Mittwoch, 16. Juni 2010

jammerhaft

Leider hab ich für J.Bonamassa noch keine Karte und der Gig ist ausverkauft. So ein Jammer.
Dann geh ich halt zu Katzenjammer. Die jammern am Samstag,  31.7. beim Stimmenfestival zu Lörrach.
Konstanz - Lörrach = 160km und ca.2 Std. Fahrt. Vielleicht muss ich da einfach trotzdem hin :)

Dienstag, 8. Juni 2010

Was unbedingt noch gesagt werden muss


Friede den Hütten, Krieg den Palästen!
( Georg Büchner )

Seelenblues


Joe Bonamassa am Ulmer Zelt - MyVideo

Die Idee, ein musikalisches Highlight in die Nord-Süd-Route einzubauen, war gar nicht übel. Der Seelenblues mischte sich mit den erstklassigen Riffs auf der Bühne, mir schwindelte, nicht nur von der langen Fahrt, dann liess ich mich fallen, schmolz dahin oder war bis zum Anschlag elektrifiziert.
Bonamassa warf mich um. Zum Glück war das Zelt proppenvoll. Vor allem Joe's Akkustikdarbietung brachte mich völlig aus dem Häuschen, erinnerte an das fulminante Spiel eines Tommy Emmanuel oder Paco De Lucia. Das Zelt kochte.
Erstaunlich, welch dynamische Spannungsbögen Joe aus seiner Klampfe zauberte, da klangen Elemente des Flamenco neben zart gezupften Tönen, dichtgefolgt von kernigem Bluesrock.
Ich habe Joe Bonamassa vorher noch nie so virtuos und dynamisch erlebt, er war um Klassen besser und hat sich enorm entwickelt, seit ich ihn das letzte mal gesehen hab.
Ein Getriebener, der sein Publikum und seine Gitarre nicht warten liess, der sogar schon einige Minuten vor offiziellem Konzertbeginn auf die Bühne stürmte und sofort für eine Bombenstimmung sorgte.
Man darf gespannt sein, wohin das noch führt.

Ich freu mich jedenfalls schon auf den Honberg.

Montag, 7. Juni 2010

summer in the city



Kaum war ich angekommen, hörte der Himmel auf zu weinen und die Sonne brach aus über Hamburg. Frühstück im Garten bis um 2, dann nach Strand Pauli auf ein kühles Bier mit Blick auf Dock 10 oder einen ausgedehnten Strandlauf an der Ostsee, parallel zum ehemaligen Todesstreifen und vorbei an der Gedenkstätte zur Tragödie der CAP ARCONA.
Urlaub könnte schlimmer sein.


The Lovin Spoonfull - Summer In The City
Glenn Frey - The Heat Is On
Mungo Jerry - In The Summertime

Montag, 31. Mai 2010

Von nichts kommt nichts

Montag ist ein guter Tag um zu verschwinden. Das Wetter versprüht hier keine Superlative und auch sonst... Ich geh mal wieder in die andere Richtung, schau mir die Elbphilharmonie an, Millionengrab hin, Millionengrab her. Und Anderes. 
Die Berge laufen mir zum Glück nicht davon, weder die aus Stein, noch die aus Papier.
Und nächsten Montag wird eh alles neu. Und aufregend.

Mittwoch, 26. Mai 2010

Just A Perfect Day

Das Hotel San Lorenzo im malerischen Chiavenna hatte wohl schon schlechtere Tage gesehen. Von aussen eher schlicht, entpuppten sich nach Bezug des Zimmers die inneren Werte. Alles auf neuestem technischen Stand und nicht mal geschmacklos - bravissimo! Gerne hätte ich auch das Interieur des Badezimmers begutachtet, doch trotz mehrfacher Betätigung der zahlreichen Schalter tat sich nichts. Da das Badezimmer fensterlos war, tappte ich im völligen Dunkel. Die Zeit, meine Stirnlampe aus dem Gepäck zu kramen fehlte, denn ich musste. Und zwar dringend. Alles mögliche. Der Druck war so gross, dass ich in meiner Verzweiflung den Sicherungskasten anfiel um die vielen Schalter nacheinander in die andere Richtung zu kippen. Und siehe da: es ward Licht, und ich sah, dass es gut war. Als ich nach einem kurzen Abstecher bei meinem Zimmernachbarn wieder zurück wollte, um meine Jacke zu holen, steckte ich das Kärtchen in den Schlitz, aber es tat sich - nichts! Kein Sesam öffne dich, kein Summen war zu hören, kein Diodenlämpchen blinkte auf. Va fan culo!
Offensichtlich hatte ich mit meiner Handarbeit an den Sicherungen den Automatismus lahmgelegt und mich damit ausgesperrt. Ein hübscher, junger Mann von der Rezeption verstand sofort meine Hand- und Fusskonversation und schloss mit einem richtigen Schlüssel die Türe auf, was mich ziemlich beruhigte. Auf handfeste Mechanik ist doch meistens Verlass, während das elektronische Zeugs eher störanfällig ist. Ich erfuhr dann, wie man ohne Sicherungen zur Erleuchtung gelangt. Es gab auch im Zimmer einen Schlitz für die alles regelnde Karte. Man musste nur wissen wo.

