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Sonntag, 16. November 2008

Ein Nasenbein für Jimi

Mitch Mitchell Memory Post













So Mitch is back jamming with Jimi and Noel. The Experience has now left Planet Earth.

Einer, der Gitarre spielte wie ein Gott, hat seine Experience wieder um sich versammelt und - wer weiss - vielleicht machen sie eine Revival Tour im Himmel...

Rückblick

Es war ein warmer Spätsommertag. Ich sass im Garten meiner Mutter mit Blumen im Haar, Frieden im Herzen und "The Cry Of Love" auf dem Plattenteller meines Bruders. Es war die erste eigene Schallplatte, mühsam zusammengespart vom Restgeld des weinroten Cord-Maximantels, den ich mir bei einem Ferienjob in der Schokoladenfabrik Stehlin erarbeitet hatte.
"Angel came down from heaven yesterday..." sang Jimi und ich träumte...tomorrow I will be on your side...wie liebte ich diese Stimme, die Gitarre, die Riffs...er war meine erste grosse Liebe, unerreichbar und doch immer nah. Durch seine Musik, die jetzt in Form einer schwarzen Plastescheibe mein war. Wie hütete ich diesen Schatz! Kind noch, ein Mini-Teeny, schwärmte ich mich mit "Freedom" durch den friedlichen Tag. Einmal Gitarre spielen können wie er...
Dann:
"Jimi ist tot."
Meine Schwester.
Ich schrie... .
Doch, sagte sie.
Ich weinte.
Lief zum Plattenteller und drehte auf. Auch die Nachbarn sollten es hören "Sailing for your love Sailing home..."
Meine Mutter hatte Besuch. Ein Onkel, schwer verwundet an Körper und Seele. Im Krieg.
Einmal zeigte er uns seine körperlichen Narben und ich erschrak und verstand doch nicht viel.
Und er redete von merkwürdigen Dingen. Oft klang Hass aus seiner Stimme.
Auch dann, als er aus dem Zimmer trat und mich anbrüllte "mach diese Negermusik aus".
Erschrocken drehte ich ab um dann zwei Minuten später wütend wieder aufzudrehen. Volle Lautstärke.
Fast ein Kind noch, ein Mini Teeny, mit Blumen im Haar aber rebellisch.
Kurz darauf kam er wieder, sagte nichts, holte mit der Hand aus und schlug zu.
Es schmerzte und das Blut lief und die Tränen liefen.
Und doch verdrängte dieser Schmerz den um Jimi's Tod für eine fast wohltuende Weile.

3o Jahre später - meine Nase war inzwischen längst geflickt - bat mich der Onkel um Verzeihung. Der Onkel hat uns längst verlassen, aber die Musik von Mitch, Noel und Jimi ist geblieben, lebt weiter und hat nie etwas an Faszination eingebüsst.

"You got to tell the children the truth
They dont need a whole lot of lies
Because one of these days, baby
Theyll be running things
So when you give them love
You better give it right
Woman and child and man and wife
The best love to have is the love of life"

Jimi Hendrix - Remember [mp3]
Jimi Hendrix Experience - The Wind Cries Mary [mp3]

Sonntag, 19. Oktober 2008

WKAFP - Who Killed Amanda Fucking Palmer ?
















Das würden wir auch gerne wissen.
Und nicht nur das.
Gerne wüsste ich auch, was schreiben über das Solodebüt der Dresden Dolls Sängerin Amanda Palmer, die mich letzten Donnerstag komplett sprachlos aus dem Abart ins herbstlich verregnete Zürich entlassen hat.
Mehr noch. Glücklich. Staunend. Berührt.
Amandas Stimme flüsterte und stöhnte, kratzte und schrie und im Zusammenspiel mit theatralischer Mimik und ihrem Piano raubte einem diese Fülle an Ausdruck die eigenen Ausdrucksmöglichkeiten.
Wie die Wortfindungssötrungen überwinden ? Erst mal anschleichen mit dem zum Glück vergeblichen Versuch, die Palmer in eine Schublade zu stecken. Ein passendes Genre zu finden ist schwierig, weckt jedoch eine lange Liste von Assoziationen.
Kurt Weill meets PJ Harvey, Madonna unternimmt beschwingte Ausflüge in den Chaleston der 30er Jahre, da haucht für Sekunden die sanftmütige Tori Amos am Piano sphärische Töne um sich gleich darauf als David Bowie im Berliner Kabarett der 20er wiederzufinden.
Der Bogen ist weit gespannt und der Ansatz, deutsche Cabaret Tradition und Weillsche Songstrukturen mit Punk und Alternativ-Rock zu paaren, wohl einzigartig.

Ihr Solo-Arrangement nutzt die charismatische Amanda genial, um mehrere Musiker/innen - ihre "friends" - zu beteiligen. Herausragend erwähnenswert die grossartige Ex-Rasputina Cellistin Zoe Keating, die auch schon das Vorprogramm bestritt.






















Völlig absorbiert lauschte ich den Tönen, die Zoe aus ihrem Cello zupfte und streichelte, mal sphärisch psychedelisch, dann wieder basslastig rockig, an Apocalyptica orientiert. Seit ihrer Kindheit streicht sie sich durchs Leben - die sympathische, gebürtige Kanadierin Zoe hat ihr Handwerk gelernt, das hörte man.
Während Amanda sich spottend und tröstend hinter dem Piano räkelte, um sich dann wieder kraftvoll in die Tasten fallen zu lassen, umschmeichelten Zos's Streich- und Zupfarrangements ihren facettenreichen Gesang - eine ideale Ergänzung.
Der Konzertabend barg viele Überraschungen und wurde nie langweilig. Mal tauchte überraschend eine Gitarre auf, dann wieder wurde die Bühne in ein groteskes, an die Rocky Horror Picture Show erinnerndes Spektakel verwandelt.
Die Spielfreude und dynamische Kreativität der Vollblutkünstler liess nichts zu Wünschen übrig und sie rockten, als ob sie die Weimarer Republik ein zweites Mal erschüttern wollten.

