Make Say Think" stand als Slogan auf einer Wand ihres ersten Probenraumes in einer alten Grundschule und schon hatte das Kind einen Namen; das war 1995.
"When you die, you'll have to leave them behind. When you keep that in mind, you'll find a love as big as the sky."
Was für ein wunderbarer Satz! Den singen "Do Make Say Think", ein Instrumental-Postrock Quintett aus dem kanadischen Toronto, als einsame Phrase in "In Mind [mp3]" auf ihrem jüngsten Album "You, You’re A History In Rust".
Was das famose Künstlerkollektiv sonst noch zu bieten hat - warmen Gitarrensound gepaart mit Bläsern und Schlagzeug in einer unverwechselbaren Klangfarbe und Songs für die Ewigkeit.
Musik, die einfach Freude bereitet: The Universe [mp3]