Das Ulmer Zelt, eines der größten und längsten Zelt-Festivals in Deutschland, öffnet am 18.Mai auf dem Festplatz Friedrichsau wieder mal seine Pforten.
Im und um das 1.000 Besucher fassende Zirkusrundzelt herum finden vom 18.05. – 03.07. über 70 Veranstaltungen statt. Viele nationale wie auch internationale Künstler geben sich die Ehre – von Rock, Pop, Blues, Jazz und Klassik sowie Comedy, Tanz, Kabarett und Varieté - für jeden Geschmack wird etwas geboten.
Für meinen Geschmack sind auch wieder einige Schmankerln dabei, vor allen Dingen folgender Leckerbissen:
Samstag 05.06. BluesRock (stehend)
18:00 Bleeding Fingers Roots Rock (Eintritt frei)
20:00 Joe Bonamassa
"Mag sein, dass Joe Bonamassa wie eine Supernova am Blues-Himmel auftauchte. Doch er verglüht nicht. Explosives wie filigranes Gitarrenspiel von einem, der schon mit 12 auf der Bühne stand - mit BB King höchstpersönlich. Heute gilt der 33-Jährige als einer der Besten. 2009 gab's für ihn in London schon nach 15 Sekunden Standing Ovations."
Joe Bonamassa – Had To Cry Today
Joe Bonamassa – Tea For One
Joe Bonamassa – A New Day Yesterday
Stehplatz 32 und 33 sind schon gebucht :)
Ulmer Zelt 2010 – 18.05. bis 03.07.2010
Das ganze Programm:
18.05.10 Gerhard Polt und die Biermösl Blosn
19.05.10 Gerhard Polt und die Biermösl Blosn
20.05.10 Lost Bayou Ramblers/Cajun Roosters Trio
21.05.10 LaBrassBanda: Übersee
22.05.10 Siyou’n’Hell
23.05.10 Tamikrest/Dirtmusic
24.05.10 David Orlowsky Trio: Nessiah
26.05.10 Panteón Rococó: 15 Jahre – Ejercito de Paz
27.05.10 Erja Lyytinen: Voracious Love
28.05.10 Rajaton
29.05.10 Sophie Hunger „1983“
30.05.10 Oropax: Im Rahmen des Unmöglichen
02.06.10 Dulsori: Binari – The Spirit of the Beat
03.06.10 Birth Control/ Epitaph: 40 Jahre Krautrock
04.06.10 Mardi Gras.bb: Von Humboldt Picnic
05.06.10 Joe Bonamassa
06.06.10 GlasBlasSing Quintett: Keine Macht den Dosen
08.06.10 The Baseballs
09.06.10 Hazmat Modine: Cicada
11.06.10 !High Voltage! am Freitag
12.06.10 !High Voltage! am Samstag
13.06.10 Fatih Çevikkollu: Komm zu Fatih
14.06.10 Roxy Open Stage
16.06.10 Annamateur & Außensaiter: Walgesänge
17.06.10 SWR1 Pop&Poesie
18.06.10 Wallis Bird: New boots
19.06.10 Sväng: Jarruta
20.06.10 Simone Solga: Bei Merkels unterm Sofa
23.06.10 Carmen: Arrangiert für ein Zigeunerorchester
24.06.10 Nina Hagen Band
25.06.10 Martin Turner’s Wishbone Ash
26.06.10 Ten Years After
27.06.10 Ottfried Fischer: Wo meine Sonne scheint
30.06.10 Uiscedwr: Fish – Cat – Door
01.07.10 Michael Schenker Group: MSG 30 Jahre Tour
02.07.10 Saltatio Mortis: 10 Jahre
03.07.10 Saint Lu
(Quelle: Originalmeldung)
Sonntag, 2. Mai 2010
Dienstag, 27. April 2010
Urinstinkte
Unheimlich glaube ich immer noch daran, dass sich Gesandte Al-Kaidas mit ihren Schäufelchen vom Hindukusch nach Island durchgruben, um dort unter dem Eis zu zündeln und den Rest der Welt zu veraschen.
