Freitag, 12. Januar 2007

Wille


"Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer. Der spanische Maler Francisco de Goya betitelte eines seiner Werke mit diesem Satz, der heute angesichts der Selbstmordattentäter und radikalen Führer gerne mahnend zitiert wird. Doch Goya sprach nicht von den bösen Ungeheuern, sondern von den guten. Pablo Picasso etwa, der in seinem Leben mehr als 20.000 Kunstwerke geschaffen hat - ein Monster. Picasso war allerdings zudem noch geschäftstüchtig, was ihm auch Respekt von Menschen brachte, denen manisches Verhalten sonst eher Unwohlsein bereitet. Andere Künstler balancierten weniger geschickt zwischen Besessenheit und Vernunft. Sie bekamen Probleme, einige landeten sogar im Irrenhaus. Das kommt heute nicht mehr so häufig vor, aber wer sich besessen auf ein Ziel konzentriert, stur an einer Vision festhält und sich um Regeln, Gestze oder seine Mitmenschen nicht schert, wird immer noch misstrauisch beäugt. Der ungezügelte Wille gilt grundsätzlich als suspekt."


3 Kommentare:

  1. Den Roman :

    http://www.philosophia-online.de/mafo/heft2001-01/bdm0101.htm

    von Feuchtwanger habe ich verschlungen und dann Bildbände von Goya gekauft. Die kirchlichen Bilder von ihm finde ich bösartig. Und Feuchtwanger ist Jude, schrieb den Roman kurz nach seiner Flucht aus Spanien.

    Rainer

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  2. Der ungezügelte Wille gilt grundsätzlich als suspekt."
    ---
    Jetzt dämmert mir was Du eigentlich sagen willst Hilde :-))

    Rainer

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  3. Ach, Dir auch? Dann sind wir schon zu zweit - mir dämmerts meist auch erst hinterher ;-)
    Pray for the Maniacs!

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