Hörst Du die Stille?
Der Nebel senkt sich.
Doors - Summer's Almost Gone [mp3]
Von Pelly Crossing/Yukon nach Eagle/Alaska mit dem KajakIn meinem Brief habe ich die Ortsnamen der Ureinwohner verwendet, wo immer ich sie lernen konnte. Meiner Meinung nach sollte dies immer untersucht werden. Die indianischen Namen für Berge, Seen und Flüsse sind Richtungsweiser für Reisende, wer sie auch immer sein mögen. Diese Namen mit Namen einer fremden Sprache zu ersetzen bedeutet, die natürlichen Wegweiser zu zerstören…Ein weiterer guter Grund, diese Namen zu erhalten besteht darin, dass einige Traditionen mit diesen Namen verknüpft sind. Diese Menschen haben keine geschriebene Sprache, doch ihre Ortsnamen sind ein ausgezeichnetes Mittel, ihre Geschichte zu lernen.
Die Basaltwand gegenüber von Fort Selkirk wird Melú genannt und der Hügel, der nordöstlich von Fort Selkirk liegt heißt Eté cho, was soviel wie „die ältesten Menschen" heißt (T. McGinty, FSEOHP, p. 2).
Von Pelly Crossing/Yukon nach Eagle/Alaska mit dem Kajak
Fort Selkirk war ein wirklich wichtiger Ort. Alle kamen hierher zum Handeln - von Ross River, Carmacks und der Küste. Einige kamen sogar von noch weiter her. Bei mehreren Gelegenheiten zogen Menschen aus Fort Good Hope und Fort Norman über die Mackenzie Mountains nach Fort Selkirk. Die Tlingit und Chilkat von der Küste reisten auf einem Pfad nach Fort Selkirk, der später als Dalton Trail bekannt wurde, um mit den Menschen dort zu handeln. Die meisten dieser Treffen fanden im Frühling und Sommer statt.
Viele der Gebäude sind mittlerweile wieder aufgebaut worden. Die Fort Selkirk Historic Site ist anteilig im Besitz der Selkirk First Nation und des Tourismus- und Kulturministeriums der Provinzregierung. Es gibt keinen Straßenanschluss. Fort Selkirk kann per Boot oder Flugzeug erreicht werden.
Kuhglockengeläut weckte mich frühmorgens. Moment mal, Kuhglocken? Ich muss mich verhört haben, Kühe gibt’s auf den Almen aber nicht auf einer Sandbank im Yukon. Da war es wieder - und es kam näher. Vorsichtig öffnete ich den Reissverschluss des Zeltes und lugte durch einen Spalt hinaus. Keine Kühe, sondern zwei wunderschöne Pferde, eines davon mit Glocke ausgestattet, nahmen gemächlich aber neugierig Kurs auf unser Lager. Warum zum Teufel liefen hier Pferde rum und woher kamen die? Später erfuhren wir, dass sich nicht weit vom Ufer entfernt eine Farm befindet und dort vermutlich auch der Stall der Tiere.
Erfreut über diesen überraschenden Besuch, krabbelten wir gleich aus den Schlafsäcken und liessen mit den üblichen Aktivitäten den Tag beginnen. Dieser zeigte sich gleich von seiner besten Seite, die Sonne strahlte mit uns um die Wette und der Himmel präsentierte sich vielversprechend blau und wolkenarm und so beschlossen wir, erst mal auf der Insel zu bleiben - mit Kaffee und Buch bewaffnet faulenzten wir uns durch die Sonnenstunden. Am späten Nachmittag, als sich immer dickere Wolken vor die Sonne schoben und ihr die wärmende Kraft raubten, wurde es ungemütlich - die ersten Tropfen fielen und wir rüsteten die Boote zur Weiterfahrt.
Unser nächstes Ziel war Fort Selkirk, direkt an der Mündung des Pelly in den Yukon gelegen und nur ca. 20 km entfernt.
Auf dem Fluss fing es dann bald kräftig an zu regnen, die Temperatur sank und wir mussten ordentlich ins Paddel greifen, um warm zu bleiben-
Von Pelly Crossing/Yukon nach Eagle/Alaska mit dem KajakPelly Crossing, ein verschlafenes Nest am Klondike Highway mit rund 300 Einwohnern, war am Anfang des 20. Jahrhunderts ein Versorgungslager für die Highwayarbeiter und Fährstation über den Pelly River. Heute leben hauptsächlich Indianer der Selkirk First Nations dort, die sich überwiegend traditionell vom Fischen, Jagen und Fallenstellen ernähren.