Jedenfalls hatten sich die Aschewolke sowie alle anderen Wolken seit der letzten Wanderung verflüchtigt, weisse Streifen zerpflügten endlich wieder den eintönigen Himmel, die leicht morgendunstverhangene Sicht zauberte einen tiefblauen See und weichgezeichnete Silhouetten majestätischer Berge ins Blickfeld.
Nun, die Suche nach einem 5-Sterne Grillplatz gestaltete sich wieder mal ziemlich anspruchsvoll und zog sich ordentlich in die Länge. Von Brunnen am Vierwaldstättersee brachte uns die Bahn nach Flüelen am Urner See. Die 17 km Wegstrecke zurück nach Brunnen war geflankt von viel See auf der einen Seite und noch mehr Berg auf ringsrum, die Feuerstellen aber waren entweder zu privat oder zu verschwunden. So mussten wir unsere Gelüste vorzeitig in einem sonnendurchfluteten Biergarten stillen. Angesichts einer delikaten Zuger Kirschtorte verflüchtigte sich die Gier nach der Wurst und das folgende Erdinger Weissbier brachte den Weg als Ziel ganz schön ins Wanken.
Dann - Rauchzeichen am Ende des Weges, freundliche Jungmenschen liessen uns an ihrer Glut teilhaben, während sie sich selbst genügten und knutschend Frühlingsgefühle verströmten.
Für uns war die Wurst das Ziel. Treffsicher bohrte sich der Spiess ins Herz der Tomaten-Käse-Servela. Irgendwie.
Leider musste ich aufgrund der vorbereitenden Aktivitäten auf diesen fantastischen Abend verzichten
Blues is eben not all.
Bonnie Prince Billy - That's What Our Love Is
Paul McCartney Wings - Arrow Through Me
The Strokes - Take It Or Leave It
Jedenfalls hatten sich die Aschewolke sowie alle anderen Wolken seit der letzten Wanderung verflüchtigt, weisse Streifen zerpflügten endlich wieder den eintönigen Himmel, die leicht morgendunstverhangene Sicht zauberte einen tiefblauen See und weichgezeichnete Silhouetten majestätischer Berge ins Blickfeld.
Nun, die Suche nach einem 5-Sterne Grillplatz gestaltete sich wieder mal ziemlich anspruchsvoll und zog sich ordentlich in die Länge. Von Brunnen am Vierwaldstättersee brachte uns die Bahn nach Flüelen am Urner See. Die 17 km Wegstrecke zurück nach Brunnen war geflankt von viel See auf der einen Seite und noch mehr Berg auf ringsrum, die Feuerstellen aber waren entweder zu privat oder zu verschwunden. So mussten wir unsere Gelüste vorzeitig in einem sonnendurchfluteten Biergarten stillen. Angesichts einer delikaten Zuger Kirschtorte verflüchtigte sich die Gier nach der Wurst und das folgende Erdinger Weissbier brachte den Weg als Ziel ganz schön ins Wanken.
Dann - Rauchzeichen am Ende des Weges, freundliche Jungmenschen liessen uns an ihrer Glut teilhaben, während sie sich selbst genügten und knutschend Frühlingsgefühle verströmten.
Für uns war die Wurst das Ziel. Treffsicher bohrte sich der Spiess ins Herz der Tomaten-Käse-Servela. Irgendwie.
Leider musste ich aufgrund der vorbereitenden Aktivitäten auf diesen fantastischen Abend verzichten
Blues is eben not all.
Bonnie Prince Billy - That's What Our Love Is
Paul McCartney Wings - Arrow Through Me
The Strokes - Take It Or Leave It
Donnerstag, 22. April 2010
Mittwoch, 21. April 2010
Aschenputtel
Die Geschehnisse der fünften, rauchfreien Woche brodeln noch unter der Oberfläche, vulkanös, kurz vor dem Ausbruch senden dezente Rauchzeichen und vernebeln mir die Sinne.
Immerhin fand sich eine geschmacklich durchaus würdige Alternative zum Zigarettenrauch, die relativ milden Temperaturen und unsere Landesnachbarn mit den freundlichen Rachenlauten machten es möglich. Dort, hinter den sieben Bergen lässt es sich vorzüglich gehen und im Vorbeigehen entdeckt man viele der schweizer 5-Sterne-Grillplätze. Dazu die gute Olma-Bratwurst im Rucksack, ein Opinellmesser, Südkurier und Streichhölzer. Das Geniale ist immer einfach.
