Samstag, 28. Februar 2009
Im Schatten der Abwrackprämie
Liebe Angela, liebe Bundesregierung !
Ich schreibe diesen Beitrag, damit ihr euch auch mal freut. Ich finde nämlich eure Idee mit der Abwrackprämie einfach supergeil. Gerne würde ich auch davon profitieren. Da mein Auto schon 19 Jahre alt ist, bekomme ich sicher die doppelte Prämie, denn wie mir zu Ohren gekommen ist, seid ihr bei der Unterstützung von Schrott nicht grade kleinlich.
Ein klitzekleines Problem gibt es da allerdings noch. Ich würde gerne die Prämie kassieren, aber ein neues Auto will ich gar nicht. Ich habe die Nase gestrichen voll von diesen stinkigen Auslaufmodellen. Bin zwar keine Bank, hab da aber ein wenig abgeguckt, die kassieren ja noch ganz andere Beträge obwohl sie gar nichts abwracken müssen. Wir Steuerzahlerfuzzies sind ja so doof und blechen das, haha. Hoffentlich führen diese Konjunkturgeschenkpakete dazu, dass möglichst viele von uns Steuerzahldeppen weiterhin abdrücken dürfen. Das wäre toll !!
Aber noch mal zurück zu meinem ganz persönlichen Problem. Das ist nämlich so: in unserer Stadt stellen ein paar ganz Schlaue immer neue Blitzer auf. In geschickter Kombination mit verwirrenden Lichtsignalen versuchen sie, die Geldsäckchen der nichtsahnenden Bürger zu leeren und ihres aufzufüllen. Das ist eine super Idee. Gabs schon früher, man nannte die Leute damals Wegelagerer. Neulich hatte ich den innovativen Gedanken einer Blitzerflatrate. Nein, nicht als versteckte Zusatzsteuer, sondern weil ich immer so Spass an dem Blitzlichtgewitter bei Nacht habe. Bevor es aber zur Konkretisierung kam, funkten mir ein paar Spassbremsen aus Flensburg dazwischen und jetzt ist erst mal Schluss mit Lustig. Ausserdem hätte ich neulich noch fast eine Katze überfahren und dieser Spass ist ja echt schon grenzwertig.
Aus lauter Frust lasse ich mein altes Schrottauto jetzt einfach vor der Haustür stehen, falls da grade mal ein Platz frei ist. Da unsere soziale Wohnungsbaugesellschaft der Meinung ist, die Mieter sollen doch selbst schauen, wo sie ihren Schrottkübel hinstellen und die Garagen in den Häusern fremdvermieten, ist das äusserst selten der Fall.
Pfiffig wie ich nun mal bin, habe ich ziemlich schnell rausgefunden, dass sich "per pedes" nicht nur gut anhört, sondern auch gut ist. Die vielfältigen Vorzüge werden mir täglich während meines meditativen Nordic Walkings zur Arbeit bewusst. Nicht nur meine Gelenke und meine Figur profitieren davon, sondern auch mein Geldbeutel, die Katzen und die schwer belasteten Krankenkassen. Ausserdem schone ich die Umwelt, denn meine körperlichen Ausdünstungen belasten die Umwelt weit weniger als die meines Autos. Da nun bald der Frühling Einzug hält, würde ich gerne den einen oder anderen Weg mit meinem geliebten Fahrrad zurücklegen. Mein Drahtesel ist aber inzwischen ein altgedienter Recke und müsste dringend runderneuert werden.
Da kam mir die Kampagne des VCD gerade recht: altes Fahrrad verschrotten und Umweltprämie beantragen.
Ein neues Fahrrad ist bekanntlich wesentlich preiswerter als ein neues Auto, deshalb würde ich mich auch mit einer Prämie von 250 Euro zufrieden geben.
Angela, da Du in puncto schneller, unkonventioneller Problemlösungsstrategien ein pfiffiges Mädchen bist und im tiefsten Grunde Deines Herzens weisst, dass man ohne Umwelt auch keine Autos mehr braucht, hoffe ich inbrünstig, dass Dein Herz gross genug ist und nicht nur für grosse Banken und Autos schlägt, sondern auch für uns kleine Radfahrer.
Glaub mir, DAS würde jeder verstehen !
Freitag, 27. Februar 2009
Ten Years After
fourty years later
Auch alte Herren machen gute Musik.
Davon konnte ich mich mal wieder im Salzhaus zu Winterthur überzeugen.
