Sonntag, 21. Februar 2010

The english way of playing the blues


Fast auf den Tag vor 3 Jahren, war ich das erste mal im Tuttlinger Rittergarten. Damals spielte "Lez Zeppelin", eine famose, weibliche Led Zeppelin Tributeband, die Ohrensausen und bleibenden Eindruck hinterlassen hat.
Ebenso beeindruckend fand ich damals die Transformation von Dezibel in Grad Celsius, ich war drauf und dran an der Theke um ein Saunatuch zu bitten.


Déjà-vu am Freitag Abend - ein heisser Gig in einem heissen Club, Aynsley Lister hatte das Potential, den Rittergarten erneut in einen Rocksauna zu verwandeln.
Die menschliche Wärme der zahlreichen Fans unterstützte ihn dabei tatkräftig, Harley-Ritter und andere   heisse Typen tankten währenddeseen ausgiebig bei tiefschürfenden Benzingesprächen und lieferten ihren Beitrag zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit.
Ich zog es vor, mich dem störenden Grundrauschen zu entziehen und gönnte meinen Ohren Boxennähe, es wurde - auch zur Freude meiner Augen - ein Hautnah-Konzert.
Ausser ein paar YouTube-Videos von ziemlich mieser Qualität, hatte ich von dem britischen Buben bisher weder etwas gehört noch gesehen. So konnte ich mich völlig unbeschwert dem Unbekannten hingeben und wie erahnt, nahm mich der satte Sound der sympathischen Band sofort gefangen.

Am Bass, zierlich aber oho - Midus. Das Mädel versteht ihr Handwerk und versprühte nebenbei mit ihrem herzlichen Lachen hochprozentige Energie und good Vibrations. An den Drums sorgte Simon Small unermüdlich für den rechten Takt und der etwas schüchtern wirkende Morg Morgan unterstützte gekonnt den Rhythmus am Keyboard.


Erdiger Bluesrock, gepaart mit melodischen Elementen und erfrischenden Balladen - Aynsley's Debut bestach durch seine musikalische Vielfalt und beeindruckte mit differenziertem, lebendigen Gitarrespiel.
Der eine oder andere Patzer wurde unbekümmert weggefeixt oder mit herzlichen Lachern quittiert. Mit freudiger Leichtigkeit zupfte Aynsley die Saiten seiner Gitarren, welche er beinahe songweise wechselte, und schwemmte uns einen wunderbaren Abend lang gegen den trüben Hauptstrom an den Urquell des Rock'n Roll.

Einziger, aber sehr persönlicher Wermutstropfen des Konzerts, war für mich die vorletzte Zugabe, eine Cover-Version des Hendrix-Klassikers "Crosstown Traffic". Das geht gar nicht. Hendrix darf keiner covern, ausser Jimi undercover ;-)

Auf alle Fälle tat die junge, unbeschwerte Interpretation dem Blues gut und erwies sich als vorzügliches Metronom gegen 12-taktigen Herzschmerz und sonstige Zu- und Umstände.

11 Kommentare:

  1. Ja so sind wir Bassisten .... immer ein herzliches Lachen auf den Lippen und kräftig Energie versprühen!

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  2. ...und manche hängen spätrömisch-dekadent wochenlang auf Bali ab :)

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  3. ich stand übrigens ganz hinten in der Ecke und schmollte.
    Du hast mich gar nicht beachtet:(

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  4. Meine Augen ruhten nur auf Aynsley und Midus...

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  5. Spätholländisch-dekadent bitte ! Die Römer waren hier nie ...

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  6. Ausserdem mach ich hier Aktiv-Urlaub. Weisst Du wie anstrengend es ist den permanenten massiven Flüssigkeitsverlust wieder auszugleichen ??? Elektolyte u.s.w ..... ich kann Dir sagen!

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  7. Verstehe, dann bist Du also ein spätholländisch-aktiv-dekadentes Auslaufmodell.

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  8. Auslaufen tut noch Nichts ....

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  9. Ich dachte jetzt, bei der Hitze läuft Schweiss auch ohne Fleiss...

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  10. Kein Fleiss ?????? You look Facebook !!

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