Vor Wochen, als der Kampf ums KKH tobte, drohte meinem Südkurier-Abo das Aus. Die Entscheidung entpuppte sich als Schall und Rauch, denn die Postille dient während der Fahrt in die Idylle als flüchtiger Lesestoff, dann als isolierende Sitzmatte zwischen mir und feuchtem Waldboden und letztendlich als vorzüglicher Brandbeschleuniger für die Kochstelle. Eine starke Ökobilanz für eine eher schwache Gazette.
Beim letzten Gehen erweiterte ich gedanklich das wärmende Nutzungsspektrum, da die al-qaidalische Aschewolke beim Überschreiten der 1000 Höhenmeter gefährlich nahekam und eine daraus resultierende Sichtbehinderung ein längeres Verharren am Berg in den Wahrscheinlichkeitsbereich rückte.
Zwei Olma Bratwürste, eine fettreduzierte Wurst und eine Leihwurst, gebräunt auf drei südkurierbeschleunigten Lagerfeuern, verteilt auf 60 km schweizer und 20 km deutschen Wanderwegen, das ist eine gute Bilanz.
Dafür lass ich mir schon mal auf die Schulter klopfen.
Them - Dirty Old Man
Them - Waltz of the Flies
Immerhin fand sich eine geschmacklich durchaus würdige Alternative zum Zigarettenrauch, die relativ milden Temperaturen und unsere Landesnachbarn mit den freundlichen Rachenlauten machten es möglich. Dort, hinter den sieben Bergen lässt es sich vorzüglich gehen und im Vorbeigehen entdeckt man viele der schweizer 5-Sterne-Grillplätze. Dazu die gute Olma-Bratwurst im Rucksack, ein Opinellmesser, Südkurier und Streichhölzer. Das Geniale ist immer einfach.
Vor Wochen, als der Kampf ums KKH tobte, drohte meinem Südkurier-Abo das Aus. Die Entscheidung entpuppte sich als Schall und Rauch, denn die Postille dient während der Fahrt in die Idylle als flüchtiger Lesestoff, dann als isolierende Sitzmatte zwischen mir und feuchtem Waldboden und letztendlich als vorzüglicher Brandbeschleuniger für die Kochstelle. Eine starke Ökobilanz für eine eher schwache Gazette.
Beim letzten Gehen erweiterte ich gedanklich das wärmende Nutzungsspektrum, da die al-qaidalische Aschewolke beim Überschreiten der 1000 Höhenmeter gefährlich nahekam und eine daraus resultierende Sichtbehinderung ein längeres Verharren am Berg in den Wahrscheinlichkeitsbereich rückte.
Zwei Olma Bratwürste, eine fettreduzierte Wurst und eine Leihwurst, gebräunt auf drei südkurierbeschleunigten Lagerfeuern, verteilt auf 60 km schweizer und 20 km deutschen Wanderwegen, das ist eine gute Bilanz.
Dafür lass ich mir schon mal auf die Schulter klopfen.
Them - Dirty Old Man
Them - Waltz of the Flies
Mittwoch, 7. April 2010
Hasenjagd ohne Rauchzeichen
Man möchte ja gerne glauben, die Zeit jenseits der Glimmstängel läute eine Ära der gesichtlichen Entfaltung, der Lungen- und Raumentnebelung und das Ende der atemlos hüstelnden morgendlichen Sprints ins Leben ein, liesse gänzlich viel mehr Raum für Klimmzüge und mache sich letztendlich in einem dicken Geldbeutel bemerkbar, vollgefressen mit sinnfreiem Automatenmünz.
Wahr ist, dass mein Spinnennetz verwaist, weil spinnen und schreiben untrennbar mit Qualm verbunden sind, es qualmt in den Mund hinein und aus ihm wieder heraus, ja, der ganze Kopf und selbst die Finger qualmen und wenn man über heisse Themen schreibt, qualmt manchmal sogar das Herz des Rechners.