Woodstock, Fillmore East und Ten Years After, unzertrennlich verbundene Begriffe, die zu Legenden wurden und deren Nennung zumindest den Frühgeborenen unter uns Glanz in die Augen treiben dürften.
Glanz in den Augen hatte auch das zahlreiche Publikum, als die Recken von Ten Years After die Bühne stürmten und mit ihren unvergesslichen Songs wie Good Morning Little School Girl, Love Like A Man und I'm Going Home der Legende Leben einhauchte und mit hinreissenden Soli und harttreibendem Groove den Saal zum Kochen brachte.
LEO LYONS am Bass, Drummer RIC LEE und CHICK CHURCHILL am Keyboard gehören noch zum Urgestein der Band, Frontman ALVIN LEE ist inzwischen leider nicht mehr mit dabei. Seinem Nachfolger, dem jungen Sänger und Gitarristen JOE GOOCH, fehlt noch der stimmliche Blues-Rotz und die Ausstrahlung, ist aber spieltechnisch definitiv ein würdiger Ersatz.
Frisch, unverkrampft und eindringlich kam ihr unverwechselbarer Sound rüber, was die Jungs abliefern hat nach wie vor durchweg grosse Klasse - und so richtig alt sind sie auch nicht geworden.
Fazit: das war Bluesrock vom Feinsten und ein tip-top Konzert in feiner Location !
Ten Years After - I'm Goin' Home [mp3]
Ten Years After - Love Like A Man [mp3]
Ten Years After - I Woke Up This Morning [mp3]
Mittwoch, 11. Februar 2009
Tommy Emmanuel
"Tommy begann im Alter von vier Jahren auf der Gitarre zu spielen. Er lernte nur nach Gehör und hatte weder Unterricht noch Lehrmaterialien. Bereits mit sechs Jahren spielte er auf nahezu professionellem Niveau. Kurz nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1966 wurde seine Familie vom australischen Countrymusik-Star Buddy Williams entdeckt und mit auf Tour genommen. Nach einiger Zeit wurde das von der australischen Kinderwohlfahrt unterbunden und die Kinder mussten auf eine normale Schule gehen.
In seiner frühen Jugend zog Tommy Emmanuel nach Sydney, um eine Laufbahn als Gitarrist einzuschlagen. Er spielte in diversen Clubs der Stadt und sein Talent blieb nicht lange unbemerkt.
Hauptsächlich spielt Tommy Emmanuel auf Westerngitarren der australischen Firma Maton, von denen er viele besitzt.
Er zupft, kratzt, trommelt und klopft auf seinen Gitarren und erschafft so eine enorme Tonvielfalt und Atmosphäre.
Seine umwerfenden Darbietungen, außergewöhnlichen Spielfähigkeiten und sein scheinbar unerschöpfliches Repertoire versetzen sein Publikum immer wieder in Staunen und Hochstimmung."
Ob Tommy auch mich in Staunen und Hochstimmung versetzen wird, erfahrt ihr nach seinem Konzert im
Züricher Volkshaus am 27.4.2009
auf diesem blog.
Bis dahin gibt's erstmal eine Kostprobe.
In seiner frühen Jugend zog Tommy Emmanuel nach Sydney, um eine Laufbahn als Gitarrist einzuschlagen. Er spielte in diversen Clubs der Stadt und sein Talent blieb nicht lange unbemerkt.
Hauptsächlich spielt Tommy Emmanuel auf Westerngitarren der australischen Firma Maton, von denen er viele besitzt.
Er zupft, kratzt, trommelt und klopft auf seinen Gitarren und erschafft so eine enorme Tonvielfalt und Atmosphäre.
Seine umwerfenden Darbietungen, außergewöhnlichen Spielfähigkeiten und sein scheinbar unerschöpfliches Repertoire versetzen sein Publikum immer wieder in Staunen und Hochstimmung."
Ob Tommy auch mich in Staunen und Hochstimmung versetzen wird, erfahrt ihr nach seinem Konzert im
Züricher Volkshaus am 27.4.2009
auf diesem blog.
Bis dahin gibt's erstmal eine Kostprobe.