Dass es gut werden würde, ahnte ich schon. Es war unbeschreiblich gut. Dieser Beitrag ist ein Versuch, das Unbeschreibliche in Worte zu fassen...

Zoe Keating - Tetrishead [mp3]
Dresden Dolls - Life On Mars [mp3]
Dresden Dolls - Cosmic Dancer [mp3]

Samstag, 12. Juli 2008

Bang your head




Apocalyptica - die apokalyptischen Reiter in der legendären Grossen Freiheit 36 in Hamburg. Seit Wochen war das Konzert ausverkauft und ich erfuhr erst am Samstag vorher davon, als ich anlässlich einer kommenden Tagung mal eben abends durch Hamburg googelte, um lohnende Events ausfindig zu machen.
Nicht gut, aber ich war wild entschlossen, Karten oder mindestens Eine dafür aufzutreiben. Bei ebay bot sich erst ein, später zwei Tickets. Das Erste machte ich gleich klar, das Zweite stand unter Beobachtung bis Sonntagabend. Um 23:58 Uhr war es dann mein. Freude...
Am nächsten Morgen ging mein Flieger schon relativ früh, da hatte ich anschliessend Zeit die Karten in HH einzusammeln um dann noch rechtzeitig zur ersten Tagungsrunde zu kommen.
Mein erstes Ticket hatte Mandelentzündung, das Zweite war zur Spätschicht verdonnert...traurig, wie das Leben manchmal spielt...des einen Leid, des anderen Freud.

Unter den Tagungsteilnehmern fanden sich dann drei weitere Apocalyptica Fans, ebay bot nochmals zwei Tickets aufgrund einer Blinddarmentzündung - das letzte erstanden wir 20 Minuten vor dem Konzert.

Der Sommer hatte inzwischen auch in Hamburg Einzug gehalten, die grosse Freiheit platzte aus allen Nähten und drinnen war ne Bombenstimmung. Es floss das Bier und der Schweiss ohne Fleiss schon vor dem Konzert - als die Apocalyptiker dann endlich unter frenetischem Applaus die Bühne betraten gab es kein Halten. Die Jungs brachtenn ihre Celli mit "Worlds Collide", "Grace" und "Last Hope" förmlich zum Brennen - die Temperatur im Saal stieg analog gut und gerne auf gefühlte 40°C.
"Bittersweet" und "Path" erzeugten dann trotz der Hitze eine Gänsehaut und die Headbangers im nahen Umfeld sorgten zusätzlich für frischen Wind.
Perttu Kivilaakso riss sich das Shirt vom nassgeschwitzten Leib und Eicca Toppinen fragte schüchtern ins Publikum: "wollt ihr schwimmen lernen wie Delphine?". Zur Abkühlung hätten wir das sicher alle gerne getan, die Antwort aus 1.300 Kehlen läutete dann aber die Coverversion von David Bowies "Heroes" ein.
Erstaunlich, wie die Jungs unbeeindruckt von der Hitze teuflisch wild ihre Celli bearbeiteten und ihre Köpfe kreisen liessen, einer knappen Andeutung zufolge würden sie aber lieber im Winter hier spielen.
Bei der letzten Zugabe ertönte dann endlich der "Seemann", auf den ich so lange gewartet hatte. Klasse, auch ohne die Stimme Nina Hagens.
Danach zog es uns rasch raus aus dem Schwitzkasten, die Luft hatte sich zum Glück etwas abgekühlt und wir liessen den Sommerabend auf der Reeperbahn ausklingen...vier Celli, fünf Finnen, eine tolle Stadt und nette Menschen...ein Sommernachtstraum!

Apocalyptica - Bittersweet [mp3]
Apocalyptica - Seemann [mp3]

Dienstag, 6. Mai 2008

Lass die Bilder sprechen...



















































