Nun seh ich mich vor der Herausforderung, Finger und Kopf ohne Initialqualm zum Qualmen zu bringen - keine leichte Aufgabe. Seit 3 Wochen versuche ich, meine Nikotinsynapsen umzupolen, ihnen gebetsmühlenartig einzubleuen: ohne Rauch gehts auch ohne Rauch gehts auch auch ohne Rauch gehts mhmhmh mh mh etc.pp. - bis dann diese von Gauloises Red gesponserte, sehr glaubwürdig klingende Stimme tief aus meinem Innern antwortet. mit Rauch ginge es besser.
Da komm ich heute abend nach einem wunderbaren Bergtag zur Türe rein, der Teint geglüht und die Lunge vollgepumpt mit erstklassigem Schweizer Bergsauerstoff und als erstes plärrt mir diese idiotische Stimme entgegen: ah, und jetzt erst mal eine durchziehen...
Weder Essiggurke, Katze noch Sudoku, geschweige denn Schokolade, es schmeckt nichts, aber auch so wirklich einfach gar nichts auch nur annähernd nach Rauch, die Suche nach rauchgeschmacklichen Alternativen bleibt erfolglos, vielleicht sollte ich mich der Schöpfung von nikotinangereicherten, kalorienfreien Schokoladestängeln mit leichtem Gauloisearoma widmen.
Von der Hasenjagd will ich schon seit 4 Tagen erzählen. Immerhin. Ich geh jetzt mal Synapsen umschulen.
Drive-By Truckers - "Girls Who Smoke"
Superchunk – "Never Too Young To Smoke"
Ganglians - "Cryin' Smoke"
Wahr ist, dass mein Spinnennetz verwaist, weil spinnen und schreiben untrennbar mit Qualm verbunden sind, es qualmt in den Mund hinein und aus ihm wieder heraus, ja, der ganze Kopf und selbst die Finger qualmen und wenn man über heisse Themen schreibt, qualmt manchmal sogar das Herz des Rechners.
Nun seh ich mich vor der Herausforderung, Finger und Kopf ohne Initialqualm zum Qualmen zu bringen - keine leichte Aufgabe. Seit 3 Wochen versuche ich, meine Nikotinsynapsen umzupolen, ihnen gebetsmühlenartig einzubleuen: ohne Rauch gehts auch ohne Rauch gehts auch auch ohne Rauch gehts mhmhmh mh mh etc.pp. - bis dann diese von Gauloises Red gesponserte, sehr glaubwürdig klingende Stimme tief aus meinem Innern antwortet. mit Rauch ginge es besser.
Da komm ich heute abend nach einem wunderbaren Bergtag zur Türe rein, der Teint geglüht und die Lunge vollgepumpt mit erstklassigem Schweizer Bergsauerstoff und als erstes plärrt mir diese idiotische Stimme entgegen: ah, und jetzt erst mal eine durchziehen...
Weder Essiggurke, Katze noch Sudoku, geschweige denn Schokolade, es schmeckt nichts, aber auch so wirklich einfach gar nichts auch nur annähernd nach Rauch, die Suche nach rauchgeschmacklichen Alternativen bleibt erfolglos, vielleicht sollte ich mich der Schöpfung von nikotinangereicherten, kalorienfreien Schokoladestängeln mit leichtem Gauloisearoma widmen.
Von der Hasenjagd will ich schon seit 4 Tagen erzählen. Immerhin. Ich geh jetzt mal Synapsen umschulen.
Drive-By Truckers - "Girls Who Smoke"
Superchunk – "Never Too Young To Smoke"
Ganglians - "Cryin' Smoke"
Dienstag, 16. März 2010
Stellt euch vor, es steht ein Konzerthaus, und keiner geht hin...
Dies wird mein erster und gleichzeitig mein letzter, sprich mein einzigster Beitrag zum KKH sein. Die Sau wurde oft genug durchs Dorf getrieben, ausserdem verbrät das Fundament für ein zweites Standbein grade meine volle Energie, frisst Stunde um Stunde der freien Zeit und hemmt zusehends die Schreibwut.
