Sonntag, 30. September 2007
Keith Caputo rocks the KuLa.
"Ballernde Bässe, donnernde Gitarren und Mörder-Riffs weben den Klangteppich, der Sänger Keith Caputo gefangen hält und aus dem er sich in Todesqual herauswindet. Nicht gerade fröhliche Kindergeburtstagsmucke...."
schreibt laut.de über Life Of Agony, die ehemalige Band um den Sänger Keith Caputo.
So schlimm war es dann doch nicht, ganz im Gegentum, und - ehrlich - wer will schon am Samstag Abend auf einen Kindergeburtstag?
Ausserdem widmet sich Keith Caputo, der kleine Mann mit der markanten Stimme, seit seinem Ausstieg von LOA den etwas leiseren Tönen. Das bekommt den Ohren und dem Sound, der trotzdem knackig und deftig aus den Boxen rockt. Manchmal fast fröhlich, möchte man meinen...wären da nicht die düsteren Songtexte. Englische Texte kombiniert mit meinem mangelndem Wortschatz kann da durchaus eine gelungene Mischung sein.
Kindergeburtstagsmucke war's nicht, hat aber trotzdem mächtig Spass gemacht.
Genug der überflüssigen Worte, lasset die Musik sprechen.
Within Temptation ft. Keith Caputo - What Have You Done [mp3]
Life Of Agony - Heroin Dreams [mp3]
Keith Caputo - Selfish [mp3]
Life Of Agony - My Mind Is Dangerous [mp3]
Mittwoch, 26. September 2007
Das Spinnennetz
Spinnennetze sind sehr dehnbar, extrem belastbar, enorm zugfest und gleichzeitig hochelastisch. Spinnenseide ist hundertmal belastbarer als Stahl und kann um das Vierzigfache seiner Länge gedehnt werden ohne zu reißen. Deswegen vermag das Spinnennetz meist auch der Wucht des Aufpralls eines fliegenden Beuteinsekts zu widerstehen, ohne zu zerreißen. Die Spinnfäden sind leicht und wasserfest, besitzen aber dennoch ein hohes Wasseraufnahmevermögen, das dem von Wolle vergleichbar ist. Sie widerstehen mikrobiologischen Angriffen und sind dennoch biologisch abbaubar.
Also, das ist doch genau der richtige Stoff, um virtuellen Unwettern und Mikroben standzuhalten - Wils, danke für die Glückwünsche. Frau spinnt, was sie kann ;-)
Den Blog-Floh setzte mir vor einem Jahr der Lars ins Hirn. Ich erinnere mich genau, wir besuchten ein Betriebsratsseminar und assen gemeinsam zu Mittag. Nebenbei unterhielten wir uns über dies und auch über das, z.B. Webseiten und Bildbearbeitung. Ich kämpfte damals mit meiner Homepage - mit Reiseberichten und einer Flut von Bilddateien - und war auf der Suche nach einer pragmatischen, zeitsparenden Umsetzung.
Gesagt - getan. Ich fing also an zu spinnen - nicht um den grossen, literarischen Wurf zu leisten und journalistischen Ansprüchen zu genügen - eher um Gedanken, Erlebtes oder Gelesenes zu reflektieren, mit Worten zu spielen und mein Bildmaterial auf unkomplizierte Weise meinem Freundeskreis zugänglich zu machen.
Das geschriebene Wort der Öffentlichkeit preiszugegeben, erfordert eine ordentliche Prise Fingerspitzengefühl und dementsprechend hohen Zeitaufwand. Auf der anderen Seite macht es sehr viel Spass, zu recherchieren - ich habe eine Menge Neues gelernt, sowohl über den Umgang mit Internet als auch im informativen Bereich.
In diesem Jahr ist ordentlich Stoff zusammengekommen, und wenn ich manche alten Postings durchlese, kann ich mir ein Grinsen nicht verkneifen.
Schnell kommt man an seine Grenzen, denn die zum Schreiben verfügbare Zeit ist nicht unbegrenzt. Gerne würde ich manchmal mehr schreiben - über die Angela und den Dalai Lama, den Bär in mir, offentliche Toiletten, Toiletten in Flugzeugen oder Flugzeuge im Bauch, auch Romantik und Vernunft wäre ein interessantes Thema oder das Lob auf die Heuchelei.
Dann schellt die Türglocke oder das Telefon, manchmal mault der Kühlschrank und der Staubsauger steht sehr präsent in der Ecke und legt trotzig seinen Schlauch in den Weg, schnell wandelt sich da Romantik in Vernunft und das Lob auf die Heuchelei in einen Fluch des Alltags.