Dienstag, 10. Februar 2009
Freitag, 30. Januar 2009
Donnerstag, 29. Januar 2009
15. Eagle und die Yukon Queen
Von Pelly Crossing/Yukon nach Eagle/Alaska mit dem Kajak
Der achtzehnte und letzte Tag unseres Flussabenteuers dämmerte und erfreut stellten wir fest, dass der Sturm sich etwas gelegt hatte. Wir brachen zeitig auf, wussten wir doch nicht, welche Überraschungen der Fluss für uns noch bereithielt. Die Schwierigkeiten waren aber zum Glück vergleichsweise gut zu meistern und wir kamen zügig voran.
Nach ein paar Stündchen erreichten wir die Grenze zwischen Kanada und Alaska. Lediglich eine Schneise im Wald, ein Grenzstein und zwei an einem Seil aufgehängte Flaggen weisen darauf hin.
Durch die Waldschneise könnte man theoretisch bis zum Nordpolarmeer schauen, sie verläuft über 2.000 km schnurstracks durch die Wildnis. Wir machten uns auf die Socken und meldeten uns in Ermangelung eines Grenzpostens beim Stein in Alaska an.
Während wir uns ein wenig die Füsse vertraten, vernahmen wir aus der Ferne das Grummeln von Motoren - das konnte nur die "Yukon Queen" sein. Der Katamaran schippert im Sommer einmal täglich morgens Touristen von Dawson City nach Eagle und nachmittags den Yukon aufwärts wieder zurück. Wenn sie uns sah, drosselten sie ihre starken Motoren und wechselte auf die andere Seite, die mächtigen Wellen hätten uns sonst umgeworfen. Da man sie aber meistens hört lange bevor man sie sieht, hatten wir es immer geschafft, rechtzeitig an Land zu gehen. Als das Schiff über die Grenze fuhr, ertönte plötzlich aus dem Lautsprecher eine Stimme: "welcome to the United States of America". Wir erschraken erst mal mächtig, fühlten uns fast ertappt und mussten dann lauthals lachen, als wir begriffen, dass diese Begrüssung uns galt, denn der Kahn fuhr ja gerade aus den USA hinaus.
Nach dieser netten Einlage machten wir uns auf die letzten Kilometer und bald schon sahen wir die ersten Hütten am Ufer, welche dann immer dichter beeinander standen und die Ortschaft Eagle bildeten.
In der Nähe des Hafens legten wir die Kajaks an und gingen erst mal auf die Suche nach unserem Fahrer Jerry, der uns wieder nach Whitehorse zurückbringen sollte.
Nicht lange, und wir fanden ihn im Riverside Cafe, der einzigsten Kneipe in Eagle, wo er sich auch schon ein Zimmer gemietet hatte. Die Freude über das Wiedersehen und die gelungene Tour war gross und bei ein- zwei Kaffee bequasselten wir unsere weiteren Pläne. Als nächstes mussten wir nach einem Grenzposten Ausschau halten um die Einreiseformalitäten zu erledigen. Das Office war aber unbesetzt und abgeschlossen, so fragten wir im Laden nebenan nach, ob uns jemand Auskunft über den Verbleib des Officers geben könnte. Ein kurzer Anruf, und wenig später kam der Ranger auf seinem Quad angesaust und wir folgten ihm in sein Büro, wo er ziemlich unkonventionell unseren Pässen die Stempel verpasste. Bei einem netten Plausch erfuhren wir nebenbei, dass unsere Ankuft gerade seine Fischfangaktivitäten unterbrochen und er uns sowieso schon mit dem Fernglas entdeckt hatte und wo wir unser Zelt aufstellen könnten.
Jerry war wohl müde nach der langen Fahrt und hatte sich zwischenzeitlich in sein Zimmer verdrückt und nach einem kleinen Rundgang durch den Ort fuhren wir zu den Booten, holten das Zelt und die Schlafsäcke und machten uns auf den Weg zu unserem Nachtlager.
Dort entdeckten wir einen Biberbau und hatten das Glück, diese putzigen Gesellen bei ihrer Arbeit beobachten zu können. Eine wunderschöne Abendstimmung rundete dieses Erlebnis ab, mit der Vorfreude auf's nächste Abenteuer - die Tombstone Mountains - liessen wir den Abend am Lagerfeuer ausklingen und krochen mit einem unbeschreiblichen Glücksgefühl in die wärmenden Schlafsäcke.