Vorneweg: das Benefizkonzert der Konzerthausgegner im Neuwerk am Samstag war klasse und begeisterte mich, wie auch viele der ca. 400 anderen Zuhörer aller Schichten und Altersgruppen (ausführlicher Bericht gibt's bei Schwester Gaby, wo ich mir auch das Video geborgt hab...)
Leider gibt's von mir diesmal keine Bilder, der Flaschenkampf erforderte meine volle Aufmerksamkeit (man sehe mir die laienhaften Patzer bei der Pfand- und Weinberatung nach ;-) und die Sicht auf das Geschehen von hinterm Tresen war dementsprechend eingeschränkt.
Nicht so die persönliche Sicht auf das Projekt KKH nach gründlich abwägender Bedenkzeit.
Gegen ein Konzerthaus bin ich grundsätzlich nicht, solange es die Bedürfnisse einer breiten Bevölkerungsschicht abdeckt. Grosse Bedenken habe ich jedoch bei der Finanzierung in Kombination mit dem Standort. Deutschlands letztes Zipfele weigert sich beharrlich, eine kriselnde Rezession mit ins Kalkül zu ziehen, obwohl inzwischen jeder wissen sollte, dass die Talsohle noch nicht erreicht ist und für viele Kommunen ab 2011 das grosse Wehklagen beginnen wird. Konstanz is mit diesem Vorhaben definitiv zu spät dran - oder zu früh, je nach spekulativer Sichtweise. In der jetzigen Zeit ein dermassen kostenintensives Projekt zu planen, obwohl in anderen Städten bei vergleichbaren Bauvorhaben die Kosten im Schweinsgalopp davonlaufen, finde ich nicht mutig, sondern leichtsinnig und verantwortungslos. Es ist abzusehen, dass Kongressaktivitäten aus Kostengründen und aufgrund neuer Technologien (z.B. Videokonferenzen) rückläufig sind, wichtige Kongresse werden nach wie vor überwiegend in Grossstädten oder in elitären Millionärsdörfern stattfinden. Da wäre in eine schöne Konzerthalle oder eben in ein Multifunktionshaus für alle an einem verkehrstechnisch günstig angebundenen Standort, in welchem Veranstaltungen verschiedenster couleur wie Seminare etc.stattfinden können, besser investiert.
Ausserdem sind wir Konstanzer/innen auch gebrannte Kinder, Beispiele von Investitionssünden gibt es einige.
Die Therme ist ein Zuschussgeschäft ebenso wie der Kat. Mit dem Katamaran dümpelt ein Millionengrab über den See, er entwickelte sich nicht wirklich zum Traumschiff. Die Crossboarder-Leasing Geschichte wird totgeschwiegen, vermutlich kamen die blauäugigen Unterzeichner des Mammutvertragwerks mit einem blauen Auge davon. Das Sealife. Nominiert für die Goldene Himbeere. Gruselig! Weder das Lago noch den neuen Gruner-Bau sehe ich als Aufwertung eines verkehrsberuhigten Stadtbildes. Arbeitsplätze? Hauptsächlich im unteren Einkommenssektor. Das geplante KKH? Wenn schon hässlich, dann mit Schwung! Ich habe Architektenentwürfe gesehen, da lief mir das Wasser im Munde zusammen, da hätte ich mich bei einer Abstimmung vielleicht der Eselssprache bedient...
Dennoch, beide Seiten haben durchaus hörenswerte Argumente, vorausgesetzt, man hört an der rechten Stelle richtig zu. Leider gibt es auch in dieser Debatte nicht nur Schwarz und Weiss, viele Argumente begründen sich beiderseits auf Spekulationen und verleiten zusehends zu einer unsachlichen, kleinkarierten Fingerzeigmentalität. Weder JA noch NEINsager sind per se gute oder schlechte Menschen, Idioten gibt es quer Beet. Allerdings hätte es meiner Meinung nach den Konstanzer Tonangebern gut gestanden, wenn sie für das Projekt KKH weniger mit Hochglanzpropaganda - aus der einem vorrangig monetäre Verflechtungen, Meinungsmache und Vetterleswirtschaft ins Auge springen - als mit wirklich schlagkräftigen Argumenten, sprich einem städtebaulichen Gesamtkonzept und geklärten Fragen zum Bebauungsplan ins Rennen gegangen wären. Einen Hausbau fängt man nicht am Dach an, sondern mit dem Fundament. Informationen, solange sie ernsthaft der demokratischen Entscheidungsfindung dienen, sind sinnvoll, Propaganda in dieser Art und Weise dient der Verschleierung und unseriösen Manipulation.
