Sonntag, 5. Juli 2009
I guess thats why they call it the blues
Berge und Blues sind immer eine besonders erfreuliche Kombination mit Seltenheitswert. Schon öfters träumte ich davon, statt unter Herscharen von Gipfelstürmern den Kuhglocken und Alphörnern zu lauschen, inmitten einer kleinen Fangemeinde auf dem Gipfel des Hohen Kasten dem Blues zu huldigen. Der Groove würde das Rheintal hinunter schallen und im Turnaround durch die Saxer Lücke am Alpstein entlang mit der Thermik zum Säntis hinaufgetragen werden. Das wäre der Gipfel !... bleibt aber erst mal Zukunftsmusik.
Immerhin hat sich der Blues den Bergen etwas angenähert. Am Samstag war Blues-Night in Gossau und von Gossau ist es ein Katzensprung in die Berge.
Turnschuhtauglich und genüsslich sollte unser Ziel sein, denn wir wollten beides - Blues und Berge. Was liegt da näher als der Kronberg? Viele Wege führen hinauf, mehr und weniger ausgetretene. Unser Weg sollte uns von Weissbad über Chlosterspitz und Scheidegg auf den Gipfel des Kronberg führen. Die Wegweiser verrieten uns erst mal nicht die Richtung. Nach einigem hin und her und Befragen von Eingeborenen pirschten wir uns langsam aber immer sicherer an den richtigen Einstieg. Von nun an gings bergauf. Eindrucksvolle Wolkenformationen verfingen sich in respektvollem Abstand ringsum in den höheren Gipfeln, doch das befürchtete Gewitter blieb aus. Statt dessen schien die Sonne mit uns zu wandern und bescherte uns herrliche Licht- und Schattenspiele. Legionen von Gleitschirmfliegern schraubten sich in der wohl vorzüglichen Thermik über die Felsen des Alpsteins und flogen lautlos - gefolgt von neidischen Blicken - über unseren Köpfen hinweg.
Bei einem kühlen Bier in Scheidegg beschlossen wir, den Gipfel des Kronbergs in Anbetracht der fortgeschrittenen Stunde links liegen zu lassen und den Rückweg über Ahorn anzutreten. Über bunte Bergwiesen, durch schattigen Wald und einen wildromantischen Tobel erreichten wir nach ca. 2 Stunden unseren Ausgangsort Weissbad.
Raus aus den Bergstiefeln, Klamottenwechsel, rein ins Auto und ab nach Gossau. Der Marktplatz dort empfing uns gut gelaunt und gut gefüllt. Halb Appenzell, Inner- Ausser- und Mittelrhoden war hier unterwegs...Wahnsinn !
Die Schweizer Chickenhouse Texas Rythm n'Blues Band heizte auf dem Marktplatz schon mächtig ein - keine Musik zum Füsse hochlegen, aber für Leute, die nicht auf dem Berg waren, durchaus hüpftauglich.
Pünktlich um 20:30 Uhr erschienen auf der Bühne der Markthalle dann unsere Lokalmatadore Skin n'Bone und begeisterten mit ihrem erdigen Blues in bewährter Manier das Publikum. Die englischsprachigen Ansagen befremdeten etwas, aber nach anfänglichen Berührunsängsten und Schwede's Bekenntnis "mir sind halt Camper" rückte das Volk den spielfreudigen Jungs immer dichter auf den Pelz und entlockte ihnen am Ende noch eine Zugabe.
Die Nacht war lau, die Stimmung toll und der Blues sowieso kein Hindernis, bis um 2 Uhr durchzufeiern - aber unsere immer schwerer werdenden Knochen forderten zum Rückzug auf.
Und so kam es, dass ich schon kurz nach Mitternacht in den Federn lag...and I guess thats why they call it the blues.
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Es hätte sicherlich noch mehr Zugaben gegeben, aber hinter uns standen schon die Jungs von Tears for Beers in den Startlöchern, die Organisation in Gossau war perfekt aber eben auch streng was den Ablauf anbelangte. Nach dem Konzert hat der Veranstalter uns noch einen Drink im VIP Zelt ausgegeben und uns für nächstes Jahr wieder eingeladen, hoffentlich sehen wir uns da wieder. Apropos, gesehen habe ich Dich nicht im Publikum ... hast Du Dich versteckt?
AntwortenLöschenDarum hab ich das mit der Zugabe extra erwähnt. Ich hatte das Programm und kenne meine Schweizer Pappnasen...ich dachte nicht, dass ihr nochmals kommt.
AntwortenLöschenApropos. Ich hab Dich auch nicht immer gesehen, war gar nicht so einfach dich aufs Bild zu kriegen...öhm...versteckt hab ich mich nicht, ich war nur ungeschminkt ;-)
Klasse Bergbild Hilde. Das hab ich jetzt als Hintergrundbild auf meinem neuen Notebook. Du hast doch hoffentlich nichts dagegen?
AntwortenLöschenHinter was kann sich Egon verstecken???? Hatten SNB einen Lastwagen auf der Bühne? ;-)))
Es hatte was mit unserer neuen Choreographie zu tun, wenn man da keine Kamera mit blitzschnellem Auslöser hat kann das natürlich Probleme bereiten ...
AntwortenLöschen@wils
AntwortenLöschen1. bin ich nach den Lehren von M&E erzogen, also, was meins ist, soll auch Deins sein, und
2. steht im Grundgesetz: Eigentum verpflichtet. Da die Berge mein Eigentum sind, seh ich mich verpflichtet, die mit Dir zu teilen.
Ich poste gleich noch ein paar mehr, damit die Wahl zur Qual wird.
Dann wirst Du auch sehen, hinter was sich der Egon versteckt :)
@Egon
AntwortenLöschenNur mit dem Moon-Walk klappts noch nicht recht...
Ich wollte die Leistung von MJ nicht schmälern noch bevor er unter der Erde ist .....
AntwortenLöschenSowas dacht ich mir.Deshalb hab ich das Bild auch noch nicht veröffentlcht. Da kann Frau ja gespannt sein auf den nächsten Gig...
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