...und dann noch ein paar Worte exxtra - es schreit förmlich danach.
Nicht, dass ich keine Zeit mehr hätte, zu schreiben, es ist das Rauchen. Genauer gesagt, das Nichtrauchen. Ich hatte plötzlich keine Lust mehr und analog dazu schwand die Lust aufs Schreiben. Also Lust schon, aber eben nicht mehr auf Schrieb und Rauch. Schluss fertig aus. Geld gespart, Worte gespart und ne richtige Bronchitis hab ich endlich auch mal statt dem blöden Raucherhusten - mir blieb solidarisch sogar die Stimme weg. Der Husten kommt entweder von der Fliegerei nach Hamburg oder von der Paddelei in Hamburg oder von der Quasselei in Hamburg oder gar weil ich in der Hydro-Werke in Hamburg zu viel Arbeiterluft geschnuppert und geschwitzt hab um mich anschliessend auf der Reeperbahn dünn bekleidet abzukühlen. Jedenfalls siehts mit der Schreiberei mau aus, seit ich mir die Zigarette vom Mund abspar. Jetzt versuch ich's mal anders mit der Inspiration. Tee trinken und abwarten.
Also, wie man schon an den Bildern sehen kann, war ich wieder mal bei Jazz Downtown. Das tolle Frühlingswetter nötigte einem förmlich dazu, eine ausgedehnte abendliche Rundfahrt mit dem Rädle durchs Städtle zu machen. Am Rossini gabs dann auch schon die ersten bluesigen Töne auf die Ohren und zogen mich vom Fahrrad in den Biergarten, zwar nicht umsonst, aber mit Frischluft, toller Stimmung und Weizenbier - und der Sommernachtstraum war perfekt. Fast hätt ich's vergessen, da gab's selbstverständlich lebendigen Blues, echt und live gespielt von der Truppe, die mich immer zum Rechtschreibfehler zwingt, den "Haut und Knochen" oder in richtig "SKIN N´BONE". Das hab ich jetzt von der website kopiert, damit ich mit den n's und Apostrophen nicht wieder durcheinander komm. Die Webadresse heisst allerdings www.skinandbone.de, dort kann man auch was von dem tollen Blues im MP3 Format runtarladen oder anhören.
Kurz und gut, die Jungs um den attraktiven Herrn mittleren Alters spielten Blues vom Feinsten, da war's dann auch nicht weiter schlimm, dass die Bedienung einen besonders langen Weg hatte und das Bier besonders lange auf sich warten liess.
Wenn's am Schönsten ist, sollte man bekanntlich gehen und das taten wir dann auch. Es zog uns ins nahegelegene Kaffeehaus Krone, wo es fast noch schöner wurde und zwar mit dem Dusa Orchestra. Mit Alpenmusik, Balkan, Jazz, Tango. Musette, Klassik und Avantgarde musizierten sich die Jungs nicht nur flugs in die Ohren, sondern auch mitten ins Herz - die Buben waren einfach klasse! Stundenlang hätte ich lauschen können, wenn da nicht noch so viele andere Ohrenschmäuse gewartet hätten. In der Spielpause gings weiter zum Halm. Das "Hegau Swing Quintett" erwartete uns dort mit Barmusik. Swing ist definitiv nicht mein Ding, der Besuch galt eher einem Bandmitglied als der Musik, dementsprechend schnell wechselten wir das Lager.
Kurz vor dem letzten Set trafen wir dann im Brauhaus ein, wo "Schwester Gaby" ihr Debüt als Blues-Rock-Quartett mit Andy Dannenmayer gaben. Das Brauhaus bietet sehr viel Platz und somit konnten wir den Abend sitzend ausklingen lassen. Ich hatte den Eindruck, dass es für die Band etwas gewöhnungsbedürftig war, mal nicht in beinahe-Hautkontakt mit hüpfendem Publikum zu spielen. Mir gefiel die bluesige Schwester aber ausserordentlich gut, wozu auch Andy Dannenmayer mit seiner unverwechselbaren Reibeisenstimme und der hervorragend gespielten Bluesharp seinen Beitrag leistete. Mit dem Schwestern-Blues liessen wir die Jazz Nacht dann auch ausklingen - ein würdiger Abschluss für einen wunderschönen Abend, der leider viel zu kurz war, um von allen musikalischen Schmankerln ausgiebig zu kosten. Aber nach Jazz Downtown ist vor Jazz Downtown und dann gibt's hoffentlich ne neue Runde und auch mal wieder etwas mehr Platz in der Stehkuh...

Sonntag, 2. März 2008

Wishbone Ash




































Ja, die gibt's noch. Und wie! Gestern hab ich mich mit eigenen Augen und Ohren davon überzeugt. Im soundDock 14 - das befindet sich irgendwo hinter Zürich, dann hinter Ikea, etwa am Rand von Dietikon, ungefähr da, wo sich Spediteur und LKW-Fahrer gute Nacht sagen.
So schaurig und unattraktiv sich die Location von aussen auch präsentierte, nach dem Betreten der Industriehalle fühlte man sich fast wie zuhause. Ein paar Stehtische, eine Bar, eine Bühne, Menschen, alles sehr überschaubar und sympathisch - wenn man eine Fabrikhalle überhaupt so bezeichnen kann, dann diese. Weil ich es dort so aussergewöhnlich angenehm fand, hab ich mich im Nachhinein nochmals virtuell im soundDock 14 umgesehen, dabei stiess ich dann auf die imponierende Entstehungsgeschichte. Diesen kleinen, aber feinen Ort der musikalischen Begegnung werd ich wohl zukünftig im Auge behalten.
Die Ash's mit ihren Songs wie "Phoenix" und "Warrior" waren seit Anfang der siebziger Jahre immer irgendwie präsent, aber nie so personifiziert in meinem Focus wie etwa Deep Purple, Led Zeppelin oder Pink Floyd. Also nicht der Fantourismus - eher Empfehlung und die Neugier waren es, die mich zu diesem Konzert getrieben hatten.
Geblieben von den Ursprungs-Ash ist Bandleader, Sänger und Gitarrist Andy Powell und der unverwechselbare, melodiöse Gitarrenrock, vielleicht etwas weniger experimentell als in den Anfängen, dafür erdiger und geradliniger. Die Band hat sich im Lauf der letzten 30 Jahre personell fast runderneuert, ist aber ihrem charakteristischen Ursprungskonzept der "Twin Double Lead Guitars" - zwei Leadgitarren, Bass und Schlagzeug - bis heute treu geblieben. Der Generationenwechsel und die somit gute Altersmischung - die sich übrigens auch im Publikum in einer tollen Mischung aus ziemlich jung, nicht mehr ganz so jung, etwas älter und jung geblieben widerspiegelte - taten der Musik keinen Abbruch. Bob Skeat am Bass sprühte vor Energie und Spielfreude, das Zusammenspiel der zwei Leadgitarren Andy Powell und Muddy Manninen war fast perfekt, sowohl im wilden Duell als auch im Synchronspiel.
Erstklassig und präzise setzte Joe Crabtree seine Drumsticks ein, mal gefühlvoll und dann wieder ekstatisch und knüppelhart - er war für mich der heimliche Star des Abends.
Die vom Publikum stürmisch geforderten Zugaben am Ende liessen nicht lange auf sich warten und bildeten den krönenden Abschluss des tollen Konzerts.
Einmalig fand ich auch, dass ich den ganzen Abend passiv mitrauchen durfte, ohne dass es mich etwas gekostet hätte, nicht mal Überwindung. Nachdem ich letzte Woche plötzlich keine Lust mehr am Rauchen verspürte, durfte ich mich auch mal in der gutmenschlichen Welt der Passivraucher bewegen...ich fand es weder beklagenswert noch erhebend, aber meine Klamotten stanken endlich wieder wie in alten Tagen ;-)