Die nervigste Schreibbremse ist aber definitiv Miez. Kaum sitz ich, den Kopf voller Ideen, am heimeligen Rechner, springt sie auf die Tastatur, läuft einmal hin und zurück und macht einen bildschirmfüllenden Buckel. Sobald sie sich unschuldig schnurrend zwischen Bildschirm und Tastatur niedergelassen hat, kann man die kreativitätslähmende Botschaft lesen. Da steht dann in etwa: uuuuuuuuiiiiiiiiiiiihhhhhkläös#Ö%(§?=()"§^$/(% - optional für putz das Klo/fütter mich/streichel mich.
Dann gibt es noch einen völlig unromantischen Musenkiller: die Rechnung für's DSL will bezahlt werden. Und die Brötchen für's Frühstück und überhaupt...bäckt das blog dummerweise keine Brötchen und druckt auch keine Geldscheine. Darum geh ich jetzt www.ab_ins_Bett.de.
Gut's Nächtle
Also, das ist doch genau der richtige Stoff, um virtuellen Unwettern und Mikroben standzuhalten - Wils, danke für die Glückwünsche. Frau spinnt, was sie kann ;-)
Den Blog-Floh setzte mir vor einem Jahr der Lars ins Hirn. Ich erinnere mich genau, wir besuchten ein Betriebsratsseminar und assen gemeinsam zu Mittag. Nebenbei unterhielten wir uns über dies und auch über das, z.B. Webseiten und Bildbearbeitung. Ich kämpfte damals mit meiner Homepage - mit Reiseberichten und einer Flut von Bilddateien - und war auf der Suche nach einer pragmatischen, zeitsparenden Umsetzung.
Gesagt - getan. Ich fing also an zu spinnen - nicht um den grossen, literarischen Wurf zu leisten und journalistischen Ansprüchen zu genügen - eher um Gedanken, Erlebtes oder Gelesenes zu reflektieren, mit Worten zu spielen und mein Bildmaterial auf unkomplizierte Weise meinem Freundeskreis zugänglich zu machen.
Das geschriebene Wort der Öffentlichkeit preiszugegeben, erfordert eine ordentliche Prise Fingerspitzengefühl und dementsprechend hohen Zeitaufwand. Auf der anderen Seite macht es sehr viel Spass, zu recherchieren - ich habe eine Menge Neues gelernt, sowohl über den Umgang mit Internet als auch im informativen Bereich.
In diesem Jahr ist ordentlich Stoff zusammengekommen, und wenn ich manche alten Postings durchlese, kann ich mir ein Grinsen nicht verkneifen.
Schnell kommt man an seine Grenzen, denn die zum Schreiben verfügbare Zeit ist nicht unbegrenzt. Gerne würde ich manchmal mehr schreiben - über die Angela und den Dalai Lama, den Bär in mir, offentliche Toiletten, Toiletten in Flugzeugen oder Flugzeuge im Bauch, auch Romantik und Vernunft wäre ein interessantes Thema oder das Lob auf die Heuchelei.
Dann schellt die Türglocke oder das Telefon, manchmal mault der Kühlschrank und der Staubsauger steht sehr präsent in der Ecke und legt trotzig seinen Schlauch in den Weg, schnell wandelt sich da Romantik in Vernunft und das Lob auf die Heuchelei in einen Fluch des Alltags.
Die nervigste Schreibbremse ist aber definitiv Miez. Kaum sitz ich, den Kopf voller Ideen, am heimeligen Rechner, springt sie auf die Tastatur, läuft einmal hin und zurück und macht einen bildschirmfüllenden Buckel. Sobald sie sich unschuldig schnurrend zwischen Bildschirm und Tastatur niedergelassen hat, kann man die kreativitätslähmende Botschaft lesen. Da steht dann in etwa: uuuuuuuuiiiiiiiiiiiihhhhhkläös#Ö%(§?=()"§^$/(% - optional für putz das Klo/fütter mich/streichel mich.
Dann gibt es noch einen völlig unromantischen Musenkiller: die Rechnung für's DSL will bezahlt werden. Und die Brötchen für's Frühstück und überhaupt...bäckt das blog dummerweise keine Brötchen und druckt auch keine Geldscheine. Darum geh ich jetzt www.ab_ins_Bett.de.
Gut's Nächtle
Dienstag, 25. September 2007
Kapalabhati - der Feueratem
Sitzt du im Lotussitz? Dann ist gut. Wie - das geht nicht? Egal, dann hock dich halt auf nen Stuhl.
Schnauf mal so viel du kannst, und zwar ein und gleich wieder aus, so dass da, wo vorher die Wampe war, ein Loch ist.
Also, kein durchgehendes Loch, sondern eher ne Kuhle, also so eine Wölbung, aber nach innen eben. Wenn du richtig viel davon reinziehst, von der Wampe, hörst du - wenn's stille ist - wie die Luft durch die Nasenlöcher rauszischt.
