Samstag, 8. September 2007

Jack London

Keno City













Jack London's Hütte mit Damenbesuch











"Ich will lieber Asche sein, als Staub!
Ich will lieber, daß mein Lebensfunke sich ausbrennt in einer hellen Flamme, als daß er in Fäulnis erstickt. Ich will lieber ein prächtiger Meteor sein der in all seinen Atomen zugleich verglüht, als ein langlebiger verschlafener Planet. Der Mensch ist gemacht, damit er lebt; nicht damit er existiert. Ich werde meine Tage nicht damit vergeuden, daß ich sie zu verlängern suche. Ich werde meine Zeit gebrauchen."
Jack London

Der Silver Trail führt in eine der wildesten, rauhesten und atemberaubendsten Buschlandschaften Kanadas. Der Silver Trail, auch als Highway 11 bezeichnete Schotterpiste, endet als Sackgasse in Keno City, einer historischen Bergbausiedlung mit heute 25 Einwohnern der dort angesiedelten Northern Tutchone Indianer.
Auf unserer Weiterreise von Whitehorse nach Dawson City schliefen wir in der Nähe von Keno im Zelt. Die Nacht war wieder mal frisch, Temperaturen Richtung 0°Celsius liessen mich trotz meiner Zwiebelprinzip-Nachtgardarobe früh aus dem Zelt schlüpfen, um heissen Kaffee und die wärmende Sonne zu suchen. Auf dem Weg dorthin nahm ich ein sehr kurzes Bad im nahegelegenen, eiskalten Fluss. Die Sonne blinzelte schon zwischen den Bäumen durch und ich liess mich, auf einem mächtigen Stein sitzend, von ihren wärmenden Strahlen trocknen.
Erstaunlich, so kalt es nachts auch war, die Sonne schaffte es immer wieder, in Kürze die steifen Glieder schnell auf Trab zu bringen. Tagsüber lagen die Temperaturen regelmässig bei ca. 25°, manchmal auch darüber, und erforderten damit ein Kleidungsspektrum von Wollmütze und Handschuhen bis kurze Hose und ärmelloses Top.
Als ich so auf dem Stein sass, die Wärme genoss und meinen erwachenden Gedanken nachhing, schaute ich dem Lauf des Wassers zu, wie es verspielt um die Steine hüpfte um seinen Weg zu finden. Es funkelte und glitzerte im morgendlichen Sonnenlicht, und ich träumte mich ein wenig in die Zeit des Goldrausches, erinnerte mich an die Geschichten Jack London's und überlegte, wie es damals wohl war, als die Männer mit ihren Schaufeln und Pfannen dem Glück hinterherjagten und dabei stattdessen so oft Elend und Leid eines harten Lebens ernteten.
Gedankenverloren spielte ich mit den Kieseln, grub mit den Händen Sand aus dem Fluss und liess das Wasser zwischen meinen Fingern zerrinnen. Ein Häufchen Sand mit einem kleinen Goldflitter darauf blieb in meiner Hand übrig. Schnell wickelte ich das hauchdünne Blättchen ein und konnte mich anschliessend kaum dem Drang entziehen, weiterzuschürfen. So muss das also gewesen sein - der magische Zauber des Goldes hatte mich in seinen Bann gezogen!
Wie einen kostbaren Schatz hüte ich seither den Mythos und Hauch von Gold in einem Glasfläschchen.

Jack London erzählt in vielen seiner Werke über den Goldrausch und die Wildnis, "The Call Of The Wild" ist wohl sein bekanntester Roman. Während seines Aufenthaltes im Yukon bewohnte er eine Blockhütte in Dawson, diese besuchten wir dann auf unserer Weiterreise.

Freitag, 7. September 2007

Hekla?



Während des Hinflugs nach Alaska tauchte plötzlich dieser Vulkan aus der Wolkendecke auf. Ich vermute, dass dies die Hekla auf Island ist. Genau weiss ich es aber nicht, da ich diese bisher nur von unten gesehen hab.

Donnerstag, 6. September 2007

Squirrel-Kamasutra

Pascal knipste wie wild die putzigen Squirrels, übersah dabei die eingestellte Videofunktion und drehte zufällig diesen Clip. Wir wurden dadurch unheimliche Beobachter ihres Liebesspiels.
Offensichtlich scheint das denen enormen Spass zu machen - naja, kein Wunder, mit so buschligen Schwänzen ;-)


Vermisstenmeldung

WANTED!

Gesucht wird die Homepage von "Schwester Gaby".
Dringend!
Hey Wils, wo bist Du untergetaucht? I miss your written words!

Für sachdienliche Hinweise zum Verbleib in jeder Form wird ein Finderlohn in Höhe eines maximal sinnfreien Kommentars ausgesetzt. Also ihr Dedektive...ran an die Tasten!

Mittwoch, 5. September 2007

End Of A Trail

Back to the Civilization.

Mit einem atemberaubenden Blick auf den majestätischen, 6194 Meter hohen Mount Mc Kinley, dem kältesten Berg der Welt und höchsten Gipfel Nordamerikas, begann das Ende unseres viel zu kurzen Ausflugs in die Weiten Alaskas und die faszinierende Wildnis des Yukons.


















Nach 20-stündiger Rückreise freu ich mich auf ein weiches, warmes Bett und die Nacht, welche mir gestern - oder war es heute? - abhanden gekommen ist. Auch die stabilen Wände, den Herd und das Dach überm Kopf weiss ich wieder zu schätzen.
Dennoch wird meine Seele noch eine Weile brauchen, bis sie hier wieder Heimat spürt und vollständig angekommen ist. Zu viele der Begegnungen mit Mensch und Natur, Erlebnisse und Eindrücke halten sie noch gefangen in diesem fantastischen Land der Sehnsüchte, Abenteuer und Extreme.
Das mit Abstand schönste und atemberaubendste Erlebnis war jene Nacht, in der Aurora borealis, Vollmond und anschliessende totale Mondfinsternis zusammentrafen und dieses Licht- und Farbspektakel uns bei Eiseskälte in Decken gehüllt, bis in die frühen Morgenstunden ans Lagerfeuer fesselte und fast sprachlos machte.