Zum Glück haben da die "ewigen Bedenkenträger" wieder Konjunktur. denn Zockerei, in welcher Form auch immer, verliert an Popularität, wenn die Stimmen der Bedenkenträger mutiger, zahlreicher und lauter werden. Es soll ja immer wieder Zeiten geben, in denen Menschen bedenkenlos manipuliert, aber begeistert ins Unglück rennen.
Nun sind die Bürger gefragt. Ob sie sich vom Wunschdenken leiten lassen oder der Realität stellen? Nächsten Sonntag sind wir vermutlich nicht schlauer, aber um das Ergebnis einer basisdemokratischen Abstimmung reicher. Aufklärungskampagnen waren selten so zahlreich vor einer Abstimmung und jede/r hatte die Möglichkeit, sich ausführlich zu informieren. Mit einem Mindestmass an gesundem Menschenverstand dürfte nun einem tragfähigen Ergebnis nichts im Wege stehen
Falls es zu einer Befürwortung kommen sollte - die Welt wird davon nicht untergehen, auch wenn der Bau auf Klein Venedig giftige Altlasten mit hässlichen Neulasten kompensiert. Ob es die Lebensqualität vermindert oder steigert, wird davon abhängen, welche Lasten und Einschränkungen die Bewohner der Stadt an anderer Stelle dafür in Kauf nehmen müssen.
Ich werd am Sonntag auf jeden Fall gegen den Kanonenkrepierer mit einem kräftigen NEIN stimmen und freu mich dann auf Freischlader im KuLa :)
Vorneweg: das Benefizkonzert der Konzerthausgegner im Neuwerk am Samstag war klasse und begeisterte mich, wie auch viele der ca. 400 anderen Zuhörer aller Schichten und Altersgruppen (ausführlicher Bericht gibt's bei Schwester Gaby, wo ich mir auch das Video geborgt hab...)
Leider gibt's von mir diesmal keine Bilder, der Flaschenkampf erforderte meine volle Aufmerksamkeit (man sehe mir die laienhaften Patzer bei der Pfand- und Weinberatung nach ;-) und die Sicht auf das Geschehen von hinterm Tresen war dementsprechend eingeschränkt.
Nicht so die persönliche Sicht auf das Projekt KKH nach gründlich abwägender Bedenkzeit.
Gegen ein Konzerthaus bin ich grundsätzlich nicht, solange es die Bedürfnisse einer breiten Bevölkerungsschicht abdeckt. Grosse Bedenken habe ich jedoch bei der Finanzierung in Kombination mit dem Standort. Deutschlands letztes Zipfele weigert sich beharrlich, eine kriselnde Rezession mit ins Kalkül zu ziehen, obwohl inzwischen jeder wissen sollte, dass die Talsohle noch nicht erreicht ist und für viele Kommunen ab 2011 das grosse Wehklagen beginnen wird. Konstanz is mit diesem Vorhaben definitiv zu spät dran - oder zu früh, je nach spekulativer Sichtweise. In der jetzigen Zeit ein dermassen kostenintensives Projekt zu planen, obwohl in anderen Städten bei vergleichbaren Bauvorhaben die Kosten im Schweinsgalopp davonlaufen, finde ich nicht mutig, sondern leichtsinnig und verantwortungslos. Es ist abzusehen, dass Kongressaktivitäten aus Kostengründen und aufgrund neuer Technologien (z.B. Videokonferenzen) rückläufig sind, wichtige Kongresse werden nach wie vor überwiegend in Grossstädten oder in elitären Millionärsdörfern stattfinden. Da wäre in eine schöne Konzerthalle oder eben in ein Multifunktionshaus für alle an einem verkehrstechnisch günstig angebundenen Standort, in welchem Veranstaltungen verschiedenster couleur wie Seminare etc.stattfinden können, besser investiert.
Ausserdem sind wir Konstanzer/innen auch gebrannte Kinder, Beispiele von Investitionssünden gibt es einige.