Wishbone Ash - Warrior [mp3]
Wishbone Ash - Blowin' Free [mp3]
Wishbone Ash - The Power [mp3]
Wishbone Ash - Hope Springs Eternal [mp3]

Mittwoch, 16. Januar 2008

Penguin Cafe Orchestra











"Ich sonnte mich gerade am Strand, als plötzlich ein Gedicht in meinem Kopf auftauchte. Es begann mit "Mir gehört das Penguin Cafe, ich werde Dir willkürlich von Sachen berichten" und fuhr damit fort, welch kostbare Güter Zufälligkeit, Spontanität, Unerwartetheit und Irrationalität im Leben sind. Und wenn man diese unterdrückt, um ein nettes geregeltes Leben zu führen, tötet man damit das was am wichtigsten ist, während im Penguin Cafe unser Unbewußtes einfach es selbst sein kann. Dort ist dieses, so wie jeder, willkommen. Dort herrscht eine Aufnahmebereitschaft, die damit einhergeht, das Jetzt ohne eine innenliegende Furcht leben zu können."

Simon Jeffes Gitarrist, Komponist und Arrangeur

Penguin Cafe Orchestra - Air A Danser [mp3]
Penguin Cafe Orchestra - Lullaby [mp3]

Montag, 12. November 2007

vermessene Falsettgesänge


















Ein tolles Konzert gestern im Turm. Volle Hütte und prima Stimmung. So macht es Spaß. Dazu noch unser erstes Konzert ohne "Smoke in the Tower". Obwohl ich verstehe, dass der ein oder andere Raucher etwas vermisst, wenn er bei einem Konzert nicht rauchen darf, ist es für mich als Sänger eine regelrechte Wohltat in einem qualmfreien Raum zu musizieren. Hab heute überhaupt keinen Nikotinkater ;-)

das ist alles gar nicht meine,
das ist alles nur geklaut,
und geraubt.
Entschuldigung, das hab' ich mir erlaubt, hehe.
Das hat nämlich der Wils geschrieben, merkt man schon daran - aber nur wenn man will - dass er "gestern" schreibt und ich müsste korrekterweise "vorvorgestern" schreiben...
Das mach ich jetzt auch.
Vorvorgestern, Freitag, gab's im Turm nach langer Abstinenz wieder Party deluxe mit "Schwester Gaby". Gut gelaunt und mit verblüffender Frische präsentierten Gaby, Wils, Roy und Stefan ihr Repertoire und brachten das zahlreiche Publikum mit originell interpretierten Rockklassikern in super Stimmung. Während Wils neben hard-rockigen Riffs mit Falsettgesängen und tiefgründigen Jokes brillierte, Gaby und Stefan in bewährt erdiger Manier den Bass und die Gitarre bearbeiteten und Roy lustvoll das Schlagzeug drosch, schlich sich weitgehend unbemerkt ein Anhänger der anonymen Lärmvermesser an den Tatort und zückte etwas verschämt sein schickes Gerät. Mit satten 103 db auf dem Display verdrückte sich der Verdruckste dann wieder nach draussen - ja, sie sind immer und überall unter uns, die Lärmgeplagten, die Rauchgeplagten, die Kleinkarierten und auch die Regulierungswahngeplagten, zu denen ich mich zähle - Konstanz ruhe in Frieden.
Während des Abends, als ich ein Starfoto der Band schiessen wollte, schrie mir einer der treuesten Fans von Gaby ins Ohr: "die kannsch it fotografiere, die isch unfotografierbar". Pffft, isch des etwa it Gaby, uffm Bild?? Und wie schöö...nur die Kopfbedeckung ist etwas schräg...naja, wer's mag. Eigentlich müsste da ja der wils stehen, aber der hat extra das Feld geräumt für den Supershot ;-)

