Donnerstag, 8. März 2007

Wie Männer den Frauen das Brauen klauen

Vor langer Zeit lebten Frauen, Männer und Kinder in hormonischer, friedlicher Koexistenz.
Die Frauen brauten nach prähistorischem Feinheitsgebot und streng gehüteter Rezeptur das Bier, die Männer gingen dabei auf den Geist und deshalb zur Jagd und die Kinder halfen zu gleichen Teilen. Nach der Jagd tranken die Männer mit den Frauen im gemütlichen Höhlenpub das leckere Gebräu und teilten mit Frauen und Kindern ihre Jagdbeute.
Nach dem Mahl zeugten sie lustvoll miteinander wissbegierige kleine Jäger und Brauerinnen, denn die Geheimnisse um das Jagen und Brauen mussten weitergegeben werden.
Danach schliefen alle seelig, träumten von Zeug, Wild und Bier bis am nächsten Tag freundlich das Murmeltier grüsste und das muntere Treiben von vorne begann.
Das Bier schmeckte so gut, dass die Männer manchmal zuviel davon tranken und beim anschliessenden Jagen doppelt so viele Tiere sahen und halb so viele wie sonst mit nach Hause brachten. Das fanden die Frauen nicht so toll und sie tranken das Bier fortan alleine. Da runzelten die Männer ihre dicken Brauen, schauten dumm in die Wäsche und alle zankten sich.
Die Männer dachten sich allerelei List aus, um an die geheimen Rezepte der Braukunst zu kommen und dann ihr eigenes Bier herstellen zu können, aber die Frauen durchschauten das und amusierten sich darüber.
Eines Tages kam ein ganz talentiertes Bürschchen auf die begnadete Idee, sich in ausgestopften Frauenkleidern unter das kreative Weibsvolk zu mischen, um die begehrte Rezeptur zu erlangen.
Der Urahn der Transvestiten war geboren und die Braukunst fortan fest in Männerhand.
Seither behaupten alle, Bierbrauen- und trinken sei Männersache und sich beklauen zu lassen liege den Frauen in den Genen.

Und wenn sie nicht besoffen sind, brauen sie noch heute Ruppaner macht Kopfweh o weh. Frauen, lasst euch bitte nicht mehr beklauen, fleh. Und - Prost!

Und die Moral von der Geschicht: Männer rudern im gleichen Boot durch die nur eine Welt, kommen manchmal betrunken aus der Kneipe, fliegen dann voller Hoffnung zum Mond und anschliessend auf die Nase und Frauen auch.

Diese Geschichte entsprang freilich meiner freien Elefantasie, jede Ähnlichkeit mit sich noch auslebenden Männern und Frauen ist pure Zufällerei.

Keine Phantasie ist: das Bierbrauen ist ursprünglich eine Kunst der Frauen.
Nachzulesen bei Patente Frauen.

Oberschwester Wils hat in seinem Blog noch ne andere Vision von patenten Frauen entworfen.
Auch hübsch...Wils wird entsprechend verkleidet selbstverständlich als Ehrenschwester und Drittgitarre mit in die Gang aufgenommen ;-)

2 Kommentare:

  1. Ist klar, dass die Frauen das Bier brauen erfunden haben. So haben sie sich frühzeitig für das Auto fahren emanzipiert.
    "Hallo Schatz, ich glaub du hast ein Bier zuviel. Gib mir mal die Autoschlüssel" ;-)

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  2. Wils, Dein Kommentar in Göttins Ohr, danke.
    Ich grüble jetzt schon 2 Tage darüber, warum die Frauen das mit dem Brauen aus der Hand gaben.
    Sooo viel Raffinesse und Weitblick hätte ich meinen Geschlechtsgenossinnen gar nicht zugetraut, geschweige denn mir selbst. Aber dein Fazit klingt wahnsinnig logisch. So MUSS es gewesen sein ;-))

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