Die Therme ist ein Zuschussgeschäft ebenso wie der Kat. Mit dem Katamaran dümpelt ein Millionengrab über den See, er entwickelte sich nicht wirklich zum Traumschiff. Die Crossboarder-Leasing Geschichte wird totgeschwiegen, vermutlich kamen die blauäugigen Unterzeichner des Mammutvertragwerks mit einem blauen Auge davon. Das Sealife. Nominiert für die Goldene Himbeere. Gruselig! Weder das Lago noch den neuen Gruner-Bau sehe ich als Aufwertung eines verkehrsberuhigten Stadtbildes. Arbeitsplätze? Hauptsächlich im unteren Einkommenssektor. Das geplante KKH? Wenn schon hässlich, dann mit Schwung! Ich habe Architektenentwürfe gesehen, da lief mir das Wasser im Munde zusammen, da hätte ich mich bei einer Abstimmung vielleicht der Eselssprache bedient...
Dennoch, beide Seiten haben durchaus hörenswerte Argumente, vorausgesetzt, man hört an der rechten Stelle richtig zu. Leider gibt es auch in dieser Debatte nicht nur Schwarz und Weiss, viele Argumente begründen sich beiderseits auf Spekulationen und verleiten zusehends zu einer unsachlichen, kleinkarierten Fingerzeigmentalität. Weder JA noch NEINsager sind per se gute oder schlechte Menschen, Idioten gibt es quer Beet. Allerdings hätte es meiner Meinung nach den Konstanzer Tonangebern gut gestanden, wenn sie für das Projekt KKH weniger mit Hochglanzpropaganda - aus der einem vorrangig monetäre Verflechtungen, Meinungsmache und Vetterleswirtschaft ins Auge springen - als mit wirklich schlagkräftigen Argumenten, sprich einem städtebaulichen Gesamtkonzept und geklärten Fragen zum Bebauungsplan ins Rennen gegangen wären. Einen Hausbau fängt man nicht am Dach an, sondern mit dem Fundament. Informationen, solange sie ernsthaft der demokratischen Entscheidungsfindung dienen, sind sinnvoll, Propaganda in dieser Art und Weise dient der Verschleierung und unseriösen Manipulation.
Zum Glück haben da die "ewigen Bedenkenträger" wieder Konjunktur. denn Zockerei, in welcher Form auch immer, verliert an Popularität, wenn die Stimmen der Bedenkenträger mutiger, zahlreicher und lauter werden. Es soll ja immer wieder Zeiten geben, in denen Menschen bedenkenlos manipuliert, aber begeistert ins Unglück rennen.
Nun sind die Bürger gefragt. Ob sie sich vom Wunschdenken leiten lassen oder der Realität stellen? Nächsten Sonntag sind wir vermutlich nicht schlauer, aber um das Ergebnis einer basisdemokratischen Abstimmung reicher. Aufklärungskampagnen waren selten so zahlreich vor einer Abstimmung und jede/r hatte die Möglichkeit, sich ausführlich zu informieren. Mit einem Mindestmass an gesundem Menschenverstand dürfte nun einem tragfähigen Ergebnis nichts im Wege stehen
Falls es zu einer Befürwortung kommen sollte - die Welt wird davon nicht untergehen, auch wenn der Bau auf Klein Venedig giftige Altlasten mit hässlichen Neulasten kompensiert. Ob es die Lebensqualität vermindert oder steigert, wird davon abhängen, welche Lasten und Einschränkungen die Bewohner der Stadt an anderer Stelle dafür in Kauf nehmen müssen.
Ich werd am Sonntag auf jeden Fall gegen den Kanonenkrepierer mit einem kräftigen NEIN stimmen und freu mich dann auf Freischlader im KuLa :)
Montag, 8. März 2010
Wo kein Pfeffer wächst
Fast könnte man meinen, das Wetter passe sich an, suche den Schulterschluss zum gesellschaftlichen Klima. Eiszeit, überall. Und kein Ende in Sicht.