Also, vorgestern morgen schnupperte ich dann prüfend an meinen Klamotten, und ich war total von den Socken! Die rochen lecker, nullkommanix Rauchspuren, toll! Wenn schon Gasheizungen draussen, dann wenigstens eine Wäsche gespart. Ist ja auch nett für unsere Umwelt, nicht?
Und mein Kopf? Bei dem ist das Kneipenrauchverbot wohl noch nicht angekommen, der fühlte sich an, wie in der Pfeife geraucht. Mist, der ganze fehlende Nikotinkater für die Katz.
Ich hab dann die Medikamente meiner Katz geschluckt. Unmutwillig und völlig zusammenhangslos, versteht sich. Die ist nämlich malade, Lunge, Herz, Kreislauf, Schilddrüse und was weiss ich. Wahrscheinlich raucht sie zuviel passiv. Meine Bude ist zwar keine Kneipe, aber ich geh trotzdem immer auf die Terasse zum Rauchen und sie wie ein geölter Blitz hinterher. Schnuppert wie wild und hängt ihre Nase in den Qualm. Das hat sie jetzt davon.
Also, Katz schluckt jeden morgen Stoff vom Feinsten, eine rote und eine halbe weisse Pille, eigentlich das Gleiche wie Frauchen, irgendwelchen Schilddrüsengewächshormonhammer, nur, dass ihr Zeug andersrum wirkt.
Also, vergestern hab ich das Zeugs geschluckt. Und das ganze als Aperitif, vor Kaffee. Geholfen hat's nix...
Trotz Panikmache des Beipackzettels beruhigte mich die Giftnotrufzentrale und ausser einer extrem trockenen Kehle, wofür es aus Erfahrung ausgezeichnete Gegenmittel gibt, hatte ich keine Ausfallserscheinung und hab's überlebt.

Ok, genug schwadroniert, wie eingangs schon gesagt, es war ein tolles Konzert mit prima Stimmung - Schwester, ihr ward nicht nur laut, sondern auch richtig klasse. Nächstes mal werd ich den Lautstärkepegel der einzelnen Instrumente genauer unter die Lupe nehmen, versprochen ;-)

Gute Nacht.

Mittwoch, 7. November 2007

Der Fluch der ersten Reihe























Auf dieses Konzert hatte ich schon lange hingefiebert: "The God of guitar" Paco de Lucia mit Band, gestern abend im KKL in Luzern. Zwei Gitarren, Querflöte, Bass, Drums und zwei Sängerinnen - tolle Musiker allesamt. Mit ansteckender Spielfreude boten sie eine Session der Spitzenklasse.

Pacos Musikergeschichte faszinierte mich schon früh und inspirierte mich dazu, selbst Flamencogitarre zu lernen und zu spielen.
Im Alter von 5 Jahren bekam Paco die erste Gitarre von seinem Vater, selbst Flamencogitarrist, geschenkt. Beim Vater absolvierte er anschliessend eine klassische Flamencoausbildung, er musste täglich stundenlang üben und wurde von seinem Vater zu diesem Zweck in ein Zimmer gesperrt, denn als guter Flamencogitarrist sollte er einmal in der Lage sein, das Familieneinkommen zu sichern. Wie die Saat aufging, gibts auf seiner Seite zu lesen.

Die Früchte dieser harten Erziehung konnte ich gestern endlich mal live erleben, es war grossartig. Völlig absorbiert lauschte ich der Musik - Paco blieb dem Flamenco treu, verwob ihn aber immer wieder temperamentvoll mit Elementen aus Jazz und Klassik. Vor allem die Soloeinlagen rissen das sonst eher zurückhaltende schweizer Publikum frmlich aus ihren Sesseln.
Und natürlich lauschte meine Kamera mit.
Wie bei den meisten Konzerten war fotografieren nicht erlaubt, so machte ich in der Pause einen Test-Shot von der beeindruckenden Orgel im Saal, um die richtige blitzlose Einstellung zu finden. Ich hatte das Glück, in der ersten Reihe zu sitzen und somit die Hoffnung, unbemerkt ein paar Aufnahmen während des Konzerts machen zu können. Der Blitz kam dann ungewollt, wie die Dame, die mir Sekunden später mit freundlichen Rachenlauten, aber bestimmt, erklärte: "das Fotografieren ist im Saal nicht erlaubt!" Ich war nicht in Zündelstimmung, also packte ich die Kamera mürrisch aber kommentarlos weg.
Während des zweiten Teils sass ich dann in einem Blitzlichtgewitter, es wurde geschossen, was das Zeug hielt. Ein kleines bisschen gefuchst hats mich schon, die Sicht, mal ohne Köpfe vorne dran, war fantastisch und die Band äusserst fotogen...aber ich hatte wohl auch das Pech, in der ersten Reihe zu sitzen, denn dort konnte das Aufsichtspersonal ungehindert durchlaufen.
Am Ende gab's eine lange Zugabe und frenetische Standing Ovations und mit leerer Speicherkarte, den Kopf aber voller Klangbilder fuhr ich nach Hause.

Paco De Lucia - Cepa Andaluza [mp3]
Paco De Lucia - Solo Quiro Caminar [mp3]

Mittwoch, 3. Oktober 2007

Paco de Lucia - God of the Guitar



Paco de Lucia
kommt am 7.11. im Rahmen seiner Europatournee nach München und am 11.11. nach Hamburg.
Am 5.November spielt Paco in Luzern und zum Glück ist Luzern nicht am Nordpol.

Sonntag, 30. September 2007

Jamais-vu

Das Phänomen, welches weithin als "Deja-vu" bekannt ist, haben wohl die meisten Menschen schon mal erlebt.
Du läufst einen Weg lang, auf dem du vorher nie gegangen bist, siehst eine Biene auf einer Blüte sitzen, es läuft jemand hinter dir her und hustet. Aus der Ferne hörst du Motorengeräusche, die Sonne knallt vom Himmel und wirft scharfe Schatten und plötzlich hast du den Geruch von indischem Curry in der Nase - und du weisst: genau dieses Licht, denselben Geruch, die gleichen Geräusche und Details hast du exakt an diesem Ort irgendwann schon mal genau so erlebt.
So oder so ähnlich könnte das paradoxe Gefühlserleben eines Deja-vu aussehen.