Danach schnaufst du wieder ein, so lange bis die Wampe spannt. Und schnell wieder raus damit und dann Kuhle. Das darf auch richtig laut sein, musst halt deine Partner/Nachbarn/Kollegen vorwarnen, damit die nicht den Notarzt holen.
Das ganze mach dann 10 mal hintereinander und wenn du bis dahin noch nicht vom Stuhl gefallen bist, schnauf ne Runde, oder auch zwei, normal. Also leise ein und aus und so weiter. Der Bauch bleibt stabil dabei, ungefähr da, wo er hingehört.
Wenn du davon richtig genug hast, solltest du das schnelle Luft-rein-Bauch-raus-und-umgekehrt-Atmen 10 mal widerholen, möglichst solange, bis du ganz heiss bist, aber damit aufhören, bevor die Flammen aus den Nasenlöchern schlagen.
Dieses Vorgehen nennt man auch Reinigungsatmung, aber nur, wenn man will.
Die Lungen und die Atemwege freuen sich darüber, wenn du es ab und zu praktizierst, ferner auch die Milz, die Leber und die Bauchspeicheldrüse.
Anschliessend kannst du - falls du Raucher bist und dir die Luft inzwischen zu rein und zu trocken - eine Zigarette rauchen und ein Bier dazu trinken. Das ist aber nicht zwingend, man kann das ganze auch einfach lassen. Oder ernst angehen
Da fällt mir noch ein, das Spinnennetz ist heute auf den Tag 1 Jahr alt.
Ich glaub' ich spinne.
Buddha Chanting - Introduction [mp3]
Buddha Chanting - The Three Refuges [mp3]
Buddha Chanting - Good Wishes [mp3]
Schnauf mal so viel du kannst, und zwar ein und gleich wieder aus, so dass da, wo vorher die Wampe war, ein Loch ist.
Also, kein durchgehendes Loch, sondern eher ne Kuhle, also so eine Wölbung, aber nach innen eben. Wenn du richtig viel davon reinziehst, von der Wampe, hörst du - wenn's stille ist - wie die Luft durch die Nasenlöcher rauszischt.
Danach schnaufst du wieder ein, so lange bis die Wampe spannt. Und schnell wieder raus damit und dann Kuhle. Das darf auch richtig laut sein, musst halt deine Partner/Nachbarn/Kollegen vorwarnen, damit die nicht den Notarzt holen.
Das ganze mach dann 10 mal hintereinander und wenn du bis dahin noch nicht vom Stuhl gefallen bist, schnauf ne Runde, oder auch zwei, normal. Also leise ein und aus und so weiter. Der Bauch bleibt stabil dabei, ungefähr da, wo er hingehört.
Wenn du davon richtig genug hast, solltest du das schnelle Luft-rein-Bauch-raus-und-umgekehrt-Atmen 10 mal widerholen, möglichst solange, bis du ganz heiss bist, aber damit aufhören, bevor die Flammen aus den Nasenlöchern schlagen.
Dieses Vorgehen nennt man auch Reinigungsatmung, aber nur, wenn man will.
Die Lungen und die Atemwege freuen sich darüber, wenn du es ab und zu praktizierst, ferner auch die Milz, die Leber und die Bauchspeicheldrüse.
Anschliessend kannst du - falls du Raucher bist und dir die Luft inzwischen zu rein und zu trocken - eine Zigarette rauchen und ein Bier dazu trinken. Das ist aber nicht zwingend, man kann das ganze auch einfach lassen. Oder ernst angehen
Da fällt mir noch ein, das Spinnennetz ist heute auf den Tag 1 Jahr alt.
Ich glaub' ich spinne.
Buddha Chanting - Introduction [mp3]
Buddha Chanting - The Three Refuges [mp3]
Buddha Chanting - Good Wishes [mp3]
Dietrich Kittner in der Gems
Die Singener Attac-Gruppe wird am Dienstag, den 2. Oktober einen Kabarettabend mit dem bekannten Kabarettisten Dietrich Kittner veranstalten. Die Veranstaltung findet im
Kulturzentrum Gems statt (Mühlenstr. 13), und beginnt um 20 Uhr.
Der Eintritt beträgt 8 Euro, bzw. 6 Euro für Ermäßigte.
Dietrich Kittner, Jahrgang 1935, entdeckte seine Liebe zur Satire während seines Göttinger Studiums der Geschichte und Rechte.
Er brach die akademische Laufbahn ab, um sich der Leitung des von ihm 1960 gegründeten Kabaretts Die Leid-Artikler zu widmen.