Grau und weiss, soweit das Auge blickt, eigentlich keine schlechte Vorraussetzung für einen einen fröhlichen Skitag. Die Sonne konnte man sich immerhin mit Hilfe von orangefarbenen Brillengläsern dazumogeln, nicht so die Weitsicht. Mit etwas Glück sah man die Hand vor Augen und die Vorderfrau konnte man schemenhaft erahnen. Steigung, Gefälle, Mulden und Schneehäufen mutierten zu unbekannten Grössen, die ganze Piste lud ein zu abenteuerlichen Blindflügen. Unten angekommen, war ich jedesmal froh, heil unten angekommen zu sein. Beschränkte Sichtweisen überzeugen mich nicht, selbst den Spass am Abenteuer verlor ich mit jeder Abfahrt mehr aus den Augen, nach dreimaliger Widerholung war Schluss mit Lustig.
Einen stattlichen Preis hatte ich bezahlt für das ticket ins Grauen, Hochgeschwindigkeitsschneeflocken schmirgelten mir aber nicht nur eine gesunde Hautfarbe ins Gesicht sondern auch gesunden Menschenverstand ins Hirn. Das Diktat des Mammon versagte angesichts der Verlockung eines ausgedehnten Spaziergangs durch tiefverschneite, stille Wälder jenseits der Skipisten.
Raus aus drückenden Skistiefeln und rein in die bequemen Wanderschlappen, geerdet, Schritt für Schritt bergauf, freundliche Grüsse erwidernd, im angemessenen Tempo sich versöhnend mit dem Eigensinn der Natur. Selbst die Sonne gesellte sich mit zögerlicher Einsicht hinzu und durchbrach für eine wunderbare Stunde das Grau, liess hinter der zerfetzten Wolkendecke ein schüchternes Blau erahnen und brachte hier und da Frühlingsbunt zum Vorschein.
Nach kräftezehrendem Tiefschneestapfen weckten Bratwürste, Glühwein und Schwatz mit den Kollegen die Lebensgeister - ein würdiger Abschluss für diesen jämmerlich schönen Tag und hoffentlich auch Abschluss eines prächtig-aufdringlichen Winters.
Grau und weiss, soweit das Auge blickt, eigentlich keine schlechte Vorraussetzung für einen einen fröhlichen Skitag. Die Sonne konnte man sich immerhin mit Hilfe von orangefarbenen Brillengläsern dazumogeln, nicht so die Weitsicht. Mit etwas Glück sah man die Hand vor Augen und die Vorderfrau konnte man schemenhaft erahnen. Steigung, Gefälle, Mulden und Schneehäufen mutierten zu unbekannten Grössen, die ganze Piste lud ein zu abenteuerlichen Blindflügen. Unten angekommen, war ich jedesmal froh, heil unten angekommen zu sein. Beschränkte Sichtweisen überzeugen mich nicht, selbst den Spass am Abenteuer verlor ich mit jeder Abfahrt mehr aus den Augen, nach dreimaliger Widerholung war Schluss mit Lustig.
Einen stattlichen Preis hatte ich bezahlt für das ticket ins Grauen, Hochgeschwindigkeitsschneeflocken schmirgelten mir aber nicht nur eine gesunde Hautfarbe ins Gesicht sondern auch gesunden Menschenverstand ins Hirn. Das Diktat des Mammon versagte angesichts der Verlockung eines ausgedehnten Spaziergangs durch tiefverschneite, stille Wälder jenseits der Skipisten.
Raus aus drückenden Skistiefeln und rein in die bequemen Wanderschlappen, geerdet, Schritt für Schritt bergauf, freundliche Grüsse erwidernd, im angemessenen Tempo sich versöhnend mit dem Eigensinn der Natur. Selbst die Sonne gesellte sich mit zögerlicher Einsicht hinzu und durchbrach für eine wunderbare Stunde das Grau, liess hinter der zerfetzten Wolkendecke ein schüchternes Blau erahnen und brachte hier und da Frühlingsbunt zum Vorschein.
Nach kräftezehrendem Tiefschneestapfen weckten Bratwürste, Glühwein und Schwatz mit den Kollegen die Lebensgeister - ein würdiger Abschluss für diesen jämmerlich schönen Tag und hoffentlich auch Abschluss eines prächtig-aufdringlichen Winters.
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