Manchmal funktioniert das aber auch andersrum, als paradoxes Paradoxum.
Neulich fläzte ich, in irgend etwas vertieft, abends auf dem Sofa; nebenbei lief der Fernseher - ich hatte zuvor eine Talkshow mehr angehört als angeschaut und es nicht bemerkt, als diese zu Ende war. Hin und wieder drangen Fragmente der folgenden Sendung - wohl ein Kulturmagazin - an mein Ohr. Der Bericht über einen Künstler aus den 70ern, nicht interessant genug, als dass er mich hätte aufhorchen, geschweige denn hinschauen lassen, aber auch nicht ausreichend uninterssant, um abzuschalten.
Dann kam unvermittelt, für mich völlig zusammenhangslos, dieses eine Lied. Obwohl schon tausendmal gehört und aus dem TV von grausiger Klangqualität, war ich mir sicher, es nie zuvor in der Weise und Intensität wahrgenommen zu haben.
Wie vom Blitz getroffen riss es mich förmlich aus der Kuschelecke an meine Plattenkiste, etwas erschrocken darüber, dass diese Band eigentlich nie zu meinen Favoriten gehört hatte und ich dementsprechend tief graben musste, um an den begehrten Song ranzukommen.
Zu guter Letzt fand ich das leicht patinierte Stück - genug geschwätzt, hier isses:

CCR - Have You Ever Seen The Rain [mp3]

War das wohl ein Jamais-vu? Meine Yogalehrerin sagte neulich, regelmässiges Praktizieren von Yoga putze die inneren Scheiben, klärt die Wahrnehmung. Man sieht die Dinge oder Menschen ohne Filter, so wie sie sind. Das ist manchmal hilfreich und befreiend, oft aber auch erschreckend. In diesem Fall war es das zum Glück nicht, ich empfand es als Bereicherung. Egal, seit jenem Abend erlebt CCR ein ganz persönliches Revival und die Vorstellung von lauernder Demenz verliert etwas von ihrem Schrecken. Jeden Tag neue, tolle Musik und davon viel - paradiesisch ;-)

CCR - Who'll Stop The Rain [mp3]
CCR - I Put A Spell On You [mp3]

Keith Caputo rocks the KuLa.



































































"Ballernde Bässe, donnernde Gitarren und Mörder-Riffs weben den Klangteppich, der Sänger Keith Caputo gefangen hält und aus dem er sich in Todesqual herauswindet. Nicht gerade fröhliche Kindergeburtstagsmucke...."
schreibt laut.de über Life Of Agony, die ehemalige Band um den Sänger Keith Caputo.

So schlimm war es dann doch nicht, ganz im Gegentum, und - ehrlich - wer will schon am Samstag Abend auf einen Kindergeburtstag?
Ausserdem widmet sich Keith Caputo, der kleine Mann mit der markanten Stimme, seit seinem Ausstieg von LOA den etwas leiseren Tönen. Das bekommt den Ohren und dem Sound, der trotzdem knackig und deftig aus den Boxen rockt. Manchmal fast fröhlich, möchte man meinen...wären da nicht die düsteren Songtexte. Englische Texte kombiniert mit meinem mangelndem Wortschatz kann da durchaus eine gelungene Mischung sein.

Kindergeburtstagsmucke war's nicht, hat aber trotzdem mächtig Spass gemacht.
Genug der überflüssigen Worte, lasset die Musik sprechen.

Within Temptation ft. Keith Caputo - What Have You Done [mp3]
Life Of Agony - Heroin Dreams [mp3]
Keith Caputo - Selfish [mp3]
Life Of Agony - My Mind Is Dangerous [mp3]

Freitag, 21. September 2007

Was ist Musik wert?

"Am 2. September 2007 beschrieb Rick Rubin seine Zukunftspläne in der Sonntagsausgabe der New York Times für die Plattenfirma Columbia. Der Artikel lautete: "The Music Man". Wenn es nach Rubin geht, dann sollte die Musikindustrie voll auf ein Abonnementskonzept setzen. Ein Musikabo, das Kunden den Zugang zum gesamten verfügbaren Repertoire ermöglicht, egal auf welcher technischen Plattform. Für kleine Künstler und Netlabels ist dieser Weg jedoch keine Möglichkeit."
So steht's in Phlow, Magazin für Musik und Netzkultur