Bis 1964 zog er mit den Leid-Artiklern (u.a. Christel Kittner, Rosemarie Schulz, Gisela Kugel, Dor Knecht, Willi Weist-Bosch) u. a. mit den Programmen "In höheren Kr(e)isen" und "Der Freiheit eine Kasse" durch die Republik. Ab 1964 ließ sich die Truppe im Hannoveraner INTIMEN THEATER nieder.
Weitere Programme u.a. "Im Westen nichts Treues", "Goldene Pleiten", "Arm aber kleinlich", folgten. Nach zwei weiteren Jahren löste sich das Ensemble wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten auf. Kittner arbeitete alleine weiter.
Aus dem Nachlass des letzten Leid-Artikler Programms und unter Verwendung von einigen neuen Texten stellte Kittner sein erstes Soloprogramm "Die bornierte Gesellschaft" zusammen.
1968 demonstrierte Kittner mit dem Programm "Wollt ihr den totalen Mief", das politische Dichtungen und Chansons der Zeit seit der Jahrhunderwende enthielt, die unverminderte Gültigkeit und Aktualität der Werke Tucholskys, Brechts, Weinerts und Mühsams.
Kulturzentrum Gems statt (Mühlenstr. 13), und beginnt um 20 Uhr.
Der Eintritt beträgt 8 Euro, bzw. 6 Euro für Ermäßigte.
Dietrich Kittner, Jahrgang 1935, entdeckte seine Liebe zur Satire während seines Göttinger Studiums der Geschichte und Rechte.
Er brach die akademische Laufbahn ab, um sich der Leitung des von ihm 1960 gegründeten Kabaretts Die Leid-Artikler zu widmen.
Bis 1964 zog er mit den Leid-Artiklern (u.a. Christel Kittner, Rosemarie Schulz, Gisela Kugel, Dor Knecht, Willi Weist-Bosch) u. a. mit den Programmen "In höheren Kr(e)isen" und "Der Freiheit eine Kasse" durch die Republik. Ab 1964 ließ sich die Truppe im Hannoveraner INTIMEN THEATER nieder.
Weitere Programme u.a. "Im Westen nichts Treues", "Goldene Pleiten", "Arm aber kleinlich", folgten. Nach zwei weiteren Jahren löste sich das Ensemble wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten auf. Kittner arbeitete alleine weiter.
Aus dem Nachlass des letzten Leid-Artikler Programms und unter Verwendung von einigen neuen Texten stellte Kittner sein erstes Soloprogramm "Die bornierte Gesellschaft" zusammen.
1968 demonstrierte Kittner mit dem Programm "Wollt ihr den totalen Mief", das politische Dichtungen und Chansons der Zeit seit der Jahrhunderwende enthielt, die unverminderte Gültigkeit und Aktualität der Werke Tucholskys, Brechts, Weinerts und Mühsams.
In unregelmäßiger Folge wurden viele neue Programme präsentiert.
Seit 1975 hat Kittner sein festes Domizil im Theater an der Bult in Hannover. 1980 erhielt er den deutschen Schallplattenpreis und 1984 den Deutschen Kleinkunstpreis.
Dietrich Kittner ist unterwegs. Er spielt jährlich vor über 100000 Zuschauern überall im Land. Seine Programme haben auch nach den vielen Jahren seiner kabarettistischen Tätigkeit nichts von Ihrem Witz und Ihrer Schlagfertigkeit verloren. Seine volkstümliche Sprache, seine Geradheit und sein Einfallsreichtum beeindrucken nicht nur sein begeistertes Publikum. Auch öffentliche Institutionen reagieren auf Ihn.... womit? .....z.B. mit Auftrittsverboten.
Verfasser: attac
Jake Shimabukuro - While My Guitar Gently Sweeps [mp3]
Tibetian Buddhist Monks - Words Of Prayer [mp3]
Seit 1975 hat Kittner sein festes Domizil im Theater an der Bult in Hannover. 1980 erhielt er den deutschen Schallplattenpreis und 1984 den Deutschen Kleinkunstpreis.
Dietrich Kittner ist unterwegs. Er spielt jährlich vor über 100000 Zuschauern überall im Land. Seine Programme haben auch nach den vielen Jahren seiner kabarettistischen Tätigkeit nichts von Ihrem Witz und Ihrer Schlagfertigkeit verloren. Seine volkstümliche Sprache, seine Geradheit und sein Einfallsreichtum beeindrucken nicht nur sein begeistertes Publikum. Auch öffentliche Institutionen reagieren auf Ihn.... womit? .....z.B. mit Auftrittsverboten.
Verfasser: attac
Jake Shimabukuro - While My Guitar Gently Sweeps [mp3]
Tibetian Buddhist Monks - Words Of Prayer [mp3]
Freitag, 21. September 2007
Chilkoot Trail - Puh! der Bär
Sheepcamp war das zweite Nachtlager auf dem Trail. Inzwischen waren wir ein nettes Trüppchen, ca. 20 Leute trafen sich abends am Camp. Der Weg dorthin verlief relativ unspektakulär durch nordischen Wald, über Stock und Stein, Wurzeln und Hängebrücken, immer gesäumt von Artefakten aus der alten Pionierzeit.