Nachtblick über den Yukon auf Dawson City und anschliessender Tanz der Nordlichter


















Beim Quitschen von Fahrradreifen hinter mir ertappte ich mich heute dabei, wie ich mich umdrehte, um zu schauen, welches Tier solche Gräusche macht und am Himmel suchte ich vergebens nach dem tollen Licht und dem berauschenden Farbspektrum.

Es war sicherlich nicht meine letzte Reise dorthin, hab ich doch schon ein Paket neuer Pläne als Souvenir mitgenommen.

Either you love it or you hate it, sagen die Alaskaner.

Gute Nacht.

Sonntag, 12. August 2007

Unsichtbare Worte


















ins Vergessen geschrieben
von fliegender Hand
dem Schwarz der Nacht
ein Zeichen gesetzt
ins Licht

Donnerstag, 9. August 2007

Rauchverbot

Zu diesem Thema ist in letzter Zeit wahrlich genug Wasser auf die Mühlen gekippt worden. Eigentlich ist schon alles gesagt, was gesagt werden kann - die einen finden's gut, die andern nicht. Und diejenigen, die nichts sagen, die haben nichts zu sagen oder denen ist es schlicht und ergreifend wurscht, weil sie z.B. keine Kneipengänger sind.

Standesgemäss verspritz ich jetzt dazu doch noch etwas Senf, denn ich zähle mich zur Spezies der bio-dynamischen Genussraucher. Das sind diejenigen welchen, die es tagsüber geniessen, nicht zu rauchen, weil es blöd ist, abends aber, nach dem bio, voll dynamisch zur Fluppe greifen. Und zwischendurch mal, weil die Ausnahme zur Regel gehört.
Das war bisher toll, vor allem in meinen Lieblingskneipen wie der Seekuh, dem Shan oder im Turm, am liebsten zu Musik und Guinness. Das beste am Kneipen-Genussrauchen ist: man hat das Gschmäckle zwar nachher in den Klamotten, nicht aber in der eigenen Bude.
Das hat uns Vatter Staat nun ganz schön vermasselt. Obwohl der Vatter sich eigentlich dringend um ganz andere Spezies kümmern sollte - die unfreiwilligen Nichtverdiener, die hätten wahrlich genau so viel Fürsorge verdient. Und was ist mit dem Gesundheitsschutz für Nichtautofahrer? Und wer schützt mich vor den Gesundheitsgefahren einer verblödeten Politik?
Die Nichtraucher hacken auf den Rauchern rum und umgekehrt, und schwupps - hat der Mop ein Problem, was eigentlich keines ist. Das ist der Trick, mit welchem von echten Problemen abgelenkt wird. Altbekannt und altbewährt.
Die einzig richtige Lösung wäre nach meiner Meinung, den Wirten aufzuerlegen, ihre Lokalität als Raucher- oder Nichtraucherzone zu deklarieren und es den Menschen selbst zu überlassen, ob sie lieber qualmend oder nichtqualmend kommunizieren. Alles andere ist Quatsch!

An dieser Stelle möchte ich Norbert, Wirt der Seekuh, zitieren:

"Wenn man täglich in der Gastronomie arbeitet und dazu gezwungen wird an der allmählichen Vergiftung des Einzelnen mehr oder weniger unfreiwillig teilhaben zu dürfen ist es geradezu eine
Wohltat nach den vielen, vielen Nächten mal endlich abends nicht in dem Qualm stehen zu müssen.
[...]Werde mir die Rauchraum-Geschichte noch in aller Ruhe überlegen. Tendiere aber - ehrlich gesagt - eher dazu das ganze Lokal als Nichtraucherbereich zu betreiben. Ist jedoch noch nicht endgültig entschieden."

Diesen Standpunkt verstehe und akzeptiere ich. Obwohl ich gerade die Seekuh als Raucherkneipe immer sehr geschätzt habe. Wenn das Rauchverbot den Wirten überlassen würde, könnte ich immerhin selbst entscheiden, mich für einen geschmacksneutralen Abend in die Seekuh zurückzuziehen oder eben die Socken und die Kippen zum Rock im Turm qualmen zu lassen, dessen Wirt Ali ganz anders tönt:

"Das Rauchverbot schadet unseren Umsätzen.
[...] Es ist dumm gemacht und es sollte uns überlassen werden, ob wir es so oder so handhaben wollen. Uns vorzuschreiben, was wir sein sollen ist einfach undemokratisch.
[...] Falls es wirklich so schädlich ist, müssten Zigaretten komplett verboten werden."

Heut abend sass ich nach rauchfreier Arbeit zur ersten Urlaubszigarette auf der Terasse des Kula und hab mir bei herbstlichen Temperaturen schier den Popo abgefroren. Aber die Hoffnung auf sommerliche Grade im Winter durch die wärmefördernden Abgase bleibt, falls uns das Wasser nicht vorher bis zum Hals steht.

Metallica - Smoke On The Water [mp3]

Joe Nichols - She Only Smokes When She Drinks [mp3]
Deep Purple - Smoke On The Water [mp3]
Mike Jones - I Smoke I Drink [mp3]
Placebo - Been Smoking Too Long [mp3]
Motley Crew - Smoking In The Boy's Room [mp3]