Es ist heute, im Zeitalter von Multimedia und Internet, wohl viel einfacher als früher, ein Musikprojekt aufzuziehen, wobei dies nicht die gleiche Chance gewährleistet, damit auch wirklich im Sinne von Qualität wie auch lukrativ erfolgreich zu werden.
Die Konkurenz ist vielffältig und unübersichtlich; mussten ambitionierte Musiker früher noch jahrelang als Nobodies durch schmuddelige Clubs ziehen und ihre ganze Kreativität einsetzen, um die Musik einem breiteren Publikum und eventuell einem Plattenproduzenten zugänglich zu machen, schiessen heute Bands wie Unkraut aus dem Boden und versuchen ihr schnelles Glück - Internet machts auch möglich. Dies hat zur Folge, dass inzwischen Musik zum Massenkonsumartikel verkommt, MP3's sind beliebig und billig konsumierbar wie Fastfood und als Konsument sieht man sich einem unüberschaubaren Musikangebot gegenüber. Da geht es einem oft ähnlich, wie in amerikanischen Supermärkten: man läuft duch die Regale auf der Suche nach DER Marmelade, alle ähneln sich in der Verpackung, preislich und vom Inhalt her, und nach einer halbe Stunde, nachdem man das 150ste Glas wieder zurückgestellt hat, greift man blind und frustriert zu, in der Hoffnung, ausser künstlich aromatiesierter Zuckerpampe auch etwas Beerengeschmack auf's Brötchen zu kriegen.
Auch ich gehöre manchmal zu den Sammler- und Jägerinnen. Die Objekte der Begierde wechseln meist im Schweinezyklus, mit den Mp3's ging es allerdings etwas schneller. Rasch durchschaute ich den Mechanismus und das führte bei mir zu einem anachronistischen Effekt.
Nachdem ich Unmengen von MP3's gesammelt hatte und feststellen musste, dass mindestens 75% davon Trash für die virtuelle Tonne war, fing ich an, mir die Perlen aus dem musikalischen Einheitsbrei rauszusuchen und auch nach den Interpreten und Bands zu recherchieren. Ich fand darunter beachtens- und hörenswertes, was durchaus dafür geeignet war, mehr als ein mal gehört zu werden und das auch noch mit Genuss.
Darunter waren viele Bands, von denen ich noch nie zuvor etwas gehört hatte und meist dauerte es nicht lange, bis deren CD's in mein Regal wanderten - Amazon ist nur ein Mausklick entfernt - Yo La Tengo, Beirut, Spielerfrau, Patrick Wolf, Portugal.The Man, Victory At Sea, Clann Zu und Sufjan Stevens bereichern seither meine Plattensammlung - um nur einige davon zu nennen.
Als Nebeneffekt kam dazu, dass ich Live-Konzerte wieder zu schätzen gelernt hab, Musik, die unter die Haut geht, die man nicht nur hört, sondern auch spürt, die alle Sinne anspricht, weg von der Masse, der Konserve und vom Mediaplayer. Das ist zwar mit mehr Aufwand und höheren Kosten verbunden, macht aber um ein vielfaches Spass.
Und es macht mir nach wie vor Spass, Mp3's zu sammeln :-)

"Für die Zukunft der Musiker und der Musikindustrie bleibt zu hoffen, dass sich das Konsumentenverhalten irgendwann ändert. Lieber Klasse statt Masse. Lieber weniger MP3's auf der Festplatte, die aber zahlen und lieben."
schreibt Wils in seinem Blog Beitrag "Weniger ist mehr". Dem kann ich nur beipflichten.
Und vielleicht - nicht weniger, nicht mehr - bestreitet Schwester Gaby ja mein 17. Konzert in diesem Jahr...

Sonntag, 9. September 2007

Musik ist erregender als Sex



















Sag ich doch - da lieg ich mit den Gefühlsschilderungen meines vorherigen Blogbeitrags ja voll im Trend, entreisse das Posting hiermit der Ironiefalle und stecke es in die Schublade der Ernsthaftigkeit.
Den folgenden Beitrag hat Rainer freundlicherweise aus dem Netz gefischt und mich damit vor dem qualvollen Tod des Ertrinkens im Bad der Selbstzweifel gerettet.
Allerdings haben die bei ihrer Befragung die Kategorie "anrührende Szenen aus der Wildnis des Yukon und Alaskas" unterschlagen, die würde definitiv an eineinhalbiger Stelle stehen.

Leset selbst:

"Es gibt Dinge, die den Menschen so zu erregen vermögen, daß sein Puls rast, Tränen rinnen und eine Gänsehaut wohligen Er­schauerns ihm über den Rücken läuft: an der Spitze dieser Dinge steht - falsch, nicht die Sexualität, sondern Musik. Das jedenfalls ha­ben amerikanische Psychologen herausge­funden, die 250 Studenten, Dozenten und sonstiges Personal der Stanfort Universität in Palo Alto (Kalifornien) befragten. Nach der Studie, über die die Zeitschrift »Psychology Today« in ihrer Dezemberausgabe berichtet, wurde Musik als Haupterregungsfaktor von 96 Prozent jener Probanden genannt, die zu derartigen Gefühlsausbrüchen überhaupt in der Lage waren, und das war nur die Hälfte der Befragten. An zweiter Stelle wurden be­sonders anrührende Szenen aus Filmen, Theaterstücken und Büchern genannt, an dritter Natur- und Kunstschönheiten. Sexuelle Aktivitäten folgten - mit 70 Prozent der Nen­nungen - erst an sechster Stelle."
dpa (Rhein-Neckar-Zeitung)

Zum Ausklang der Ferien und der Woche gibt's hier jetzt noch besonders erregenden Stoff.
Höret selbst und haltet die Ohren steif ;-)

Al Di Meola - Race With Devil On Spanish Highway [mp3]

den Tim muss ich leider auslagern, mein Webspace hat sich erregt

Tim Buckley - Devil Eyes [mp3]

Portugal.The Man



Die Jungs aus Wasilla/Alaska spielten heute abend im Züricher Abart. Gestern waren sie im KuLa, wäre näher gewesen, haben wir leider verplant - scheiss Jetlag.

Zu schreiben gibt's nicht mehr viel um die Uhrzeit- obwohl, eigentlich wäre jetzt früher abend.
Aber die Bettgehzeit verlagert sich allmählich von garnicht auf 4 Uhr. Morgen zumindest (heut?...hm) lässt sich das noch kompensieren. Bis zum Realitätsschock am Montag bleibt mir noch ne Mütze Schlaf.