Am nächsten Tag galt es, den Chilkoot Pass zu erklimmen - der anstrengendste Teil des Trails wartete auf uns, für den man bis zu 12 Stunden Wegzeit rechnen muss und vor Tagesanbruch starten sollte. Deshalb wählten wir die kräfteschonende, kleine Etappe - von Canyon City bis Sheep Camp sind es nur 8 km.
Als wir dort ankamen, waren alle ganz aufgeregt - ein knuffiger Schwarzbär trieb sich in aller Seelenruhe zwischen den Zelten herum, rubbelte seinen Rücken am Baum (unter den links gibt's Videos), schnüffelte mal hier und mal dort und verschwand wieder.
>Da Sheep Camp das letzte Camp auf der alaskanischen Seite und vor dem Chilkoot Pass ist, befindet sich in der Nähe eine Ranger Station mit Hubschrauberlandeplatz. Nachdem alle ihr Lager aufgeschlagen und ihr Süppchen ausgelöffelt hatten, erzählte uns der sympathische Ranger Geschichten aus der alten und der neuen Zeit, machte Spässe und spielte dazu auf seiner Klampfe.
Wir möchten ihm doch bitte Bescheid geben, falls jemand nachts auf dem Weg zum Buschklo den Bären trifft...und wir sollten uns möglichst in Vierergruppen auf den weiteren Weg machen, weil jenseits des Passes starke Bärenaktivitäten im Gange seien. Unter anderem treibe dort ein Problembär sein Unwesen, indem er sich den Wanderern in den Weg stelle, sie anpöble und ihnen dann hinterherlaufe. Zu tätlichen Übergriffen war es bisher aber nicht gekommen.
Grund war wohl, wie wir später erfuhren, eine Trekkerin, die unvorsichtig mit ihrem Essen umgegangen war, was der oder die Bären als Einladung und Fütterung verstanden hatten. Das ist fatal - wenn die Tiere einmal die Erfahrung machen, dass sie ohne Anstrengung an Leckereien wie Zahnpasta oder Schokoriegel rankommen, geben sie sich nicht mehr mit Beerenzählerei und kleinen Fischen zufrieden. Dann werden sie aufdringlich, was für Mensch und Bär unangenehme Folgen haben kann. Während der Mensch meist mit einer Überdosis Adrenalin davonkommt, bedeutet es für die Bären oft das Todesurteil.
Für diesen zum Glück nicht, er bekam nur die rote Karte, wie wir kurz vor unserer Abreise zu Ohren bekamen. Mit welchen Umerziehungsmassnahmen die Ranger das Problemtier in den Griff bekamen, erfuhren wir aber nicht.
Etwas mulmig war mir in jener Nacht schon, wir rückten mit unseren Zelten nah zusammen und waren beruhigt, als eine Familie mit Hund ihr Lager in unserer Nähe aufschlug.
Noch lange horchten wir in die Nacht hinein, es raschelte und knackte um unser Zelt, dann schlug der Hund einmal heftig und laut an, es wurde ruhig und wir fielen in tiefen Schlaf.
Calexico - Sunken Waltz [mp3]
Steve Earle - The Gringo's Tail [mp3]
Townes Van Zandt - My Proud Mountains [mp3]
Am nächsten Tag galt es, den Chilkoot Pass zu erklimmen - der anstrengendste Teil des Trails wartete auf uns, für den man bis zu 12 Stunden Wegzeit rechnen muss und vor Tagesanbruch starten sollte. Deshalb wählten wir die kräfteschonende, kleine Etappe - von Canyon City bis Sheep Camp sind es nur 8 km.
Als wir dort ankamen, waren alle ganz aufgeregt - ein knuffiger Schwarzbär trieb sich in aller Seelenruhe zwischen den Zelten herum, rubbelte seinen Rücken am Baum (unter den links gibt's Videos), schnüffelte mal hier und mal dort und verschwand wieder.
>Da Sheep Camp das letzte Camp auf der alaskanischen Seite und vor dem Chilkoot Pass ist, befindet sich in der Nähe eine Ranger Station mit Hubschrauberlandeplatz. Nachdem alle ihr Lager aufgeschlagen und ihr Süppchen ausgelöffelt hatten, erzählte uns der sympathische Ranger Geschichten aus der alten und der neuen Zeit, machte Spässe und spielte dazu auf seiner Klampfe.