Vier Tage dann auf italienischen Bergen rumgestapft, zwei davon mehr gerutscht und das überwiegend im Regen. Das Komische war, dass der Regen nur beim frühstücklichen Blick aus dem Fenster Grauen einflösste. Sobald wir die Alternative "Wandern durch Kneipen, Kirchen und Kaufhäuser in Mailand" verbal vernichtet hatten, streiften wir stumm aber gehorsam die Ganzkörperkondome über und stürzten uns punkt 9 Uhr unerschrocken diszipliniert ins bergige Nass. Jürgen hatte uns voll im Griff. Keiner empfand wohl richtig Freude, aber keiner klagte. Nicht dass wir Masochisten wären! Neinein. Wir haben durchaus Spass an schönen Dingen. Aber der Weg war nunmal das Ziel. Oom.


Dabei hatte ich soo lange gegoogelt, bis ich eine Motivations-Wetterkarte mit ein paar Sonnenstrahlen an allen 4 Tagen gefunden hatte. Immerhin waren da abends noch die trockenen Grotti mit den vielversprechenden Speisekarten. Die Wahrscheinlichkeit, dort zu bekommen, was wir zuvor gewünscht hatten, war ähnlich gering wie bei Google schönes Wetter zu finden. Die Sonne ging aber auf, wenn der Inhalt des Tellers mit den kulinarischen Bedürfnissen übereinstimmte.
Nach 2 Tagen liess sich die wahre Sonne nicht mehr verleugnen. Zurück vom Berg, brachte die flotte Bedienung im typisch italienischen Strassencafe am belebten Marktplatz in Chiavenna mit dem Cafe Latte auch gleich das vita italiana. Die mediterran wärmenden Sonne lud ein zum sonnenbrillenverbrämten Public viewing auf italienisch.
"Das könnte hier doch eigentlich auch in irgendeiner schwäbischen Kleinstadt sein"  Peng!
Mit unwiderstehlich deutschem Charme raubte mir mein Tischnachbar Günter die Illusion vom typischen dolce vita italiana, mehrere quarto Rosso della casa am Abend brachten dann auch ihm das italienische Lebensgefühl näher.

Doch all das ist Schnee von gestern, so wie die 3 Meter hohen Schneewände, durch die der Splügenpass bei der Hinfahrt gefräst war. Das war vor 2 Wochen. Zurück ins graue Schweizerwetter nahmen wir den Maloja, dort hatte es nur ein wenig Schneetreiben.

Ganz anders dieses Wochenende.Wieder mal nahm ich mir einen Berg vor. Diesen wollte ich jedoch nicht besteigen, sondern abarbeiten. Wäre da nicht noch was anderes gewesen:  Sonne pur, herrlich viel Wasser vor der Haustür und ein neues Paddel von Ty Warp.



Liz Durett - Perfect Day
Lou Reed – Perfect Day
Duran Duran - Perfect Day

Sonntag, 23. Mai 2010

Abende wie dieser

Es sind nicht die grossen Abende, an denen der rote Samt gewichtig zur Seite schwingt und eine opulente Bühne frei gibt für Liebe, Schmerz und Drama, wo bedeutende Begegnungen die Worte um Nuancen wichtiger klingen lassen und die Gardarobe und deren Träger/innen mit prüfenden, neidvoll abschätzigen Blicken und wohlwollend  vernichtenden Kommentaren bedacht werden.
Es sind Abende wie dieser, an denen der rote Samt fast unbemerkt eine karge Bühne freigibt, auf der unbedeutende Worte Begegnungen um Nuancen wichtiger scheinen lassen und Liebe, Schmerz und Drama den Raum füllen. Wo du dich nicht entziehen kannst, wo das Spiel dich mitzerrt, in ein finsteres Haus, in Abgründe, die du zu kennen glaubst und du wehrst dich nicht und gehst mit. Du bist mittendrin und weisst nicht, wie dir geschieht.
Es sind Abende wie dieser, an dem eigentlich nichts besonderes geschieht. Der Vorhang ist gefallen und du sinnierst am Tresen über den Weltwahnsinn. Über Liebe, Schmerz und Drama. Die Worte plätschern, wie glasklares Gebirgswasser durch ein verlassenes Tessiner Bergdorf, ins Tal des Verstehens. Kein grosses Kino. Und doch. Irgendwie.
Abende wie diesen bereut man nicht. Auch wenn es viel zu spät geworden ist und man sich durch den nächsten Tag quält. Weil es Leben gibt, welches gelebt werden will. Weil es Worte gibt, die sich einen Weg ins Herz bahnen.
Es sind kostbare Abende wie dieser, die man in Goldrähmchen steckt und ins Herz hängt.

Es sind Abende wie dieser, an denen man keinerlei Fragen stellt, aber die fettesten Antworten bekommt.
Ehrlich.

Buffy Sainte-Marie - Helpless
Buffy Sainte-Marie - The Vampire
Buffy Sainte-Marie – No No Keshagesh