Also, was ich sagen wollte, die Buben sind klasse. Das Beste, was ich seit langem live gehört/gesehen hab. Die Musik? Unmöglich klassifizierbar. Live um Klassen intensiver als aus der Konserve. Man muss sie erleben - hingehen - hören - abgehen.
Man, Portugal. The Man sind besser als Sex. Naja, zumindest gleich gut. Da verzeiht man ihnen doch glatt den bescheuerten Bandnamen - these guys are fuckin' great!

Portugal. The Man - The Pines [mp3]

Portugal. The Man - Children [mp3]
Portugal. The Man - Bellies Are Full [mp3]

Samstag, 28. Juli 2007

Willy DeVille II















































































































©marianne rieter


Nachträglich noch ein paar wunderbare Bilder vom Konzert, die ich auf Mariannes Blog gefunden hab. Mit freundlicher Genehmigung durfte ich eine kleine Auswahl auf meinen Blog entführen, vielen Dank, Marianne!
Übrigens, es lohnt sich, ihren Blog etwas ausführlicher zu durchstöbern, dort gibt es noch mehr klasse Bilder und tolle Texte, eine echte Fundgrube :-)

Mittwoch, 25. Juli 2007

Willy DeVille
























Fast hätte es gestern auf Anhieb geklappt - mit dem Auto mitten ins Konzert. Denn das schnieke Zürcher Kaufleuten besitzt ein eigenes Parkhaus. Doch man sollte das Parkhaus nicht vor dem Konzert loben - auch in Zürich wird gebaut, und das sogar im Pelikan-Parkhaus. Die "nur wenig zur Verfügung stehenden Parkplätze" standen natürlich nicht mehr zur Verfügung, eine Powerhalse brachte uns zu den noch Verfügbaren im Nachbarparkhaus. Dafür reduzierten sich die üblichen Züricher Konzertsuchkreisel auf nur einen. Wir sind ja lernfähig, und das Auto hat inzwischen sowas wie einen intuitiven Rockmusiknavi.
Es wurde trotzdem etwas hektisch, doch - arbeitnehmerfreundlich - Schlag acht Uhr war's dann soweit, Willy und die Band legten los. Das Konzert war ausverkauft und dementsprechend voll der Saal.
Erstaunlich, wieviele Fans Willy DeVille in der Schweiz auf Trab bringt.
DeVille's Erscheinung ist von seinen Songs nicht zu trennen und umgekehrt. Leider kam auch diesesmal das ungeschriebene Konzertgesetz zum tragen: die Grossen vorne, die Kleinen hinten. Somit waren mir nur wenige unscharfe Blicke mit Hilfe von Klimmzügen auf die nahe Theke und vollausgefahrenem Zoom auf DeVilles Erscheinung vergönnt.
Da hiess es, Augen zu und durch. Die Akkustik machte das Rennen.

Seit dem Weggang von New York nach New Orleans hat sich die Musik Richtung Süden entwickelt - eine Mischung aus Rhythm & Blues, Country, Rock, Soul und Latino Klängen, dazu die schwarze, rauhe Stimme, welche den Sound so einzigartig macht.
Der Ungezähmte krächzt sich nicht nur mit charismatischer Stimme den New-Orleans-Rock von der Seele, er heitert das Publikum auch immer wieder mit Spässen über Drogen, sein Alter und Sonstiges auf - ein Selbstdarsteller par Excellence.

Mein persönlicher Favorit des Abends war seine Interpretation vom Traditional "Hey Joe", dem er einen Cha-Cha-Rhythmus verpasste, was dem Lied einen völlig eigenen Charakter verlieh, weit weg vom Original, aber einfach genial. Nicht zu vergessen das begleitende Ittinger Bier zu einem geradezu majestätischen Preis von übern Daumen 1,20 Fränkli der Schluck. So ein kostabares Bier mussten wir uns Tropfen für Tropfen auf der Zunge zergehen lassen.

Buntgemischt das Publikum zum 30-jährigen Bühnenjubiläum DeVille's im Kaufleuten: Der harte Kern der Musik-und Discoszene traf auf die Gelegenheitskonzertbesucher aus dem Umland. Und alle waren gluecklich. Das zumindest spricht doch fuer Mr. DeVille.

Willy DeVille - Spanish Stroll [mp3]
Willy DeVille - Mixed Up Shock Up Girl [mp3]
Willy DeVille - Cadillac Walk [mp3]

Sonntag, 8. Juli 2007

The Tragically Hip



















"Gord Downie of The Tragically Hip is Canada's muse. Like Kahlil Gibran, Winston Churchill and The Fonz all rolled into one, he is our poet laureate, our spiritual confessor and the ultimate in cool. His eccentric words and wisdoms permeate the national consciousness so deeply that our speech is often riddled with Downieisms. And on top of all that, he's a hell of a nice guy."



Canada Geese

Us middle-aged men just completing
the finishing touches on a dope deal.
It's agreed we get a small piece
in the middle of a cornfield.
When these Canada geese fly south,
we'll harvest in the dark.
We can talk just to ourselves
or we can talk just to the stars.

Us Canada geese held a meeting
in the middle of a cornfield.
It's agreed; we leave in small vees
and meet up again in the real world.
Like middle-aged men smoke dope
and talk just to their cars,
we can talk just to ourselves
or we can talk just to the stars.