Wir möchten ihm doch bitte Bescheid geben, falls jemand nachts auf dem Weg zum Buschklo den Bären trifft...und wir sollten uns möglichst in Vierergruppen auf den weiteren Weg machen, weil jenseits des Passes starke Bärenaktivitäten im Gange seien. Unter anderem treibe dort ein Problembär sein Unwesen, indem er sich den Wanderern in den Weg stelle, sie anpöble und ihnen dann hinterherlaufe. Zu tätlichen Übergriffen war es bisher aber nicht gekommen.
Grund war wohl, wie wir später erfuhren, eine Trekkerin, die unvorsichtig mit ihrem Essen umgegangen war, was der oder die Bären als Einladung und Fütterung verstanden hatten. Das ist fatal - wenn die Tiere einmal die Erfahrung machen, dass sie ohne Anstrengung an Leckereien wie Zahnpasta oder Schokoriegel rankommen, geben sie sich nicht mehr mit Beerenzählerei und kleinen Fischen zufrieden. Dann werden sie aufdringlich, was für Mensch und Bär unangenehme Folgen haben kann. Während der Mensch meist mit einer Überdosis Adrenalin davonkommt, bedeutet es für die Bären oft das Todesurteil.
Für diesen zum Glück nicht, er bekam nur die rote Karte, wie wir kurz vor unserer Abreise zu Ohren bekamen. Mit welchen Umerziehungsmassnahmen die Ranger das Problemtier in den Griff bekamen, erfuhren wir aber nicht.
Etwas mulmig war mir in jener Nacht schon, wir rückten mit unseren Zelten nah zusammen und waren beruhigt, als eine Familie mit Hund ihr Lager in unserer Nähe aufschlug.
Noch lange horchten wir in die Nacht hinein, es raschelte und knackte um unser Zelt, dann schlug der Hund einmal heftig und laut an, es wurde ruhig und wir fielen in tiefen Schlaf.
Calexico - Sunken Waltz [mp3]
Steve Earle - The Gringo's Tail [mp3]
Townes Van Zandt - My Proud Mountains [mp3]
Was ist Musik wert?
"Am 2. September 2007 beschrieb Rick Rubin seine Zukunftspläne in der Sonntagsausgabe der New York Times für die Plattenfirma Columbia. Der Artikel lautete: "The Music Man". Wenn es nach Rubin geht, dann sollte die Musikindustrie voll auf ein Abonnementskonzept setzen. Ein Musikabo, das Kunden den Zugang zum gesamten verfügbaren Repertoire ermöglicht, egal auf welcher technischen Plattform. Für kleine Künstler und Netlabels ist dieser Weg jedoch keine Möglichkeit."
So steht's in Phlow, Magazin für Musik und Netzkultur
Es ist heute, im Zeitalter von Multimedia und Internet, wohl viel einfacher als früher, ein Musikprojekt aufzuziehen, wobei dies nicht die gleiche Chance gewährleistet, damit auch wirklich im Sinne von Qualität wie auch lukrativ erfolgreich zu werden.
Die Konkurenz ist vielffältig und unübersichtlich; mussten ambitionierte Musiker früher noch jahrelang als Nobodies durch schmuddelige Clubs ziehen und ihre ganze Kreativität einsetzen, um die Musik einem breiteren Publikum und eventuell einem Plattenproduzenten zugänglich zu machen, schiessen heute Bands wie Unkraut aus dem Boden und versuchen ihr schnelles Glück - Internet machts auch möglich. Dies hat zur Folge, dass inzwischen Musik zum Massenkonsumartikel verkommt, MP3's sind beliebig und billig konsumierbar wie Fastfood und als Konsument sieht man sich einem unüberschaubaren Musikangebot gegenüber. Da geht es einem oft ähnlich, wie in amerikanischen Supermärkten: man läuft duch die Regale auf der Suche nach DER Marmelade, alle ähneln sich in der Verpackung, preislich und vom Inhalt her, und nach einer halbe Stunde, nachdem man das 150ste Glas wieder zurückgestellt hat, greift man blind und frustriert zu, in der Hoffnung, ausser künstlich aromatiesierter Zuckerpampe auch etwas Beerengeschmack auf's Brötchen zu kriegen.
Auch ich gehöre manchmal zu den Sammler- und Jägerinnen. Die Objekte der Begierde wechseln meist im Schweinezyklus, mit den Mp3's ging es allerdings etwas schneller. Rasch durchschaute ich den Mechanismus und das führte bei mir zu einem anachronistischen Effekt.
Nachdem ich Unmengen von MP3's gesammelt hatte und feststellen musste, dass mindestens 75% davon Trash für die virtuelle Tonne war, fing ich an, mir die Perlen aus dem musikalischen Einheitsbrei rauszusuchen und auch nach den Interpreten und Bands zu recherchieren. Ich fand darunter beachtens- und hörenswertes, was durchaus dafür geeignet war, mehr als ein mal gehört zu werden und das auch noch mit Genuss.
