Was macht ein Politiker, wenn im Parlament hitzige Debatten geführt werden? Er vergnügt sich derweil mit der Sekretärin der Opposition, was sonst! So geschehen am Donnerstag auf der Bühne des Stadttheaters. Dass dabei eine vermeintliche Leiche durchs Fenster des Tatorts zuschaut, war eher nicht geplant. Die Suche nach dem Mann am Fenster bringt das Alibi ins Wanken und zwingt Willey, den Politiker, ein haarsträubendes Lügengerüst aufzubauen. So haarsträubend, dass am Schluss keiner mehr recht weiss, welche Rolle er denn nun grade spielt. Immer neue Antagonisten tauchen nach und nach auf und verhelfen dem Lügenkarussel zu schwindelerregendem Tempo. Am Schluss gelangt die Leiche zu ungeahnter Vitalität und alles wendet sich zum Guten - die Verstrickungen sind perfekt und für die Beteiligten wird die Lüge zur Wahrheit - wer hätte das gedacht.
Die Ironie dieser turbulenten, aberwitzigen Komödie von Ray Cooney wurde wirkungsvoll und unaufdringlich verstärkt mit zwar einfachen, aber schräg angeordneten Elementen des Bühnenbildes.
Star des Bühne war für mich der Gastschauspieler Harald Schröpfer, in der Rolle des facettenreichen Sekretärs George. Mit unglaublicher Energie fegte er über die Bühne und meisterte alle ihm zugeteilten Rollen bravourös, das war schon beeindruckend.
Altmeister Frank Lettenewitsch, der als perfekte Leiche des Privetdetektiven den Wandel zwischen Tod und Leben wahrhaft meisterlich spielte, war heimlicher Star des Abends. Wäre er am Ende nicht aus seinem Rollstuhl aufgestanden, man hätte den Leichenwagen geordert.
So ein Theater!
Owohl ich schwere Theaterkost durchaus mag, hat dieser Abend mal wieder richtig Spass gemacht das Lachen blieb nicht im Hals stecken, es kam herzhaft und häufig!
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