Iggy Pop - Lust For Life [mp3]
Talking Heads - Once In A Lifetime [mp3]
The Band - Life Is A Carnival [mp3]
The Rolling Stones - 2000 Light Years From Home [mp3]
Sid Vicious - My Way [mp3]
Der achtzehnte und letzte Tag unseres Flussabenteuers dämmerte und erfreut stellten wir fest, dass der Sturm sich etwas gelegt hatte. Wir brachen zeitig auf, wussten wir doch nicht, welche Überraschungen der Fluss für uns noch bereithielt. Die Schwierigkeiten waren aber zum Glück vergleichsweise gut zu meistern und wir kamen zügig voran.
Nach ein paar Stündchen erreichten wir die Grenze zwischen Kanada und Alaska. Lediglich eine Schneise im Wald, ein Grenzstein und zwei an einem Seil aufgehängte Flaggen weisen darauf hin.
Durch die Waldschneise könnte man theoretisch bis zum Nordpolarmeer schauen, sie verläuft über 2.000 km schnurstracks durch die Wildnis. Wir machten uns auf die Socken und meldeten uns in Ermangelung eines Grenzpostens beim Stein in Alaska an.
Während wir uns ein wenig die Füsse vertraten, vernahmen wir aus der Ferne das Grummeln von Motoren - das konnte nur die "Yukon Queen" sein. Der Katamaran schippert im Sommer einmal täglich morgens Touristen von Dawson City nach Eagle und nachmittags den Yukon aufwärts wieder zurück. Wenn sie uns sah, drosselten sie ihre starken Motoren und wechselte auf die andere Seite, die mächtigen Wellen hätten uns sonst umgeworfen. Da man sie aber meistens hört lange bevor man sie sieht, hatten wir es immer geschafft, rechtzeitig an Land zu gehen. Als das Schiff über die Grenze fuhr, ertönte plötzlich aus dem Lautsprecher eine Stimme: "welcome to the United States of America". Wir erschraken erst mal mächtig, fühlten uns fast ertappt und mussten dann lauthals lachen, als wir begriffen, dass diese Begrüssung uns galt, denn der Kahn fuhr ja gerade aus den USA hinaus.
Nach dieser netten Einlage machten wir uns auf die letzten Kilometer und bald schon sahen wir die ersten Hütten am Ufer, welche dann immer dichter beeinander standen und die Ortschaft Eagle bildeten.
In der Nähe des Hafens legten wir die Kajaks an und gingen erst mal auf die Suche nach unserem Fahrer Jerry, der uns wieder nach Whitehorse zurückbringen sollte.
Nicht lange, und wir fanden ihn im Riverside Cafe, der einzigsten Kneipe in Eagle, wo er sich auch schon ein Zimmer gemietet hatte. Die Freude über das Wiedersehen und die gelungene Tour war gross und bei ein- zwei Kaffee bequasselten wir unsere weiteren Pläne. Als nächstes mussten wir nach einem Grenzposten Ausschau halten um die Einreiseformalitäten zu erledigen. Das Office war aber unbesetzt und abgeschlossen, so fragten wir im Laden nebenan nach, ob uns jemand Auskunft über den Verbleib des Officers geben könnte. Ein kurzer Anruf, und wenig später kam der Ranger auf seinem Quad angesaust und wir folgten ihm in sein Büro, wo er ziemlich unkonventionell unseren Pässen die Stempel verpasste. Bei einem netten Plausch erfuhren wir nebenbei, dass unsere Ankuft gerade seine Fischfangaktivitäten unterbrochen und er uns sowieso schon mit dem Fernglas entdeckt hatte und wo wir unser Zelt aufstellen könnten.
Jerry war wohl müde nach der langen Fahrt und hatte sich zwischenzeitlich in sein Zimmer verdrückt und nach einem kleinen Rundgang durch den Ort fuhren wir zu den Booten, holten das Zelt und die Schlafsäcke und machten uns auf den Weg zu unserem Nachtlager.
Dort entdeckten wir einen Biberbau und hatten das Glück, diese putzigen Gesellen bei ihrer Arbeit beobachten zu können. Eine wunderschöne Abendstimmung rundete dieses Erlebnis ab, mit der Vorfreude auf's nächste Abenteuer - die Tombstone Mountains - liessen wir den Abend am Lagerfeuer ausklingen und krochen mit einem unbeschreiblichen Glücksgefühl in die wärmenden Schlafsäcke.
Iggy Pop - Lust For Life [mp3]
Talking Heads - Once In A Lifetime [mp3]
The Band - Life Is A Carnival [mp3]
The Rolling Stones - 2000 Light Years From Home [mp3]
Sid Vicious - My Way [mp3]
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