Darunter waren viele Bands, von denen ich noch nie zuvor etwas gehört hatte und meist dauerte es nicht lange, bis deren CD's in mein Regal wanderten - Amazon ist nur ein Mausklick entfernt - Yo La Tengo, Beirut, Spielerfrau, Patrick Wolf, Portugal.The Man, Victory At Sea, Clann Zu und Sufjan Stevens bereichern seither meine Plattensammlung - um nur einige davon zu nennen.
Als Nebeneffekt kam dazu, dass ich Live-Konzerte wieder zu schätzen gelernt hab, Musik, die unter die Haut geht, die man nicht nur hört, sondern auch spürt, die alle Sinne anspricht, weg von der Masse, der Konserve und vom Mediaplayer. Das ist zwar mit mehr Aufwand und höheren Kosten verbunden, macht aber um ein vielfaches Spass.
Und es macht mir nach wie vor Spass, Mp3's zu sammeln :-)
"Für die Zukunft der Musiker und der Musikindustrie bleibt zu hoffen, dass sich das Konsumentenverhalten irgendwann ändert. Lieber Klasse statt Masse. Lieber weniger MP3's auf der Festplatte, die aber zahlen und lieben."
schreibt Wils in seinem Blog Beitrag "Weniger ist mehr". Dem kann ich nur beipflichten.
Und vielleicht - nicht weniger, nicht mehr - bestreitet Schwester Gaby ja mein 17. Konzert in diesem Jahr...
So steht's in Phlow, Magazin für Musik und Netzkultur
Es ist heute, im Zeitalter von Multimedia und Internet, wohl viel einfacher als früher, ein Musikprojekt aufzuziehen, wobei dies nicht die gleiche Chance gewährleistet, damit auch wirklich im Sinne von Qualität wie auch lukrativ erfolgreich zu werden.
Die Konkurenz ist vielffältig und unübersichtlich; mussten ambitionierte Musiker früher noch jahrelang als Nobodies durch schmuddelige Clubs ziehen und ihre ganze Kreativität einsetzen, um die Musik einem breiteren Publikum und eventuell einem Plattenproduzenten zugänglich zu machen, schiessen heute Bands wie Unkraut aus dem Boden und versuchen ihr schnelles Glück - Internet machts auch möglich. Dies hat zur Folge, dass inzwischen Musik zum Massenkonsumartikel verkommt, MP3's sind beliebig und billig konsumierbar wie Fastfood und als Konsument sieht man sich einem unüberschaubaren Musikangebot gegenüber. Da geht es einem oft ähnlich, wie in amerikanischen Supermärkten: man läuft duch die Regale auf der Suche nach DER Marmelade, alle ähneln sich in der Verpackung, preislich und vom Inhalt her, und nach einer halbe Stunde, nachdem man das 150ste Glas wieder zurückgestellt hat, greift man blind und frustriert zu, in der Hoffnung, ausser künstlich aromatiesierter Zuckerpampe auch etwas Beerengeschmack auf's Brötchen zu kriegen.
Auch ich gehöre manchmal zu den Sammler- und Jägerinnen. Die Objekte der Begierde wechseln meist im Schweinezyklus, mit den Mp3's ging es allerdings etwas schneller. Rasch durchschaute ich den Mechanismus und das führte bei mir zu einem anachronistischen Effekt.
Nachdem ich Unmengen von MP3's gesammelt hatte und feststellen musste, dass mindestens 75% davon Trash für die virtuelle Tonne war, fing ich an, mir die Perlen aus dem musikalischen Einheitsbrei rauszusuchen und auch nach den Interpreten und Bands zu recherchieren. Ich fand darunter beachtens- und hörenswertes, was durchaus dafür geeignet war, mehr als ein mal gehört zu werden und das auch noch mit Genuss.
Darunter waren viele Bands, von denen ich noch nie zuvor etwas gehört hatte und meist dauerte es nicht lange, bis deren CD's in mein Regal wanderten - Amazon ist nur ein Mausklick entfernt - Yo La Tengo, Beirut, Spielerfrau, Patrick Wolf, Portugal.The Man, Victory At Sea, Clann Zu und Sufjan Stevens bereichern seither meine Plattensammlung - um nur einige davon zu nennen.
Als Nebeneffekt kam dazu, dass ich Live-Konzerte wieder zu schätzen gelernt hab, Musik, die unter die Haut geht, die man nicht nur hört, sondern auch spürt, die alle Sinne anspricht, weg von der Masse, der Konserve und vom Mediaplayer. Das ist zwar mit mehr Aufwand und höheren Kosten verbunden, macht aber um ein vielfaches Spass.
Und es macht mir nach wie vor Spass, Mp3's zu sammeln :-)
"Für die Zukunft der Musiker und der Musikindustrie bleibt zu hoffen, dass sich das Konsumentenverhalten irgendwann ändert. Lieber Klasse statt Masse. Lieber weniger MP3's auf der Festplatte, die aber zahlen und lieben."
schreibt Wils in seinem Blog Beitrag "Weniger ist mehr". Dem kann ich nur beipflichten.
Und vielleicht - nicht weniger, nicht mehr - bestreitet Schwester Gaby ja mein 17. Konzert in diesem Jahr...
Mittwoch, 19. September 2007
Das Hide on Jeckell
Das Hide on Jeckel ist ein kleines Hostel und befindet sich am Rande von Whitehorse.
Gerade mal 22 Betten beherbergt das Haus, inklusive 2 Schlafplätzen in einem alten VW-Bus.
Was Renate und Detlev, die Betreiber, vor 7 Jahren aufgebaut haben, ist aber alles andere als ein gewöhnliches Hostel. Liebevoll betreut, gut organisiert und sauber - die Beiden haben alles bestens im Griff. Beim ersten Betreten spürt man sofort eine warme, herzliche Atmosphäre und fühlt sich wie zuhause. Jedes Zimmer ist nach einem eigenen Länder-Motto eingerichtet und jedem Bett bzw. jedem Gast ist wiederum ein Tier aus diesem Land zugeordnet. So findet man sich schnell zurecht, denn die entsprechenden Tierbilder sind auch wieder an den Körbchen im Kühlschrank und in den Küchenregalen angebracht. Mein Bett befand sich z.B. in Afrika und mein Emblem war - analog zu meinem chinesischen Sternzeichen - ein Affe. Gut zu merken.
Es steht dort jedem Gast kostenfrei ein Mountain-Bike zur Verfügung, an zwei High-Speed Internetterminals kann rund um die Uhr for free gesurft werden. Ausser den Zimmern, die mit Stockbetten ausgestattet sind, gibt es einen Aufenthaltsraum und eine gemütliche Küche mit Terasse und Zugang zum Garten, die kreativ gestalteten Badezimmer sind alle mit WC und Dusche ausgerüstet.
Renate und Detlev kamen vor 7 Jahren nach Whitehorse, mit der Idee, etwas neues aufzubauen. Sie kauften das damals ziemlich heruntergekommene Anwesen und machten sich an die erfolgreiche Arbeit. Der Laden läuft inzwischen gut, selbst im langen, kalten Yukon Winter kommen die Besucher aus aller Welt, inzwischen auch viele Stammgäste, welche jedes Jahr die warme Atmosphäre des Hide on Jeckell (das Haus steht an der Ecke Jeckell Street, deshalb der Name) zu schätzen wissen.
Während des dortigen 3-tägigen Aufenthalts am Ende unserer Reise, hatten wir tolle und interessante Begegnungen mit Menschen aus China, Frankreich, Brasilien, USA, Japan, Deutschland und Kanada. Clemens aus Deutschland z.B. erfüllte sich seinen grossen Traum einer 5-monatigen Reise vom höchsten Norden bis in den tiefsten Süden Amerikas. Er ritt mit einem Pferd in die Wildnis, erlernte dort das Jagen mit Pfeil und Bogen, war beim Lachsfischen erfolgreich, paddelte hunderte von Kilometern im Kanu auf dem Yukon und wollte nun die alte Goldgräberroute, den Chilkoot-Trail, erwandern. Da wir den Trail schon in der ersten Woche gelaufen sind, tauschten wir Erfahrungen aus, was mit meinem Schlafsackverlust endete.
Clemens' alter Schlafsack taugte nicht für die zwischenzeitlich relativ niederen Nachttemperaturen, für 100$ kaufte er mir meinen alten ab - Duty Free zur Freude.
Beim Abschied verriet uns Detlev, dass sie das Hostel verkaufen wollen. 7 Jahre an einem Projekt sind genug, meinte er, sie wollen wieder etwas Neues aufbauen. Wo und was wissen sie noch nicht - wenn die Hütte verkauft ist, gehts erst mal 1 Jahr auf Reisen und Ideensuche.
Für Auswanderungswillige wäre das Hostel ein ideales Einstiegsprojekt.
Obwohl wir uns schon ein wenig auf zuhause gefreut hatten, machten die Leute vom Hostel uns den Abschied ziemlich schwer. Den Beiden wünsch ich jedenfalls auf ihrem weiteren Weg ganz viel Glück!
Nick Drake - Road [mp3]
Jefferson Airplane - Embryonic Journey [mp3]
Horsepower - Seen What I Saw [mp3]
Iron & Wine - An Angry Blade [mp3]
Townes Van Zandt - Snow Don't Fall [mp3]
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